Sonntag, 30. November 2014

Einen frohen ersten Advent und letzten November!

Es ist grau und nur knapp unter dem Gefrierpunkt kalt. Es schneit nicht, alles ist trocken. Der Wind beißt bereits ganz furchtbar, aber wir werden noch nicht durch Schönheit dafür entschädigt. Und dennoch: Es ist der erste Advent und ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag mit dem ersten Kerzchen und vielleicht etwas Tannenduft im Haus. :)

Ich blicke heute noch einmal zurück auf den November und seine Suchbegriffe. Den ersten, nach dem sogar mehrfach gesucht wurde, finde ich besonders schön:

st comgall st comgall's parish office - Haaaaach… St Comgall's Parish befindet sich natürlich in Bangor. Über meinen Besuch dort vor eineinhalb Jahren habe ich diesen Artikel geschrieben. St Comgall's Parish hat übrigens eine eigene Website, auf der auch die Historie der Kirche schön dargelegt ist. Die Daten des gesuchten Gemeindebüros findet man hier.

Eigentlich will ich mich jetzt lang und breit schwärmerisch über Comgall & Co und das frühe keltische Christentum auslassen, diesen unglaublich lebensbejahenden Glauben, diese großartigen Menschen, die sich so viele Jahre und Jahrhunderte mit der römischen Kirche angelegt haben, die die Heiden nicht niedergemetzelt, sondern als Freunde und Nachbarn begrüßt haben… aber nein. Suchbegriffe.

gib nie etwas auf, an was du jeden tag denken musst - diese Lektion mußte auch Comgall schmerzhaft lernen, als er seinen größten Traum aufgab (Europa als Missionar bereisen), nur weil ihm ein Lehrer sagte, er wäre nicht gut genug dafür. Comgall zog sich jahrelang zurück in die völlige Einsamkeit und als er schließlich aus seinem Schneckenhaus wieder herauskam, geschah es, um seinem Traum eine andere Grundlage zu geben und ein Kloster, Bangor, zu bauen, das ihm den Beinamen the great eintrug, weil es als Stätte des Wissens und Lernens tausende von Christen anzog.

du willst nur sex - Durchaus nicht. :) Ich will auch Musik, mehr Musik und noch mehr Musik, wieder nach Irland, regelmäßig meine Familie und meine Freunde sehen, den Hund kraulen, den Hasen flauschen, Met und Schokolade, haufenweise gute Bücher lesen, Azeroth unsicher machen, die Welt bereisen, Menschen kennenlernen und unendlich viele andere Dinge.

das tier hatte sex mit kakaopulver und in mir der garten eden - Also "in mir der Garten Eden" finde ich ja mal eine wunderschöne Formulierung. Ob "Das Tier" tatsächlich Sex mit Kakaopulver hatte… nun, warum nicht eigentlich. Ich versuche gerade, zu entscheiden, welche Rolle der Kakao dabei wohl gespielt haben könnte. Und um welches Tier es geht.

Sowas oder sowas?

Oder das hier?


romantischer sex - ja was weiß denn ich himmelnocheins?! Ich hab doch nichtmal Kakao!

kaputter weihnachtsbaum - Hab ihn trotzdem lieb!

kochbuch vorlage buch - gibt es etliche. Microsoft bietet wohl sowas an, chefkoch.de auch, und letztlich ist es glaube ich auch nicht so schwer selbst zu machen - einfach ein Buch in Tabellenform, damit man eine Spalte für die Zutaten und eine breitere für die Zubereitung hat. Wenn es nur ein Buch werden soll, fände ich es bestimmt auch handgemacht schöner statt nach Vorlage gedruckt.

facepalm russian - bitteschön

kürbis sahne käse ofen - Gute Idee. Auflaufform sollte in dieser Aufzählung auch nicht fehlen. ;-) Meine bisherigen Kürbisrezepte finden sich hier: Experimant Vegan.

Meheheeee:



Und woooooohooooooo:  *.*


*sing*  Back to my hoooooooooooooome!

Freitag, 21. November 2014

Ding! und Freitagsfüller

Es ist das große Luftholen vor den Weihnachtskonzerten, die Ruhe vor dem Sturm. Meine Konzerte liegen früh dieses Jahr, was einerseits den Nachteil mit sich bringt, daß man weniger Probenzeit hat, andererseits den Vorteil, daß man Richtung Fest nicht von einer Veranstaltungslawine mitgerissen wird. Am dritten Advent dürfte ich mit allem durch sein, was ich selbst so zu leisten habe (außer Schülervorspiel, aber da muß ich ja nur mit einer Peitsche motivierendem Lächeln hinter den Kindern stehen), und da ich zum ersten Mal in meinem Leben die Weihnachtsfeiertage frei habe
[hier passendes Geräusch einfügen]



(Ja! Alle beide!) wird das glaube ich echt mal ein entspanntes Fest. So richtig mit Familie besuchen und was normale Leute immer so tun. :D

Für den Moment erstmal - der Freitagsfüller. Irgendwie ist er wieder thematisch fokussiert geraten.

1. Kein Prinz mit Pferd in Sicht. Aber was soll ich sagen? Letzte Woche fuhr vor mir dieses Auto:


Ich bin doch nicht alleine mit der Lebenseinstellung. ;-)  Und sie wird mir sogar bestätigt durch einen mittlerweile relativ unbelasteten und sehr netten, freundlichen Umgang mit meinem Exmann, der auf mich auch einen grundlegend glücklichen Eindruck macht.

2. Ich mache mir zum Beispiel total gerne alleine einen schönen Abend. Der beinhaltet dann gerne eine heiße Dusche oder an Luxustagen ein Bad, eine große Portion von irgendwas Leckerem im Bett mit einem spannenden Buch und ein paar Kerzen um mich herum. Allein der Umstand, daß niemand was von mir will, daß ich mich mit niemandem mehr gedanklich beschäftigen muß, auf niemanden reagieren, niemanden zu irgendwas animieren usw. ist schon Entspannung pur.

3. Na, auch so lebt es sich wunderbar.

4. Mein Mitbewohner frißt meine Lieblingskommode… ich nehme an, etwas anderes kann man nicht erwarten.

5. Ich glaube, manchmal unterschätze ich die Assoziationsgabe meiner Mutter. Letzte Woche nach dem Essen am elterlichen Tisch: Der Hund kommt und sammelt Streicheleinheiten. Der Hund ist riesig. Der Hund geht unter dem Tisch von mir zu meiner Mutter, was bedeutet, auf der einen Seite kann sie die hübsche Schnauze streicheln, auf der anderen Seite wedelt es heftig, so daß ich durchgeprügelt werde. "Nimm doch mal Deinen Schwanz da weg!" sagt die Mama zum Hund und ich, dem Tier völlig verfallen, wiegle ab, ohne nachzudenken: "Ach laß mal, ich hab ja nichts gegen Schwänze." - "Nicht?!" sagt meine Mutter. "Dann hab ich ja doch noch Hoffnung auf Enkelkinder."
Argh.
Ob ich was gegen Kinder habe, hat sie nie gefragt.

6. Ein selbstgestrickter Schal von meiner Mama in sonnenuntergangsgoldgelb, afrikanischeerderotbraun und winterwalddunkelgrün ist mein Lieblingsschal.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf arbeiten, dann vielleicht Azeroth, morgen habe ich geplant, vor Job A via Telefonkonferenz meinen Laptop wieder in Gang zu bringen, auf dem mein Recordingprogramm ist und der gerade nicht hochfährt und all meine kreativen Ideen einfriert, und Sonntag möchte ich einen Wust von Zeug für Job C erledigen und dann so ungefähr das Programm von Frage 2.




Freitag, 14. November 2014

Freitagsfüller

Den habe ich ja schon lange nicht mehr gemacht. :)

1. Der Spaß am Yoga wächst wöchentlich. Letztes Mal stand die gesamte Übungsreihe unter dem Motto Feueratem. Schon bei der ersten vorbereitenden Übung hat es mich erwischt: Ich bekam einen Lachflash. Ich mußte lachen und lachen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Die Tränen rannen mir in Strömen die Wangen hinunter, während um mich herum alles im Schneidersitz feueratmete und vorne rechts ein BH-loses Walroß schnaufte, während die Instrukteuse mir direkt gegenüber saß und sich offenbar nicht netscheiden konnte, wie sie damit umgeht, und ich war mir selbst völlig ausgeliefert. Ich konnte einfach nicht aufhören. Ich versuchte, das fast schon hysterische Lachen mit Feueratem zu kaschieren (*prust* - *luftschnapp* - *prust* - *luftschnapp*…) aber es wurde eher noch schlimmer. Irgendwann vergrub ich den Kopf in den Händen und versuchte nur noch, jedes Geräusch zu unterdrücken, um die konzentrierte Erleuchtungsstimmung nicht zu stören.
Ob das wohl eine Art umgekehrte psychosomatische Reaktion war? Wenn der Körper auf die Belange der Psyche reagieren kann, muß das doch auch andersrum möglich sein. Ein soma-psychotisches Lachen sozusagen durch übermäßige Zwerchellbenutzung.
Nach der Stunde kam die nette junge Frau, die sich den "ich war schwanger"-Speck abtrainiert und fragte mich voller Wärme, ob es mir denn besser gehe jetzt, ich hätte ja so geweint. Ach herrlich, gleich noch ein Grund zum Lachen.

