Donnerstag, 31. Oktober 2013

Weltverdrossenheit und Suchbegriffe

packt mich gerne mal, wenn irgendwas in mir denkt: Oh, jetzt geht's Dir aber verdammt gut - hast Du das überhaupt verdient? Eigentlich bist Du doch dazu geboren, Dich schlecht zu fühlen.

Rumms, liege ich in einem tiefen, schwarzen Loch und fange an zu grübeln.

Also: eigentlich geht es mir gut. Da gab mir gestern meine Hochzeitsmuggen-Auftraggeberin vom letzten Wochenende noch ein kleines Geschenk, das sich als Pralinenschachtel mit beigefügtem 20er für meine Fahrtkosten zur Hochzeit entpuppte.
Da überreichen mir meine Eltern einen Umschlag von einer Frau aus ihrem Dorf, die vor fast 2 Monaten mein Konzert gehört hat und nochmal etwas Geld nachreichen wollte, weil sie damals nur Kleingeld dabei hatte, es ihr aber nicht aus dem Kopf ging, wie toll das war.


Ich freue mich auch darüber, wirklich ehrlich und sehr. Außerdem habe ich mehrere freie Tage am Stück, darf heute auf einer Jam Session mit meinem Bruder zusammen den Opener singen, bekomme lieben Besuch, auf den ich mich sehr freue… alles super.

Und schon packen mich eine enorme Weltverdrossenheit und Misanthropie, ja ein gewisser zynischer Hass auf alles Zivilisierte. Menschen erscheinen mir alle gleichermaßen dumm und engstirnig in ihren Versuchen, unsichtbare Masken zu perfektionieren, über die sie sich selbst definieren müssen, weil ihnen der klare Blick auf ihren Alltag und ihre tatsächlich vorhandene Persönlichkeit den Arsch gefrieren lassen würde. Geht doch weg, Ihr pseudoharten Kerle mit Eurem Techno-, Industrial- und Metalgeballer. Geht doch weg, Ihr möchtegernelitären Klassikhörer. Haut ab, Ihr dauergutgelaunten Schlager- und Wise-Guys-Hörer. Verschwindet, Ihr Rollenspieler aller Art, Ihr Kleinstadt-Selbstdarstellungsneurotiker, Ihr Metropolen-Superweiber, Ihr Licht-und-Liebe-niedliche-Tierbilder-Poster, Ihr Politisierer und Missionierer, die Ihr glaubt, ein Recht auf die Veränderung anderer Menschen zu haben, Ihr an allem Desinteressierten, die den Hintern nicht hochkriegen, mal an sich selbst zu arbeiten, Ihr penetranten Meckerer, Ihr Frustbolzen, Ihr es-allen-Recht-machen-Woller, Ihr uninspirierte antikreative Vernunftziegelsteine, Ihr Gierschlünde, Ihr Süchtigen nach etwas, das Ihr täglich beim Shopping sucht und nie findet, geht weg und laßt mich heute alle in Ruhe.

Wenn ich heute Abend zu Hause wäre, würde ich ein Glas Rotwein trinken, langsam und mit Genuß, damit die Zunge schön lila wird, und dann bei jedem Klingeln die Tür aufreißen, die Zunge herausstrecken und einen Banshee-artigen Kreischer von mir geben. Und ich würde morgen früh mit einem pervers-befriedigten Lachen die Angsturinpfützen wegwischen.

Manchmal will ich wie Kali unkontrollierbar wild tanzend auf der Welt herumtrampeln.


Wer diesen Post persönlich nimmt… der hat's verdient.

Und morgen werde ich die Welt wieder mit Langmut nehmen.

Bis dahin erstmal die schlecht gelaunten Suchbegriffe des Monats. Eins Monats übrigens, in dem erstmals einer meiner Beiträge über 40 Aufrufe in nur einer Woche hatte. Und welcher? Richtig, der mit dem Begriff "Sex" im Titel. Zum Kotzen.

schöne blaue augen mit tränen - wer wirklich heult, ist dann nicht mehr schön, du hollywoodverdorbenes Geschöpf, Du weltfremder Manga-Leser, und dem ist es auch scheißegal, wie er aussieht, der hat nämlich gerade andere Probleme.

veganer flammkuchen - Ja Herrgott, laßt halt den Schinken weg und ersetzt Käse mit irgendeinem Pseudokäse, Mehl und Gemüse sind auch für Omnivoren kein Fleisch.

birke wurzeln - ach was.

herbstblätter sturm - Derzeit wäre ich gerne der Sturm. Willst Du mein Herbstblatt sein?

auge draußen - Guck mal hier: Zunge draußen.


columban der ire - hat einen Krieg angezettelt wegen nichts als einer verdammten Buchkopie, falls Du Columcille meinst.

ich bin mit flugzuig zuruckgekeht - hoffentlich ist wenigstens Deine Unterschrift im Perso fehlerfrei.

laufen in herbstblätter - N! war eines meiner größten Vergnügen in der Kindheit. Inzwischen sind die entsprechenden Waldwege gepflastert. -.-

quittenlikör blog - Nein, das hier ist KEIN Quittenlikörblog. Obwohl ich wieder welche geschenkt bekommen habe. Aber da ich momentan keine Zeit zum Entsaften habe, liegen sie eher als Duftsteine hier herum.

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Nachtrag um Mitternacht: Singen macht alles besser. Auch wenn sich das mit den freien Tagen gerade erledigt hat und ich morgen früh raus muß.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Experiment vegan - das erste Jahr | mehr Hummeln

Aber bevor ich das Thema beginne, möchte ich auch hier nochmal der Silberweide ein großes Dankeschön für diese Überraschungspost aussprechen:


Ich habe mich wirklich total gefreut - erstmal über die Post an sich und dann über den lieben Zuspruch auf der Rückseite. Danke! Und ich glaube, der Zuspruch und die vielen guten Wünsche meiner Freunde wirken schon ein wenig:

Gestern bin ich zum ersten Mal in meinem Leben angemessen bezahlt worden. Vor 10 Tagen fragte mich die Oma einer Schülerin, ob ich nicht auf der Hochzeit ihrer Tochter ein wenig spielen könnte. Ich überlegte ein wenig - mein Solorepertoire am Klavier für solche Anlässe ist begrenzt, da ich Löffelmugge immer als Begleitung gemacht habe -, und schlug dann vor, daß ich einen Kollegen mitbringe. Geige und Klavier oder so. Die Oma war begeistert und meinte, das würde schon auch irgendwie bezahlt werden, ist ja alles nicht um die Ecke und wir hätten Aufwand und so.
Meine Geiger konnten alle nicht, aber die Klarinette rief gleich "hier", und so trafen wir uns gestern, sichteten 2 Stunden Repertoire und probten und fuhren dann los. Wir sollten eine Stunde als Begleitung zum Essen spielen. Zwischendurch kam Oma noch einmal kurz heran, brachte uns ein Getränk und sagte, wir sollten ihrem Mann später sagen, was wir uns geldlich so vorstellen.
Nun hatten wir beide die handelsüblichen Sätze im Hinterkopf, wußten aber auch nicht, wie gut betucht diese Leute hier sind und ob man den handelsüblichen Satz ohne Vorabsprache verlangen kann. Wir entschlossen uns also, den Satz für uns beide gemeinsam einzureichen und sollte ihnen das auch zuviel sein, noch maximal 50 Euro runterzugehen. Als es ans Verabschieden ging und die Großeltern wieder fragten, sagte ich also die Summe. Die Klarinettistin neben mir quietschte mit hochrotem Kopf irgendwas dazwischen, das ich nicht richtig verstand, weil alle um uns durcheinander redeten. Der Großvater verschwand und kehrte mit zwei Umschlägen wieder, die er uns in die Hand drückte.
Dann folgte ein langer, langer Abschied, in dem der Mann mich seiner vollen Unterstützung versicherte (er ist hier politisch aktiv und steht einem Kulturverein vor und kennt meine Arbeitssituation in Job B vom ersten Tag an), was er sehr konkret meinte, denn er hat Pläne, für die er mich gerne einsetzen will, und seine Frau etwas von ihrer bevorstehenden Goldenen Hochzeit murmelte.