2. Die Hummelmama ist einfach ein großartiger Mensch.

3. Meine erste Weihnachtsdeko in diesem Jahr werden wohl wieder im Wald gesammelte, heruntergefallene Tannenzweige sein, die ich in meinen Kerzenhalter packe. Aber mir ist derzeit alles außer weihnachtlich. Es nebelt ganz wunderbar, nieselt, der November zeigt selbstbewußt seine geheimnisvolle Persönlichkeit. Lassen wir ihn doch erstmal, ist ja kurz genug.

4. Hund kraulen ist keine Lösung. Aber Hund nicht kraulen ist definitiv ein Problem. :)

5. Oh je, da habe ich doch in der letzten Chorprobe mal wirklich einen Brüller losgelassen. Also nur einen leisen. Aber wenn ich schlechte Laune bekomme, merkt man das doch sehr schnell und sehr eindringlich. ;-) Ich verstehe ja alles: Leute, die neu sind und nicht so schnell nachlernen können; Leute, die richtig übel private Probleme haben und sich kaum konzentrieren können; Leute, die täglich 10 Stunden arbeiten und hundemüde sind… denn erstaunlich aber wahr: ein Chorleiter hat genau dieselben Sachen an der Backe, muß auch damit zurechtkommen und noch das Animationsmännchen für alle sein. Aber ich verstehe NICHT, warum man etwas so einzigartig Schönes wie Musik nur so larifari macht. Ich begreife es nicht. Wenn ich Probleme habe, geht es mir nur von guter Musik besser, nicht von dahingerotzter. Wenn ich müde bin, werde ich von einem schön gesungenen Stück aufgebaut, nicht von einem dahingeleierten. Und wenn ich in drei Wochen Konzert habe, muß ich mich einfach mal die eine Probe in der Woche am Riemen reißen. So, Diktator hat gesprochen.

6. Geht mir weg mit Plätzchen backen. Ich esse zu ungern Süßes, um daran Spaß zu haben, es sei denn, von irgendwoher taucht eine Sonderkomponente auf wie ein schöner Nachmittag mit Freunden und Puderzucker oder so. Aber ich alleine werde keine backen. Ich habe mir allerdings vorgenommen, das Bratapfelexperiment in diesem Jahr zu wiederholen.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Arbeit und vielleicht noch etwas zocken, morgen habe ich Arbeit geplant und Sonntag möchte ich meine Ruhe.


Samstag, 1. November 2014

Kürbisauflauf, Rotes Brot, Suchbegriffe Oktober und Miniklugschiß zu Halloween

Da die Hummelmama mir im Oktober noch 2 der wunderbaren Hokkaidos aus ihrem Garten geschenkt hat, gab es vor 2 Wochen Kürbisauflauf bei mir. Ich habe kein Rezept gehabt und keine Lust, eines zu suchen, ich habe einfach improvisiert. 

Den Kürbis waschen, nicht schälen und schlachten. Eine etwa ebenso große Menge Kartoffeln etwas vorkochen - meine sind mit Schale, wie Ihr seht, denn das mag ich sehr gerne und die sind aus einem Sack Biokartoffeln gewesen.

Dann Kürbisstücke und Kartoffelscheiben abwechselnd in eine gefettete Auflaufform schichten. Eine Zwiebel grob schneiden und dazwischenpacken. Das helle Zeug da obendrauf ist getrocknetes Zitronengras, das ich darübergestreut habe, weil ich den Geschmack sehr liebe.


Während die Kartoffeln gekocht haben, habe ich aus einem Päckchen Sojasahne, etwas zusätzlicher Sojamilch, Brühpulver, viel Pfeffer, etwas Koriander und einer guten Handvoll gerebeltem veganem Käse eine Käsesahnesauce zusammengerührt und die über das Gemüse gekippt. Obendrauf nochmal eine Schicht Wilmersburger Pizzakäse und ab in den Ofen für 20 Minuten.


Wieder draußen: Omnomnom. Da ich ein Fan von Saucen bin, hätte die Flüssigkeitsmenge für mich etwas höher sein können, aber es war ausgesprochen lecker. Da ich diese riesige Menge unmöglich alleine wegessen konnte, habe ich die Hälfte eingefroren. Auch aufgetaut und in der Pfanne erhitzt schmeckt der Auflauf echt gut. :)




Das zweite Rezept ist eines für Brot - ich habe ein Rezept aus einem Brotbackbuch abgewandelt, weil ich die Hälfte der Zutaten nicht hatte oder nicht nehmen wollte (genaugenommen benutze ich dieses Buch immer nur, um nachzuschlagen, wieviel Flüssigkeit auf soundsoviel Mehl kommt ^^) - und es ist unbeabsichtigt zu einem schönen, orangeroten Halloweenbrot geworden.

Da ich einen Brotbackautomaten benutze, liste ich einfach nur die Zutaten auf, in der Reihenfolge, in der ich sie in die Backform gegeben habe. Selbstverständlich könnt Ihr das auch mit Frischhefe und im Ofen vorbereiten, dann einfach die üblichen Gehzeiten für den Teig beachten.

200 ml Wasser
50 ml Olivenöl
500 g Dinkelmehl
100 g getrocknete Tomaten aus dem Glas, kleingeschnitten
1 TL Salz
1 EL Röstzwiebeln (man kann auch eine halbe frische Zwiebel hacken)
frischen Rosmarin ca 1 TL
sehr viel Pfeffer und etwas Chili aus der Mühle
1 Päckchen Trockenhefe



Das Programm für Vollkornbrot macht daraus das hier:


Angeschnitten sieht es besonders schön aus. :)  Und das tolle ist, daß es beim Schneiden nicht zerbröselt, wie mir das öfter mit Broten passiert, die die doppelte Menge Wasser, aber nur einen EL Margarine oder Öl verwenden. Es hat eine schöne feste Form von außen, läßt sich gut schneiden, schmeckt pikant und fluffig und wird definitiv wieder gebacken.


Soweit Hummel in der Küche.



Dann kommen wir doch mal zu den Suchbegriffen des Oktober. 


hummel blog - Willkommen!

hummel im flug - Hier bitteschön

du willst kein sex mehr - Ich will vor allem kein    falschen Akkusativ mehr.

muss man verliebt sein um sex zu haben? statistik - Ich würde spontan sagen, nee, muß man nicht, auch wenn es bestimmt umso schöner wird, je mehr man seinen Partner mag. Eine Statistik darüber, wie das Verhältnis von Verliebten und Nichtverliebten dabei ist? Das läßt sich doch kaum einordnen, selbst von Betroffenen. Außerdem produzieren wir beim Sex Oxytocin, das alles durcheinanderbringt.

flatterhafts imma - Flatterhaft simma und guad is? Oder mehr so wie I wül wos Flatterhafts imma amol?

hände schütteln mit schatten - Ja dann trefft Euch mal unterm Sonnenschirm.

quittenlikör blogspot - Findest Du hier. Habe vorgestern die letzten Reste geleert.

salat mit mais - Lecker! Salat, Tomaten, Mais, Zitronensaft, Olivenöl, angeröstete Pinienkerne, nicht mehr aufhören können zu essen. 

herbst sturm malen - Ich habe keine Ahnung, wie man einen Herbststurm malt. Ich male fast ausschließlich Gesichter oder Symbole. Aber der Suchbegriff klingt lustig. Ich stelle mir einen Oger mit Pinsel vor, dessen 2 Gehirnzellen grunzen: Herbst! Sturm! Malen! 

viele denken ich wäre toleranz dabei ist mir das meiste einfach scheiß egal bild himmel



maya fiennes - wurde wohl wegen des Kommentars unter meinem Yogapost hier gesucht. Ich habe noch nicht über sie geschrieben, da ich bis letzte Woche nie von ihr gehört hatte, aber wen es interessiert, der kann sich ja mal auf ihrer eigenen Seite umsehen.

presspappe - Kein Monat ohne Dich, mein Freund, und alles nur, weil ich mal ein Mobile für meinen kleinen Neffen gebastelt habe. :)


Und da ich gestern im Radio 2 Moderatoren darüber habe diskutieren hören, was Halloween eigentlich für ein Fest sei, und sie zu keinem Schluß kamen, obwohl (!) sie den Wortursprung kannten, möchte ich an dieser Stelle mal darauf hinweisen, daß der Grund zum Feiern nicht ist, sich mal verkleiden zu dürfen, auch wenn man Karneval ablehnt und auch nicht, daß die Spielzeugindustrie nix unversucht läßt, sondern daß es ein Totengedenkfest ist. 
Daß aus einem Ahnengedenken und dem Glauben, daß in dieser Nacht die Geister wandeln, eine gigantische bunte Monsterparty geworden ist, stört mich nicht im Mindesten. Aber daß keine Sau weiß, woher das alles kommt, finde ich traurig.