Auf dem Weg zum Auto öffnete ich den Umschlag, weil die Klarinette beide Hände voll hatte. Nun muß man sagen, daß wir beide derzeit in fast derselben beruflichen Situation sind. Witzigerweise haben wir darüberhinaus schon oft festgestellt, daß wir die erstaunlichsten schönen und unschönen Dinge gemeinsam haben - das ist auch so eine Hummel für mich, solche Leute kennen zu dürfen. Jedenfalls geht es für uns beide beruflich gerade eher bergab, aber das fühlt sich wider besseren Wissens gut an, denn unterrichten wollten wir eigentlich eh nie. Und daß wir deshalb beide kein Geld haben, versuchen wir gekonnt zu verdrängen.
Im Umschlag war das Doppelte von dem, was ich verlangt hatte. Der handelsübliche Satz tatsächlich für jeden von uns. Ich starrte auf das Geld. Alter Schwede. Wann habe ich schonmal soviel Geld auf einmal in der Hand gehabt? Ich kann mich nicht erinnern. "Ach", sprach die Klarinette, "gut daß ich dazwischengequietscht habe, auch wenn ich selbst vor Schreck fast ohnmächtig geworden wäre." - "Was hast Du denn eigentlich gesagt?", fragte ich. - "Pro Person!" quietschte sie wieder, lief hochrot an und wir bekamen einen Lachflash.

Wer braucht schon einen Job B, wenn er eine Klarinette haben kann? Ich werde sie mir jetzt immer einpacken, wenn ich wo spielen soll, und behaupten, sie sei mein Manager.

So, damit zum Hauptthema des Blogposts. Dazu ein wenig Obst. =)



Mein vor einem Jahr gestartetes Experiment Vegan hat meiner Meinung nach jetzt mal eine gewisse Rückschau verdient. Ich habe es ja gestartet unter der Maßgabe, daß ich es abbreche, wenn es mir nicht gut tut. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß jeder menschliche Körper andere Dinge braucht. Ich persönlich fand Milch, Sahne und Co schon immer würgereizverursachend widerlich, aber wenn jemand genau darin totalen Genuß findet, nun, soll er.

Was hat sich nun in diesem Jahr getan? Ich teile die Antwort auf diese Frage mal in einige Unterbereiche. Das erste, weil vielleicht am direktesten Ablesbare:

körperlich

Ich bin schon immer ein unregelmäßiger Esser. Pünktliche Mahlzeiten funktionieren bei mir nicht, ich esse, wenn ich Hunger bekomme. Das kann auch mal den ganzen Tag gar nichts sein bis ich dann um Mitternacht Heißhunger bekomme und sofort eine Pizza haben muß, oder ich esse den ganzen Tag alles mögliche um mich herum.
Was sich jetzt aber verändert hat, ist vor allem: Ich esse unwahrscheinlich gerne. Ich liebe es, zu essen. Ich liebe die kleinen Geschmacksexplosionen des Aromas einer schlichten reifen Tomate auf meiner Zunge, ich schmecke den Unterschied zwischen verschiedenen Nudelsorten, ich trinke meine Unmengen selbstgemahlenen Kaffee mit Genuß, schmecke jeden Schluck und freue mich an ihm. Geschmäcker sind also intensiver geworden.
Außerdem esse ich mehr, und das mit deutlich weniger Schuldgefühlen. Kein "das sollte ich jetzt eigentlich nicht, das macht dick" mehr. Soja- oder Dinkelsahne enthalten etwa ein Drittel bis die Hälfte des Fettes normaler Sahne, ich esse Gemüse total gerne roh und werde so schnell satt, ohne meinem Körper extra Satteltaschen aufzubürden. Ich habe auch auf Dickmacher, die ich essen dürfte, überhaupt keine Lust mehr, weil das alles irgendwie künstlich schmeckt. Eingelegtes Obst zum Beispiel, zu Studienzeiten einer meiner Hauptzuckerlieferanten, finde ich inzwischen ziemlich wäh. Schokolade. Was hatte ich vor einem Jahr Angst, daß ich nur wegen meiner Schokoladensucht nicht durchhalte. Doch dann stellte sich heraus: Die Sucht tat das, was alles Süchte tun, wenn man lange genug ohne das Suchtmittel auskommt, nämlich enden. Ich finde Schokolade immer noch sehr lecker, aber ich brauche sie nicht mehr. Dieses Gefühl, mein Körper müsse jetzt etwas Süßes haben, existiert nicht mehr. Er kann und darf, aber die Entscheidung liegt nicht mehr bei ihm. ;-)