Na gut. Ich glaube, im letzten Jahr habe ich Euch zu Halloween / Samhain season of the witch auf die Ohren gegeben von den Strangelings. Dieses Jahr wird's ein wenig härter. 







Sonntag, 26. Oktober 2014

Yoga

Die Hummel macht seit September Yoga. An meinem hart erkämpften freien Tag wird ein Kurs in der Volkshochschule angeboten, wie mir der Kulturkalender der Stadt verriet, in Kundalini Yoga. Kundalini sagte mir etwas, ich hab da mal lustige Erfahrungen mit gemacht als Studentin, und ich dachte mir: Bewegung tut Dir gut, mal was anderes als Musik machen tut Dir gut, Wurzelchakra stärken hast Du nach wie vor nötig, Volkshochschule kannst Du Dir bestimmt leisten.

Gesagt, getan - ich habe mich angemeldet. 2 Tage vor Kursbeginn erinnerte ich mich daran, was ich für ein Mensch bin und mit welcher Einstellung ich anderen Menschen begegne, wenn sie in Gruppen auftreten. Also verfreiwilligte ich meine Bardenfreundin, mit mir den Kurs zu machen, damit ich a) nicht alleine lachen würde und b) hinterher meinen Zynismus irgendwo abladen kann. Der Plan ging auf, es geht doch nichts über Gleichgesinnte.

Aufgrund einschlägiger Vorerfahrungen mit Volkshochschulen, Gruppen von Menschen und Kursen über im weitesten Sinne fernöstliche Weisheiten hatte ich eine feste Erwartungshaltung, und sie wurde nicht enttäuscht:

Die Instrukteuse ist eine schlanke, dauerlächelnde Endvierzigerin in Wallekleidung. Entweder Dritteweltladen-Batik oder ganz in weiß, mit einem Hang zu unvollständig verstandener Esoterik, der sich in hübschen Kettenanhängern manifestiert und in genialen Sprüchen wie "letzte Woche habe ich etwas ganz Besonderes getan - (verklärtes Lächeln) ich habe Steine in der Hand gehalten".

In der Gruppe gibt es erwartungsgemäß eine BH-lose Frau. Was diese Frau auszeichnet ist nicht der beneidenswerte Körper, der das Tragen eines BHs für sie überflüssig macht, sondern die Tragweite jeder ihrer Entscheidungen. Diese Frau folgt jeder Anweisung möglichst schon, bevor die Instrukteuse fertig gesprochen hat, mit 500% Einsatzbereitschaft.

Es gibt mindestens eine jüngere Frau mit gut Übergewicht, die der liebste Mensch der Welt zu sein scheint und mit wachsender Verzweiflung versucht, alle Übungen durchzuhalten. Diese Frauen (sind 2 in unserer Gruppe) würde ich gerne manchmal in den Arm nehmen und sagen: Das Kind, das Du dieses Jahr bekommen hast, scheißt doch auf 20 Kilo mehr oder weniger. Jetzt streng Dich mal nicht so an, sondern genieße einfach nur so viel Yoga, wie Du verträgst, statt Dich hier abzukämpfen.

Es gibt mindestens eine ältere Frau, die man aufgrund ihrer weißen Haare unterschätzt, und die dann alles wunderbar mitmacht.

Es gibt mindestens eine Frau im Alter der Instrukteuse, aber mit tausend Wehwehchen, die sie davon abhalten, auch nur eine einzige Übung ohne Hilfe mitzumachen. Das ist nicht schlimm, viele Übungen kann man mit Kissen oder leicht abgewandelten Haltungen vereinfachen, aber dennoch wird diese Frau irgendwann das Handtuch werfen.

Soweit meine Erwartungen - sie wurden alle erfüllt! Ich habe nach der ersten Stunde fast gejubelt. :)

Am meisten begeistern mich die Instrukteuse und die BH-lose Frau. Die Instrukteuse hat eine extrem scharfe Stimme. Sie adressiert die gesamte Gruppe immer mit "Du", was ich sehr irritierend finde. Ich meine, wir sitzen da zu acht vor ihr, da kann sie doch "ihr" sagen, wenn sie uns meint. Wat ne bekloppte Angewohnheit - das riecht danach, als hätte ihr mal jemand in einem wie-leitet-man-Gruppenmeditationen-Kurs gesagt, dann würden die Teilnehmer sich persönlicher angesprochen fühlen, aber die Teilnehmerin, die hier blogt, fühlt sich eher persönlich genervt, so als ob Leute penetrant von der Mondin sprechen oder darauf beharren, daß nicht nur man sondern auch frau etwas so und so macht. Manchmal möchte ich die Augen so weit verdrehen, daß ich meinem Gehirn dabei zugucken kann, wie es Misanthropie produziert.

Aber zurück zur Instrukteuse. Sie erinnert mich sehr stark an meine älteste Schwester: fast schon manisch versucht sie "entspannt" zu wirken, aber mit einer schneidenden Stimme, die sofort verrät, daß sie das Gefühl hat, an einem Drahtseil zu hängen; sie atmet vor jedem Satz, den sie sagt, erstmal aus und spricht dann in ihr Seufzen hinein, als würde sie das irgendwie spiritueller machen. Wenn sie an die Grenzen ihrer Erklärungsfähigkeiten kommt - ab und an stellen Leute ja Fragen, und nein, ich bin es nicht, ich habe meine ketzerische Seite vollkommen unter Kontrolle! -, beginnt sie immer stärker zu gestikulieren, was dazu führte, daß sie zum Beispiel auf die Frage, was denn Kundalini eigentlich sei, irgendwann nur noch mit den Händen vor ihren Genitalien herumrührte und wiederholte, das würde dann von hier, also von hier, nicht wahr, so aufsteigen.

Vier Wochen nach Kursbeginn hat sie selbst noch einen Workshop belegt. Seither begegnet sie uns nur noch mit Turban. An ihrem ersten Turbantag erzählte sie uns von einer überwältigenden Erkenntnis, die sie getroffen hat, als sie unter einer Eiche saß, nämlich daß das Erbgut des gesamten riesigen Baumes in jeder kleinen Eichel steckt. Und daß sie es so großartig findet, wie auch alle Elemente diesen Baum zum Baum gemacht haben: "Die Erde, in der er steht, das Wasser, das er trinkt, die Luft, die er atmet, und das Feuer… äh… naja weil es halt Holz ist hat das Feuer auch damit zu tun." Hmmmmja. Weil es Holz ist. Nicht etwa, weil die Sonne scheint. Und die gesamte Gruppe nickt beeindruckt, das ist vielleicht das am schwersten zu verdauende an solchen Momenten.

Die BH-lose Frau dagegen ist der totale Rocker. Ich freue mich schon immer auf sie. Sie ist so Mitte 50 vielleicht und der sportive Machertyp. Wenn wir wieder mal eine Übung im uns eigenen Atemrhythmus machen sollen, fängt sie bereits an zu schnaufen und zu keuchen und schweißtreibend zu sporteln, bevor die Instrukteuse dazu kommt, uns anzuweisen, zum Beginn der Übung die Hände vor der Brust aneinanderzulegen. Sollen wir etwas 26 Mal wiederholen, schnauft sie derartig los, daß sie fertig ist, bevor ich noch mit meinem Elefantenpuls Nummer 12 erreicht habe. Richtig witzig ist ihr Gefühl für Timing bzw der eklatante Mangel daran. Sollen wir ein Mantra denken, sagt sie es laut, doch sie sagt es nicht einfach normal, sondern es platzt aus ihr heraus wie ein lange unerfüllt gebliebenes Bedürfnis. Kurz gesagt: Sie ist kein Kursteilnehmer, sie ist ein Jünger.

Fazit: Yoga ist prima, aber noch nicht optimal für mich. Da der Kurs Anfang Dezember ohnehin ausläuft, werde ich mir für das neue Jahr etwas anderes suchen. Leider ist das einzige, das ich bisher als perfekt empfunden habe, wieder mit über einer Stunde Anfahrt verbunden, worauf ich ehrlich gesagt einfach mal keinen Bock habe, dazu fahre ich einfach zu viel und hab schon genug Rücken deswegen. Dieser spezielle Kurs ist für mich eher wieder mal ein Indikator dafür, ab wann pseudospirituelles Getue mich in hohem Maße reizt. Kurz gesagt: wer ohne Turban nicht erleuchtet werden kann, dem traue ich nicht.



Wooo! I think I can see my Kundalini from up here!



P.S.: Ich weiß, daß Yoga deutlich umfassender ist als dieser kleine Kurs. Ich würde mich freuen, da auch mal andere Erfahrungen mit zu machen, gehe aber mal davon aus, daß mir das in Hummelhausen eher nicht gelingen wird. Macht nichts. An alle begeisterten Yoginis unter Euch: Nix für ungut! Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden beleidigen. :)

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Suchbegriffe im September

fronten geklärt spruch - Wenn die Fronten geklärt sind, braucht es doch keine Sprüche mehr, oder? Sonst vielleicht sowas wie "basta", "na bitte", "endlich" oder "laß uns auf ein Bier gehen".

romantischer sex paar - Die Glücklichen. :) So sollte das sein.

"hill of tara" informationen touristen - Also direkt dort vor Ort habe ich nichts gefunden. Es gibt ein Restaurant und einen Mitbringselshop, und in der kleinen Kirche am eigentlichen Hill war eine sehr nette Frau, die man praktisch alles hätte fragen können, aber vermutlich ist es besser, sich vorab Informationen zu besorgen (online, Marc O'Polo…)
Meine Eindrücke hier - und
Hier gibt es auch eine App für die Stätte, wer da mit Smartphone langgehen möchte. Ich hätte das nicht fertiggebracht - ich bin echt kein Handyverteufeler, aber etwas an solchen Orten verhindert das bei mir - aber man kann sich den Podcast ja auch in Ruhe im Restaurant bei einem Kaffee anhören oder so.

4 evangelisten relief - Oh, da plant offenbar wirklich jemand einen ähnlichen Urlaub wie Hummelmama und ich letztes Jahr. ♥ 
Es gibt dieses grandiose Mosaik in der St Patrick's Cathedral in Downpatrick, von der ich in diesem Beitrag berichtet habe. Aber viele, viele Künstler aller Jahrhunderte haben sich natürlich an christlichen Motiven ausgetobt, insbesondere an so allgemeinen wie den Evangelisten - an Türen, auf Glocken, an Wänden…

arbeit ohne ende - Willkommen im Club. Ich lerne gerade auch in dieser Hinsicht das Neinsagen. Ich habe mir ja seit diesem September einen freien Tag pro Woche geschaffen und bisher (toi toi toi) auch geschafft, ihn zu verteidigen. Es ist gar nicht so schwer, wenn man den Leuten sagt, wie es ist: "Da kann ich nicht - Montag ist mein Wochenende." Denn dann assoziieren sie völlig richtig, wie unglaublich toll das wäre, wenn sie selbst am Sonntag noch zusätzlich arbeiten müßten (was ich ja normalerweise muß), und irgendwie findet sich in den restlichen 6 Tagen doch noch Gelegenheit, die Dinge zu erledigen.
Auch Freunden zu sagen, wenn ich meine Ruhe haben und nicht besucht werden will, hat sich als wertvoll herausgestellt. Meine Familie versteht das ja schon länger, aber seit Neuestem hat Hummelchen 2 total durchgeknallte Hummelfreunde vor Ort (♥ ♥ ), die schon auch mal singend unter dem Schlafzimmerfenster stehen (isses nicht toll? *-* ) und denen ich es einfach sagen kann, wie es ist, wenn noch mehr Gesellschaft und Information einfach nicht gehen.
Also: Ich rate zu Stops. :)

frauen pissen draußen - Ja wus?


hast du oft sex? - Nö. Wer will das wissen?

hummel blog - Herzlich willkommen!

hässlicher mann mit langer zunge - Da fallen mir spontan die Bilder zungengepiercter Metaljünglinge ein, oder dieser Herr hier, oder Lord Voldemort.

irischer stein - Da gab es auch einen im St Patrick's Center, den Turoe-Stein. Hier nochmal der Link zum Beitrag. Ansonsten - Irland ist voller toller Steine. Der Krönungsstsein auf dem Hill of Tara zum Beispiel, die vielen wunderschönen Grabsteine, die Steinkreise (von denen wir leider nicht einen einzigen gesehen haben).

Hach, jetzt habe ich wieder Lust auf eine meiner Lieblings-CDs:


Samstag, 27. September 2014

Gefüllte Bischofsmütze

Vorgestern habe ich wieder ein veganes Experiment gestartet. Ich hatte eine Bischofsmütze hier rumzuliegen, die mir schon seit einem Monat als Herbstdeko diente. Da ich nicht weiß, wie lange sich sowas hält, mußte die jetzt mal weg. Onlinerezepte hatten alle den Grundtenor "Hackfleisch und Sahne", daher habe ich also per Spürnase gekocht. Und es wurde so lecker, daß ich mich prompt dran überfressen habe. :)

Zutaten:
2 mittlere Zwiebeln
3 große Champignons
1 kleines Päckchen Räuchertofu
2 kleine Knoblauchzehen
Salz oder Brühpulver, Pfeffer, Koriander
1/2 Dose Kokosmilch
veganer Käse
Olivenöl

Der Kürbis wird erst einmal vom Deckel befreit und dann ausgehöhlt. Was man an Fruchtfleisch herausbekommt, kann man später in die Füllung geben, aber nicht totmachen bei dem Versuch, denn was drinnen bleibt, wird auch gar. Den ausgehöhlten Kürbis innen und außen mit Olivenöl einpinseln



und bei gut 200° in den Ofen packen.

Während der da drin vor sich hin bäckt, Zwiebeln hacken und glasig anbraten, dann Tofu klein würfeln und dazu, zuletzt die Pilze. Alles schön durchbraten, die Knoblauchzehen hacken und dazugeben, dann mit der Kokosmilch übergießen und würzen. Jetzt habe ich 3 Scheiben Wilmersburger draufgelegt (hatte keinen Reibekäse mehr) und gewartet, bis der beim Köcheln geschmolzen ist und ich das Ganze in eine Käse-Sahne-Sauce verrühren konnte.
Dann den Kürbis raus aus dem Ofen (war so eine halbe Stunde bei mir), befüllen,



noch eine unversehrte Scheibe Käse zum Überbacken oben drauf



und wieder rein. Backen lassen - ich habe meinen vergessen, aber ich denke, weitere 20-30 Minuten reichen völlig aus.

Wenn man die Mütze jetzt aus dem Ofen nimmt, ist das Fruchtfleisch innen völlig gar und weich, die Schale ist nur noch eine dünne Haut und läßt sich sehr leicht durchschneiden und entfernen.


Omnomnom!

Sonntag, 21. September 2014

Irgendwie…

hab ich das Gefühl, ich schreibe derzeit nur noch Wochenrückblicke. Aber ich komme sonst echt zu nichts derzeit. Ohrenschmerzen, viel Arbeit und alles mögliche halten mich davon ab, also ist hier derzeit Hummels Sonntagsblog. Ich hoffe, es langweilt sich noch keiner (abgesehen von mir, ich habe noch Themen im Hinterkopf aber… wie gesagt).

[Wetter] Warm und schön, seit gestern Morgennebel und diesig, aber immer noch lauwarm und schön. An meinem Balkongitter hängen Regentropfen aufgeperlt, einfach toll.

[Gesundheit] Bis Mittwoch früh einohrig unterwegs. Seither kann ich wieder gut hören, hatte aber massive Schmerzen in der linken Kopfhälfte, die erst Freitag weggingen. Jetzt nur noch Ohrenschmerzen, die hoffentlich auch bald wieder weggehen, sonst dreh ich irgendwann durch.

[Gesehen] Theater, in dem der Travestieteil total humorlos war. Raben und Elstern am Straßenrand. Frühnebel. Auf meiner Arbeitsstrecke mal wieder einen neuen Bauabschnitt auf der Autobahn.

[Gehört] Nicht viel, haha.  -.-  Sehr viele schöne Singvögel, als wollten sie nochmal alles geben.
Kinderlachen.
Eine sehr schöne Sprechstimme.
Die wutentbrannte Ansage einer Schülermutter auf meinem Anrufbeantworter. (Der Junge kam ohne Noten. Ich besitze nicht alle Noten, die sämtliche Schüler sich irgendwann zulegen - das kann sich kein Mensch leisten und wir haben leider kein Archiv in der Schule. Ich hatte also keine Arbeitsgrundlage, bringe es aber nicht über's Herz, dann zu sagen "Pech gehabt", also überbrückte also die Hälfte der Stunde mit irgendwas, das er noch nicht kannte, und schickte ihn dann nach Hause. Böse Falle.)
Eine Aufnahme von einer Folkband, deren Sänger wirklich nicht singen kann - ich denke immer öfter darüber nach, warum solche Sachen trotzdem funktionieren. Also selbst mir gefällt es.
"Also wenn Du mit Deiner Stimme Telefonsex anbieten würdest, würdest Du steinreich werden." Aaaaah-ja. Ja. Nein.