Ich habe in diesem Jahr, ohne es zu bemerken und ohne meinen Lebensstil was sportliche Betätigung betrifft großartig zu verändern, abgenommen. Erst als ich Anfang Oktober meine drei Ruhrgebietsfreundinnen traf und alle innerhalb der ersten Minuten konstatierten, ich sei ja schon wieder dünner geworden, kam ich mal auf den Gedanken, mich bei meiner Rückkehr auf die Waage zu stellen. Tatsache, 5 Kilo. Und ich dachte immer, die Hosen werden vom Waschen weiter.

Ich bin außerdem wieder beweglicher. Hey, ich kann wieder Spagat! Gut, das ist jetzt nichts, was man unbedingt zum Leben braucht, aber ich freue mich trotzdem darüber, denn die letzten 10 Jahre bin ich eher unbeweglich geworden. Durch 5 rhythms, was ich allerdings nur 3 oder 4 Mal dieses Jahr gemacht habe (und worüber ich definitiv noch extra schreiben werde), kam bei mir die Lust am Tanzen, am Bewegen, und ich denke, durch das vegane Essen kam auch wieder die Befähigung dazu. Ich tanze oft hier durch meine große offene Küche, völlig unkompliziert, mein Körper tut alles, was mein Bewegungsdrang vorschlägt.

Ich bin robuster geworden. Meine einzige fiese Krankheit war die seltsame Ohnmacht nach Bauchkrämpfen im Mai, und die halte ich für psychosomatisch. Aber gerade in den letzten Wochen, als alles um mich herum bis zu einem Monat mit Fieber im Bett lag, hatte ich nichts als einen heftigen Schnupfen. Ich habe geschnoddert ohne Ende, ja, aber kein Fieber, kein Folgehusten, kein Kopfweh, gar nichts.
Oh ja, und die Wadenkrämpfe, die ich früher gelegentlich hatte, sind komplett verschwunden.


seelisch

Der wichtigste Punkt hier ist wahrscheinlich das, was ich oben schon schrieb: Ich esse ohne Schuldgefühle und dafür mit unendlich viel Genuß. Das verändert die Qualität einer Mahlzeit enorm, ob man sie nun im Stehen an der Haustür einnimmt und sich dabei diebisch freut, weil es so lecker ist, oder ob man sich die Zeit für Tischtuch und Kerzenlicht nimmt. Nicht das Ambiente macht die Mahlzeit besser, sondern der Inhalt und die eigene Rezeption dessen.

Ich habe auch das Gefühl, daß mein Hang, mich gedanklich-emotional in schwarzen Löchern zu verlieren, geringer geworden ist. Vor zwei Jahren hat mich in einer eiskalten Januarnacht am Berliner Hauptbahnhof noch ein Bettler, der mit ausgestreckter Hand auf mich zukam, nach einem Blick in mein Gesicht völlig erschrocken gefragt, ob ich Hilfe bräuchte, ob ich schon einen Platz zum Übernachten hätte. Das hat mich ziemlich schockiert und wachgerüttelt, deshalb habe ich unter anderem mit Johanniskraut letztes Jahr dagegengesteuert.
Normalerweise würde jetzt die Laif-Saison schon wieder losgehen und die Packung steht in der Küche, aber… mir geht es prima.