[Gelesen] Den Pratchett ausgelesen und immer noch enttäuscht. Das hätte so eine tolle, lustige Fußball-auf-der-Scheibenwelt-Geschichte werden können und es liest sich so unangenehm. Schade.
Jetzt begonnen mit "Der böse Ort" von Ben Aaronovich, der vierte Teil einer ziemlich coolen Reihe über einen britischen Polizisten in der Abteilung Magie. :)

[Gemacht] Arrangements geschrieben. Das erste Mal heroisch geraidet. Trampolin gesprungen. Geflirtet (was ich immer noch neu, toll und aufregend finde… hrrrr!)

[Gegessen/Getrunken] Pizza aus einem Dinkelteig zum Anrühren aus dem Supermarkt, belegt mit Spinat, Oliven, Tomaten und veganem Pizzakäse, die war unglaublich lecker. Der Käse schmilzt zwar nie richtig, aber mich stört das nicht. Hefeschmelz dagegen habe ich mehrfach als Käseersatz probiert und find es einfach nur zum Würgen. Graviolatee. Paracetamol. Traubensaft, Apfelsaft. Brote und Brötchen nur mit Tomatenscheiben belegt (könnte ich mich reinlegen) und etwas Pfeffer drübergemahlen. Feigen, Melone, Äpfel. Ehrlich mal… mein Körper könnte die Hinweise richtig deuten und verdammtnochmal gesund werden, oder?

[Geärgert] Ohren. Schülermutter.

[Gefreut] Ich habe so unglaublich nette Menschen um mich herum… Habe den Chor delegieren können, weil halbtaub und aua, das hat super geklappt und ich habe noch ganz viele liebe Genesungswünsche per sms und so bekommen. Außerdem kurz vor der Chorprobe einen Krankenbesuch mit einem Geschenk… da hätte ich eigentlich schon vor Lachen und Rührung wieder gesund werden müssen.
Über Besuch eines Bruders, der sehr selten hier sein kann, mit seiner ganzen Familie.
Über das Angebot eines Freundes, mir seine nur herumliegende Geige zu leihen. Ich meine… eine Geige. Eine Geige! ♥♡♥ Ich wollte schon als Teenager Geige spielen und habe nur Cello gewählt, weil mir irgendein Musiker sagte, das wäre leichter. Aber jetzt. :D  Dienstag ist Austausch.
Über eine Mitspielerin, die mich mit den offensten Armen überhaupt in diesem Hero Raid willkommen geheißen und mir im Flüstermodus die eher lustlosen Zweiwortansagen des Raidleiters ergänzt hat. Ich bin nur zweimal gestorben!

[Bewegt] haben mich die Sachen, die mich gefreut haben. Ich habe Yoga diese Woche ausfallen lassen, ich war einfach halb tot und wäre eh nicht rechtzeitig aus dem Krankenhaus wieder dagewesen. Aber ich freue mich schon auf morgen.

[Geweint] Ohren, Träume, der übliche Hummelmist.

[Gelacht] Nichten und Neffen sind eine großartige Einrichtung.
Sehr herzlich mit einem Schüler über das "singende Pedal" - ich habe leider nach dem Umzug das beschissenste Klavier der ganzen Schule zugeteilt bekommen. Aber wenn man sensibel pedalisiert, kann man auf dem Ding walisch sprechen.

[Gekauft] Hmmm… nö.

[Geschenkt bekommen] Den genialsten Präsentkorb, der je erstellt wurde.
Ein aus Haushaltsgummis gemachtes Kinderarmband von einer Schülerin. Ich steh ja nicht so auf pink, also bot ich es meiner Nichte an. Die rümpfte die Nase und sagte "ich steh nicht so auf pink - gib das meinem kleinen Bruder, der findet sowas super". Gesagt, getan. Ein kleiner Junge war glücklich.
Eine Tafel vegane Schoki von der Chefin. 

[Gedacht] Ich muß den Pelzball kastrieren lassen.
Ogottogottogott soviel blinki blinki argh argh grüne Suppe lila Suppe argh goldene Suppe blaue Suppe huch alle stehen woanders als ich wo steh ich eigentlich argh wow ich lebe noch argh kreisch hüpf FEUERBAAAAAALL Hilfe Hilfe Hilfe (hero raid).
Begegnen mir eigentlich all diese Leute mit dem immer gleichen Thema in letzter Zeit aus einem bestimmten Grund?

[Liebe] Nö, nicht wirklich. Aber noch nie wurde mir eine Telefonnummer derartig schnell angeboten. Der Rekord wurde quasi in Überschallgeschwindigkeit gebrochen. :) Um es mal bildhaft zu umschreiben: Sie geben sich die Klinke in die Hand. Manchmal stecken sie sogar Schulter an Schulter im Türrahmen fest. Und ich genieße in sicherem Abstand, frage mich gelegentlich, was zur Hölle eigentlich irgendwen an mir reizt, der mich nur aus einem Chatfenster kennt, und kichere in mich hinein.

[Spirituelles] Nay. Nur Stoßgebete im Stil von "Ich weiß nicht, was eigentlich das Problem ist, aber kann das bitte aufhören, ich will nicht dauernd erkältet sein, ich will Musik machen, und wenn's geht bitte jetzt sofort".

[Ausblick auf die nächste Woche] Buarghs.





Sonntag, 14. September 2014

Wochenrückblick

Bevor gleich ein Telefonat mit einer lang nicht gehörten Freundin beginnt und ich danach mit einer anderen Freundin ins Kino gehe (Drachenzähmen leicht gemacht 2), versuche ich mal, die Woche Revue passieren zu lassen.
Und wo ich das so schreibe, fällt mir als eingefleischtem Sprach-Nerd auf, daß ich schon länger mal erwähnen wollte, woher das Wort "passieren" eigentlich kommt, nämlich von "passer", was französisch ist für "vorübergehen". Darum heißt es auch, etwas sei passé, was dasselbe Wort in der Vergangenheitsform ist. Ist das nicht irgendwie gut zu wissen? 'Mir ist etwas Schlimmes passiert' sagt eindeutig aus, daß es an mir vorübergegangen ist. Es hat mich vielleicht im Vorbeigehen mit voller Wucht in die Magengrube geboxt, aber es ist nicht bei mir stehengeblieben.

[Wetter] War herbstlich. Immer so 14-20 °C, leicht regnerisch, eigentlich schön. Die Bäume werfen das Laub jetzt mit vollen Händen auf die Straßen und ich hatte das erste Mal das Bedürfnis, die Heizung einzuschalten.

[Gesundheit] Bah. Letzte Woche noch total erkältet, diese Woche ging eigentlich gut los, aber seit 2 Tagen habe ich Ohrenschmerzen wie bekloppt. Vielen Dank, Job A, für die extrem gute Zuluftanlage, die selbst dann weiterfeuert, wenn man sie ausschaltet, und die noch nicht ans Heizsystem angeschlossen ist. Stundenlange Proben bei 14 Grad fordern jetzt Tribut und ich habe ja im Prinzip nichts gegen Erkältungen, aber Ohrenschmerzen sind Hass und Panik in Reinkultur. Jetzt auch noch Magenschmerzen von den 2 Aspirin heute früh… der Tag kann losgehen.

[Gesehen] Einen wunderschönen Vollmond. Supermond wohl, der dritte in diesem Jahr. Aber ich finde ihn in Horizontnähe ja immer groß und sowieso immer super. ^^



[Gehört] Donnergrollen. Viele lustige Geräusche vom pelzigen Mitbewohner. Dudelmeditationsmusik.

[Gelesen] Bin noch bei "Der Club der Unsichtbaren Gelehrten" und bislang von der Entwicklung der Geschichte angetan, aber von der Übersetzung schwer enttäuscht. Das erste Scheibenweltbuch, wo die Protagonisten sich siezen. Hallo?! Dazu eine holprige, unübersichtliche Sprache, als hätte da irgendwer ohne Sinnzusammenhang nur die Einzelwörter korrekt übersetzt, aber gar nicht, also wirklich überhaupt nicht, auf die Sprachentwicklung geachtet. Zum Weinen, wirklich, der ganze Witz geht flöten oder muß mühsam aus dem Geschwurbel herausdestilliert werden. Hat der neue Übersetzer die letzten 50 Bände nicht gelesen? Wo ist Andreas Brandhorst, wenn man ihn braucht?
Die erste Flow meines frisch erworbenen Zeitschriften-Abos. Ich habe in der Pause auf der Arbeit gestern angefangen, darin zu blättern, bis sie mir von einem Kollegen weggerissen wurde, der sie auch interessant fand. :D
Nur wenig auf Blogs und in Foren.
Unglaublich nette Nachrichten von einem neuen Mitglied meines Chores.

[Gemacht] Einen Wochenplan aufgestellt, um mich ein bißchen besser zu organisieren. Ich mag nicht einen Tag in der Woche fix als Putztag einrichten; lieber verteilt kleine Aufgaben machen, die in maximal einer Stunde erledigt sind. Bisher funktioniert er so halb. Die Tage, an denen ich in Job B bin, habe ich sonst nichts reingeschrieben. An meinem freien Tag steht dafür "Bad putzen". Ich nehme an, wenn es in Job A wieder richtig rund geht, also praktisch ab sofort, pfeife ich ohnehin auf alles und gehe einfach nur noch schlafen, wenn ich nach Hause komme, aber es ist mir einen Versuch wert.
Den Kühlschrank abgetaut. Der ist so fest verbaut, daß ich die Steckdose nicht gefunden habe, also habe ich kurzerhand die Sicherungen alle ausprobiert, bis ich die richtige gefunden hatte. Das Eis hatte bereits den halben Innenraum für sich erobert. Beim Abtauen entstanden lustige Löcher darin, so daß er aussah wie

Grumpy Fridge!


Grumpy Fridge war nicht glücklich. Er hat das Eis nur sehr widerwillig hergegeben, anfangs zart tropfend, dann mit Hilfe eines Föns und letztlich (nach etwa 6 Stunden) habe ich auf ihn eingeschlagen. Man glaubt gar nicht, was so ein alter Einbaukühlschrank in sich birgt.


[Gegessen/Getrunken] Viel billige asiatische Nudelsuppe aus der Tüte. Manchmal bin ich regelrecht süchtig nach dem Zeug. Mein täglich Vitabiosa - die erste Flasche neigt sich schon -, Kaffee, Malzkaffee und gesunden Tee, weil es nötig war. Eine Tafel Schakalode und 4 Stücken Bitterschokolade (von der ich kein großer Fan bin, aber es gab nichts anderes Veganes in der Süßwarenabteilung und manchmal muß einfach Schokolade her). Bananen, Tomaten, Pasta, Brot, das Übliche.

[Geärgert] Über die arschkalte Probe in Job A.
Über einen Bekannten, der sich so unendlich dämlich anstellt, daß ich diesen Kontakt wohl dezent werde einschlafen lassen. Falls das nicht geht, dann eben undezent. Ich bin ein sehr (wirklich SEHR) geduldiger Mensch und nehme jede Macke an anderen erstmal hin, denn ich weiß, niemand wird als Arschloch geboren und fast alle Menschen machen nervtötende Dinge nicht mit Absicht, sondern weil sie es nicht besser hinkriegen. Aber das bedeutet nicht, daß ich immer nur einstecken und verständnisvoll lächeln muß, wenn mich jemand aus dem Nichts verbal angreift, und jetzt ist es einfach mal gut.

[Gefreut] Über Mitspieler. Über nette Kollegen. Über den Herbst. Über den abgetauten Kühlschrank.

[Bewegt] Mich in der zweiten Yogastunde, zu der ich prompt zu spät kam.
Autochen hat die nächste Wegmarke geknackt:



[Geweint] Heftig und lange. Scheiß Ohrenschmerzen. Ich will nicht wieder taub werden. Ich habe solche Angst davor. Als würden Tinnitus und chronisches Ohrenjucken nicht reichen, um mich halb in den Wahnsinn zu treiben.

[Gelacht] Auf der Arbeit, im Chor, in Azeroth.

[Gekauft] Mein täglich Brot, sonst nichts.

[Gedacht] Ach so ist das.
Bin das nur ich oder haben andere Leute im Moment auch so ein extrem wackliges Gefühl im Leben? Als würde man während eines Erdbebens über eine Spalte stehen.
Die Laif-Saison geht los.

[Spirituelles] Den Vollmond genutzt, um mal etwas für mich selbst zu werkeln. Das tue ich selten genug, und ich hatte die Schnauze voll von Leuten in meinem Leben, die glauben, sie könnten mich irgendwie gegen meinen Willen vereinnahmen, über mich lästern, mich verleumden oder mir sonst irgendwie ans Bein pinkeln, und da hab ich mal zugeschlagen.
Für mich spielt tatsächlich Feuer immer eine Rolle in Zaubern/Ritualen/Wiemanesnennenwill, und die Art und Weise, wie eine Flamme oder ein Räucherstäbchen brennt, scheint für mich zu widerspiegeln, was ich da in Gang setze oder wie es sich durchsetzen kann. Diesmal habe ich eine schwarzrote Kerze genommen, etwas bearbeitet und sie in ein Glas gestellt zum Abbrennen. Sie hat nur einen Tag dafür gebraucht, was ich bei ihrer Größe schon erstaunlich fand. Ich habe auch einen Zettel mit abgebrannt und die Asche unten im Glas liegenlassen, und als die Kerze da unten ankam, ging plötzlich alles in Flammen auf:


Holla, die Waldfee. Das schlug bis über den Glasrand, und das Ding ist gut 30 cm hoch. Ich habe erstmal das Kerzenglas sicherheitshalber in eine Auflaufform gestellt, falls es die Hitze nicht aushält, aber ich habe es nicht gelöscht - ich dachte mir 'Laß die mal machen'. Als das Feuer ausging, war auch wirklich beinahe nichts mehr übrig, statt der sonst oft fingerdicken Kerzenreste, die man so rauskratzen muß:




Jetzt bin ich ins Kino… mal sehen, wie die Ohren das mitmachen. Und dann verbuddel ich mich zu Hause, inhaliere, kuschel mich in die Kapuze und brummle ungnädig vor mich hin.

Sonntag, 7. September 2014

Wochenrückblick

Guten Morgen! Wieder einmal geht es in Stichpunkten durch meine Woche. Hier, bitteschön, eine Tasse Kaffee für jeden -


- und los geht es.

[Wetter] Anfangs trübe, seit der Wochenmitte bombastisch sommerlich mit bis zu 28°. Einfach herrlich.

[Gesundheit] Die Hummel war defekt bis gestern. Ich war die ganze Woche total erkältet, mit allem Drum und Dran. Fieber ging erst Freitag weg und ab Samstag konnte ich wieder normal sprechen ohne dauernde Hustenanfälle.

[Gesehen] Satte, gelbgoldene Sonnenuntergänge (die Sonne steht jetzt immer tief, wenn ich von Job B komme).
Bernd das Brot mit dem singenden Klo.
Viele nette Menschen.

[Gehört] Lautes Trappeln auf dem Dach - dann sah ich eine Elster über das Dachfenster hüpfen. Ich glaube, die haben da oben Fangen gespielt.
Regenprasseln.
Kinder am Klavier.
Kinder am Schlagzeug.
Applaus.

[Gelesen] Den Drachenbeinthron ausgelesen. Begonnen habe ich mit Terry Pratchetts "Der Club der Unsichtbaren Gelehrten". Sonst noch Blogs, Foren, Noten, wie immer.

[Gemacht] Nase geputzt. Wohnung geputzt. Chor geputzt.
Die Teepakete verschickt - das an Tamesis erkältungsbedingt etwas später. Bei Valo, Heike und Athena ist auch alles schon gut angekommen - vielen Dank für Eure Rückmeldungen! :)


[Gegessen / Getrunken] Ringelblumentee gegen die Erkältung. Gestern aus Hunger und Faulheit einen Flammkuchen aus einer Anrührmischung, der nicht nur widerlich war, sondern auch noch heute Bauchschmerzen verursacht. Smoothies. Viel Obst und Gemüse, frische Salate. Selbstgebackenes Sonnenblumenkernbrot. Nicht selbstgebackenen Mohnzopf. Bitterschokolade. Kaffee (aber deutlich weniger als wenn ich gesund bin).

[Geärgert] Muß ich wohl jede Woche wieder sagen: 35-km/h-Fahrer, die vermutlich denken, durch schiere Langsamkeit im Stadtverkehr erhöhe sich das Maß der Sicherheit, auch wenn man ohne zu blinken, ohne Schulterblick, aber angeregt mit dem Beifahrer redend die Spur wechselt… MOAAAAAH.
Über jemand Renitentes, den ich eigentlich mag, der aber derzeit abends auf seltsame Ideen kommt. Und zwar jeden Abend wieder, egal wie freundlich ich jedes Mal nein danke sage. -.-

[Gefreut] Über schöne Komplimente. :)
Über ein gar nicht so schlecht und vor allem recht hochkarätig besuchtes Konzert mit sehr freundlichem Feedback von der Konkurrenz.
Über einen total lieben Bekannten, der immer die richtigen Worte findet.
Über eine neue Freundschaft - ich glaube, es gibt doch noch Leute hier in Hummelhausen, die so richtig passen. Ich habe ja immer etwas darunter gelitten, daß ich hier zwar hunderte Bekanntschaften habe, aber niemanden wie meine Mädels, die überall in Deutschland verstreut sind. Aber jetzt… jetzt habe ich wohl tatsächlich mal jemanden gefunden, der so tickt wie ich. Hurrah!
Über die Idee von Athena und ihrem Mann, es mal eine zeitlang vegan zu versuchen. ♥ Ich kann gar nicht sagen, wie großartig ich das finde, nicht zuletzt wegen ihrer Darmerkrankung. Beide Daumen hoch für den Mut, an etwas für sie so Grundlegendem zu rütteln.
Über ein neues Mitglied in meinem Chor, das mir nach der letzten Probe eine kurze Nachricht geschickt hat mit einem Danke dafür, daß er mit mir musizieren darf. Ich habe mich darüber wirklich gefreut wie bekloppt.

[Geschenkt bekommen] Giottos (oder heißen die dann Giotti?) von einer meiner niedlichsten Schülerinnen. Kann ich natürlich nicht essen. Andererseits wollte ich dem Kind nicht erklären, was vegan bedeutet. Also habe ich es einem anderen Kind weitergeschenkt, dessen Mutter gelacht und sich gefreut hat.
Tee (haha) und Kekse mit Vollmilchschokolade (geht beides direkt in den Chor).
Vegane Schakalode, eine Anrührmischung für veganes Eis und ein Armband von der Kinderkrebshilfe Frankfurt. Die liebe Smiley, die ein ganz wunderbarer, dem Leben und ihrer Umgebung gegenüber extrem aufmerksamer, Anteil nehmender Mensch ist, hat mir das alles mitgebracht, als sie auf einen Konzertbesuch war. Auf dem Armband steht DUMUSSTKÄMPFEN - Es ist noch nicht verloren. Ich bin wirklich sehr gerührt - und keine Angst, ich gebe mich nicht verloren, schlimme Träume und Erinnerungen hin oder her. :) Auch die letzten Altlasten werden eines Tages keine Rolle mehr spielen, da glaube ich ganz fest dran.



[Gekauft] Unterrichtsmaterial. Ich hoffe, das geht durch die Steuer - wat so 3 Notenhefte kosten, gnah.
Eine Slackline! Ich habe heute eine Viertelstunde damit verbracht, herauszufinden, wie die Ratsche funktioniert. Nachher geht es irgendwo in den Wald, den ersten Test starten. Oder versuche ich es auf dem Balkon? Das Eisengitter sollte stabil genug sein. Jedenfalls brumme ich richtig vor Vorfreude. :D

[Gewundert] Über eindeutig zweideutige Angebote von gleich 2 Männern. Mit dem einen ist das relativ normal - das ist schon seit Ewigkeiten unbeschwertes Flirten auf Distanz. Auf große Distanz. ^^
Aber der andere? Meine Güte, keine Ahnung, wo das plötzlich herkommt. Also mein Leben wird zumindest nicht langweiliger, wenn ich sowas auch nur schwer als Kompliment mißverstehen kann. Aber hey - es bleibt bunt. Und ich habe auf diese Art immer wieder gute Gelegenheiten, Neinsagen zu üben. Wie schön; wenn es schon niemanden gibt, zu dem man aus vollem Herzen Ja sagen kann, kann man sich ja wenigstens die Idioten vom Leib halten. :)

[Gedacht] Das ist jetzt nicht Dein Ernst.
Alkohol macht nichts Gutes mit Dir.
Uuuuuuuuuuuuh (von der Arbeit nach Hause gegangen, vergessen, das Fenster zu schließen, am nächsten Tag einen Anruf bekommen…)
Zicke! Diva! (Über einen Bekannten. Und er hat es zugegeben.)

[Ausblick auf die nächste Woche] Die wird arbeitsreich, so wie wohl die ganzen nächsten 6 Wochen. Job A beginnt jetzt auch wieder, Job C legt einen Spurt hin. Huiuiui.


Freitag, 5. September 2014

Freitagsfüller

1. Im Supermarkt um die Ecke gibt es seit Neuestem Wilmersburger Pizzaschmelz, den veganen Reibekäse für Pizza, Pasta & zum Überbacken. Leider bekomme ich für fünf Euro nicht einmal 2 kleine Tüten davon, das Zeug ist abartig teuer. Online kann man größere Packungen bestellen (anders als Milchprodukte wird hält sich das ja auch ewig im Kühlschrank, ich habe da sehr gute Erfahrungen mit gemacht), wodurch sich der Preis normalisiert. Aber ich bestelle immer ungern online, es sei denn, ich brauche mehrere 'exotische' Dinge - denn ich will nicht einerseits vegan essen, um die Erde pfleglich zu behandeln, andererseits ständig LKWs dafür herumschicken, daß ich das kann. ^^ Immerhin - für Notfälle (wenn z.B. mein Bruder wieder spontan vorbeikommt und ich koche) ist es gut zu wissen, daß man auch fix einen Auflauf machen kann, ohne tagelang vorher den Käse bestellen zu müssen.

Und ich habe mit großem Kummer eben entdeckt, daß meine bevorzugte Bezugsquelle versiegt ist aus einer offensichtlich furchtbaren persönlichen Tragödie heraus. Ich habe keine Kontaktdaten zu den ehemaligen Betreibern des Vegan Wonderland und ich weiß nicht, was genau passiert ist, aber ein Kind zu verlieren gehört zu den schlimmsten für mich vorstellbaren Unglücken, die einen Menschen treffen können, und ich kann ihnen nur hier, wo sie es wahrscheinlich niemals lesen werden, mein tiefes Beileid aussprechen.

2. Eine wunderbar altmodische Kopfsteinpflasterstraße befindet sich direkt vor meiner Haustür.

3. Wie könnte ich das tun? Ich frage mich das oft in Zusammenhängen mit Essen. Mit Freunden bei MacDonalds nachts einen Kaffee holen, um sich damit in den Park zu setzen… die beiden sind sehr lieb und spötteln ein wenig herum (ich mag das ja - sie tun das auch nicht, um mich zu verletzen, sondern weil sie das irgendwie hochachten mit meinem Veganismus). Ich erzähle was über Fleischproduktion und die Antwort ist: "Jetzt kann ich wieder 2 Wochen keinen Chicken Burger essen." Wie kann ich das aber nach den 2 Wochen tun? Wie kann ich so eine Information verdrängen?
Dann fällt mir ein, daß auch ich meine Grenze ziehe, ab wo ich mir die Finger in die Ohren stopfe und auf die Augen lege, weil ich sonst radikal Aktivistin für den PETA werden müßte. Ich habe eine andere Aufgabe im Leben und möchte dabei so wenig Schaden wie möglich anrichten. Daß bei mir vielleicht weniger Schaden möglich ist, als bei anderen Leuten, bedeutet nur, daß diese Leute andere Schwerpunkte setzen. Und dabei rede ich nicht von strunzdummen Alles-was-geht-Konsumenten, sondern schon von Menschen, die über Dinge nachdenken und eventuell trotzdem andere Konsequenzen ziehen als ich. An irgendeinem Punkt, an dem es möglich wäre, denken wir alle, jeder einzelne von uns, zu wenig mit.

4. In den letzten 2 Wochen war ja nicht so richtig schönes Spätsommerwetter, aber das holen wir jetzt nach. Es ist seit gestern herrlich warm und sonnig. Indianersommer nannte mein Onkel das früher. Ich höre draußen die Gänse schreien, die über meinem Dachfenster dahinziehen, in den Blumenläden stehen Astern, die Tag-und-Nachtgleiche nähert sich mit großen Schritten. Das ist der goldene Herbst, der da jetzt auf uns zukommt, und ich mag ihn. :)

5. Für alle Fälle japanisches Heilöl im Haus haben - das habe ich diese Woche gelernt. Ich war schwer erkältet, bin Montag in der Apotheke vorbeigeschnoddert und habe nach Tigerbalsam oder Chinaöl gefragt (beides wurde mir empfohlen). Ich habe mich dann für das japanische Öl entschieden - wui, das zieht aber ordentlich durch. Beim Inhalieren (mache ich sonst mit Eichenrinde und Ringelblüte) noch 2 Tropfen dazu, und vor dem Schlafengehen sehr sparsam (!!) einen Tropfen auf die Schläfen und den Nacken, und man atmet sich wirklich wieder frei.

6. Der heutige Morgen war das Highlight der Woche. Die Sonne schien, das Fieber war weg, ich wurde mit guten Nachrichten geweckt. Perfekt.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Kochen und dann Azeroth zum Abspannen, morgen habe ich ein Konzert geplant und Sonntag möchte ich außer Üben nichts tun.

Hier kommt wie immer die Vorlage her, und hier ist noch ein bißchen was auf die Ohren für Euch aus einem sehr schönen Film zum Nebenher-Gucken, in dem es auch herbstlich-golden zugeht:




Sonntag, 31. August 2014

Suchbegriffe im August, gedünsteter Kürbis, Mangoldsmoothie

Auch in diesem Monat wieder wünschte ich mir fast, ich hätte über manche Themen nie laut nachgedacht. Aber es gibt auch ein paar normale Suchbegriffe. Meine Hoffnung ist noch nicht verloren.

wolkiger sommer - schön, oder?


große schüssel salat - bin ich immer und jederzeit für zu haben.

clan schotten bilder - meinst Du Tartanmuster? Es gibt auch einen Tartanfinder beim House of Tartan.

wieviel kilometer fliegen zugvögel schwalben - ich nehme an, nur bis Südeuropa und Nordafrika.

(jetzt geht's los)

du kriegst keinen sex - so sieht's aus.

du willst keinen sex - hmm.

ich mag nicht - du mußt ja nicht. *pat pat*

lust zu vögeln - ehm…

romantischer sex zu dritt - laß mich raten. Du bist ein Mann und suchst 2 Frauen.

geschenke für bisexuelle - Bitte wie? Das klingt wie "Geschenke für Schwarze". Was soll der Unsinn? Such ein Geschenk für den Menschen, um den es geht, nicht für eine sexuelle Ausrichtung.

gibt es das herz des ozeans wirklich - Nein.

posaunig - there you go


brigittenkreuz - hatte ich darüber nicht schon irgendwo geschrieben? Ach ja, irgendwas muß den Suchenden ja hierher gelockt haben. Ähm. Aus Stroh geflochtenes Dings.


Wow. Ich suche selbst grad "hummelsflug brigittenkreuz" und der einzige erscheindene Treffer sagt mir St Patrick's Breastplate. Hmm.

wir haben die macht über unsere gefüh - oh oh, da hat es wohl jemanden übermannt. Ich weiß auch, warum:

wie kann ein mensch so wenig arsch in der hose haben - ja, sowas regt mich auch immer auf. ^^

Und dann noch der Klassiker: presspappe - Hallo, alter Freund!

………

Jetzt kommen wir zum Futter. Meine Mama hat Kürbisse im Garten. Der rankelt überall hin, sogar über die Hecke zum Nachbarn rüber und wieder zurück. Und auch quer durch den Apfelbaum:


Er blüht und fruchtet ohne Ende, ihre ganze Küchenfensterbank ist schon voller wunderbar knalloranger Früchte. Davon gab sie mir kürzlich ab. Und hier kommt mein veganes Kürbisexperiment: Kürbis in Stücke schneiden (der Hokkaido muß ja nur gewaschen, nicht geschält werden) und Kerne entfernen. Im Wok leicht anbraten. Ich habe eine Zwiebel vergessen, die ich normalerweise mit anbraten würde, aber so war es auch lecker. Vom Balkon habe ich ein paar Kräuter gepflückt, die mir gerade passend erschienen - da will ich mal keine Vorgaben machen.


Kurz vor Schluß habe ich einen kleinen Schwapps Sojasahne hinzugefügt, der noch übrig war, um es cremiger zu machen. Dann mit Brühpulver und schön viel Pfeffer gewürzt, ein Fladenbrot dazu und yummmmie!


Außerdem habe ich einmal Resteessen veranstaltet. Meine Küche war ausgebombt bis auf 2 ältliche Tomaten, ein paar Zwiebeln und Kartoffeln und eine angefangene Packung Sahne. Dazu hatte ich in der hintersten Ecke des Kühlschranks eine vegane Grillmischung gefunden. Das ergab dann sowas hier:



Ich muß sagen, nicht zum ersten Mal habe ich Fleischersatz als verzichtbar und geradezu störend empfunden. Ich brauche das nicht und der Geschmack ist mir ganz oft zu intensiv-glutamatig.

Und gestern hat die Hummelmama noch einen leckeren Smoothie für uns beide gemacht. Sie nennt das "Smutje", was ich sehr witzig finde, was aber nur dem englischen th geschuldet ist. Man nehme einige Mangoldblätter


2 Äpfel, eine Orange und etwas Wasser, packe alles in den Mixer


und heraus kommt etwas, das aussieht wie Kakao, aber schmeckt wie Garten Eden.



Thank you for the smoothies!


Donnerstag, 28. August 2014

Träume


Ich sitze auf einer Bank. Es ist eine schmale Straße, das Haus gegenüber ist nur vielleicht 2, 3 Meter entfernt. Es ist beinahe so dunkelgrau wie die vor Langem ashphaltierte, rissige, löchrige Straße. Die Bank ist alt und fleckig von der Zeit und dem Schmutz, der hier alles bedeckt. Es ist dunkel, Dämmerung; ich weiß, daß irgendwo da links noch die Sonne scheint, aber hier, wo ich sitze, merkt man nichts davon. Ich sehe auf das Haus gegenüber. Hinter dem gebrochenen und offenen niedrigen Fenster im Erdgeschoß steht eine Frau mit einer Schußwaffe. Auch links von mir ist eine Frau. Beide sind mittleren Alters, tragen die traditionelle Kleidung - Kopftuch, langes Gewand - und unlösbar mit allem verbunden, dieser Straße, diesem Haus, dieser Dunkelheit. 
Die Frau im Haus verlangt von mir, hineinzugehen. Hinein zu den Männern. 
Nein. Nein, ich will nicht, die Gatten, Brüder, Onkel dieser Frauen haben mir und meinen Freundinnen schon zuviel angetan, immer und immer wieder. Ich kann nicht mehr. Ich gehe nicht hinein.
Die Frau im Haus bedroht mich durch das Fenster mit der Waffe. Ich denke kurz, beinahe verspielt über meine Möglichkeiten nach. Dann sehe ich ihr in die Augen und schüttle den Kopf. Ich bleibe sitzen. Sie schießt. Erst in die Beine, sie trifft mich in die Wade. Dann zielt sie höher, der nächste Schuß reißt mir den Oberschenkel der Länge nach auf. Dann in den Bauch. Während sie schießt, sitze ich nur da und erwarte nichts als den Schuß, der mich töten wird. Sie ist ganz ruhig. Das bin auch ich. Die Tränen laufen, denn ich hätte gerne gelebt, irgendwann hätte ein Wunder mich vielleicht aus dieser Straße gespült, nach links, dahin, wo die Sonne ist. Aber jetzt sterben ist besser, als wieder hineingehen müssen, darum weine ich nur wenig, als sie mir beim Zielen in die Augen sieht.


Ich schrecke hoch. Es ist Mittwoch, und es war wieder so eine Nacht, wieder so ein Traum. Sind denn vierzehn Jahre Angst, Wut, Selbsthass, Reue, Schuldgefühle, Flucht noch immer nicht genug? Ich stehe auf, nur 5 Stunden Schlaf und dann auch noch sowas, ich fühle mich wie gerädert, wanke in die Küche, schalte den Wasserkocher ein, wanke zum Computer, schalte auch diesen ein, mache den Häschenstall sauber, alles als müßte ich eine schwere nasse Decke mit mir tragen. Ich schreibe die ersten frühen Emails - Programmabläufe für Kollegen, Dinge, bei denen es egal ist, wie lange man wortlos starrend den Finger über der Entertaste hängen läßt.
Ich ziehe mich an, packe meine Tasche und werfe mich auf die Autobahn. Ich beginne meinen 12-Stunden-Tag, schalte das Radio ein, um Nachrichten und Verkehrsfunk zu hören. In Rotherham, Großbritannien sind in 16 Jahren 1400 Kinder vergewaltigt worden. Alle Kinder stammten aus pakistanischen Familien, sagt die Sprecherin.
Vor mir fährt ein Transporter mit Schlachtvieh.
Manchmal hasse ich die Menschen so sehr, daß ich mich selbst wie eine enge, schmutzige Straße fühle.

Donnerstag, 21. August 2014

Kleines Giveaway

Ich bin ein erklärter Kaffeetrinker. Ich liebe Kaffee, mahle mit viel Genuß die Bohnen selbst, gieße sie ganz frisch auf Grund auf und schwelge in diesem Aroma. Trotzdem gibt es eine nicht zu verachtende Anzahl von Menschen, die mir immer und immer wieder Tee schenken. Ich freue mich darüber, weil er gut duftet, aber er wird einfach nicht alle - von Kräutertees bekomme ich schnell Kopfschmerzen, in den meisten Früchtetees mag ich die Hagebutte nicht und so steht er ansehnlich, aber unbenutzt immer im Regal. Und weil es mir um den schönen Tee Leid tut, gibt es ein kleines Giveaway:



Ich verschenke 5 Überraschungspäckchen Tee. Ich werde losen Tee und Teebeutel bunt zusammenstellen und vorher nicht verraten, was drin sein wird. Ganz sicher nicht drin sein werden Schwarztee, den ich selbst gern trinke, sowie Heiltees.



Die ersten fünf Leser, die in diesem Beitrag kommentieren, bekommen so ein Überraschungspäckchen. Falls dann noch etwas übrig ist, verteile ich Bonuswürfe. :)  

Selbstverständlich könnt Ihr auch ein Päckchen als Überraschung für jemanden bestellen, der hier gar nicht mitliest, oder ein zweites Päckchen vorbestellen, falls etwas übrig bleibt und sich nicht 5 oder mehr Leute melden sollten.