Das liegt nicht nur an der Ernährung, da spielen auch viele andere, vor allem zwischenmenschliche Dinge eine Rolle, aber da es auch in diesem Jahr passiert, finde ich es zumindest bedenkenswert.


gesellschaftlich-sozial

Ooooh ja. ^^ Auf der Haben-Seite: Eine engere Familie, die zur Hälfte gleichzeitig mit mir oder kurz vorher begonnen hat, vegan zu essen. Meine Mutter, eine meiner Schwestern samt Gatte, meine erwachsene Nichte und ihr Mann - da kommt man sich auf den großen Familienfeiern nicht wie ein Outcast vor, sondern da wird eben so gekocht, daß es funktioniert. Meine allesfressende Schwägerin, die üblicherweise das Kochen übernimmt, macht dann z.B. einen Riesentopf Nudeln und 5 verschiedene Saucen dazu, dann ist für jeden etwas dabei. Kuchenbacken vegan ist zu einem Wettbewerb zwischen Mama und Schwester geworden, während die Nichte sich mehr auf Kekse spezialisiert hat. Ich selbst bin noch nie ein großer Kuchen- und Keksfan gewesen und greife lieber zu Nüssen und Obst, daher halte ich mich aus dem Backwahn raus. ^^

Auch schön ist, daß mein Bruder eines Tages anrief und sagte: "Ich wollte Dir nur mitteilen, daß ich seit heute früh beim Joggen Vegetarier bin. Du machst das ja jetzt schon fast 20 Jahre und es scheint Dir immer noch gut zu gehen, und ich habe nachgedacht und glaube, das ist gut für mich." Das ist 10 Monate her und er zieht es immer noch ohne jedes Problem durch.


(Kleiner Einschub: ein nagendes Gefühl befahl mir gerade, den Dienstplan von Job A zu checken, und wirklich beginnt die Vorstellung heute 3 Stunden früher. Ich schreibe das hier also heute Abend zu Ende.)

Halb neun Abends. Hummel wieder da mit einer weiteren guten Nachricht - eine Kollegin will mir einen Gutteil ihrer Dienste in Job A in den nächsten 2 Monaten abtreten, weil sie woanders engagiert ist. Das kommt mir finanziell sehr entgegen. Außerdem habe ich schon mit Grauen auf eine Adventszeit mit freien Wochenenden geblickt - das hatte ich nicht mehr, seit ich 12 war. Aber dieses furchtbare Schicksal scheint abgewendet zu sein; am 1. Feiertag habe ich sogar Doppeldienst. ;-)

Zurück zum Thema.

Was in der engeren Familie wunderbar funktioniert, stößt schon im ersten nicht mehr ganz inneren Kreis, sprich: Onkel und Tanten, auf völliges Unverständnis. Ein typischer Dialog mit einem Paar dieser Generation 70+ welches sich verzweifelt bemüht, irgendwas Gutes an unserer Ernährung zu finden, läuft so ab:

Onkel: Die Chinesen essen ja Hunde und Katzen.
Ich: *starr*
Tante: Wir gehen auch nicht mehr zum Chinesen.
Ich: *beginne leicht zu schielen*
Onkel: Nein, sowas essen wir auch nicht.
Mama: Und was ist der Unterschied zwischen einem Schwein und einem Hund? Die haben doch dieselbe Intelligenz. Nur, weil sie kein Fell haben und nicht so niedlich sind?
Ich denke bei mir: Oh Gott, sie tut es schon wieder. Sie redet mit Wänden.
Tante: Nein, also Hunde, das tut man einfach nicht. Da gibt es natürliche moralische Gründe.
Ich (kann nicht an mich halten): Vor hundert Jahren hat man in der Schweiz auch noch Hunde als Nutztiere gehalten und gegessen.
Tante: Na die Chinesen machen das ja auch.
Onkel: Wir gehen auch nicht mehr zum Chinesen.

Hummel und Hummelmama tauschen einen schweigenden Blick, der besagt: Wenn wir das weiterführen, schmilzt uns das Hirn, und dann gehen wir bestimmt auch nicht mehr zum Chinesen, deshalb reden wir lieber über was anderes.

Auch nett war meine Begegnung im Supermarkt, als ich das erste Mal nach bestimmten veganen Dingen gesucht habe. Ich fragte die Frau an der Information danach und der Kaufhausdetektiv schlenderte herbei. Während er meine Frage hörte, fiel die auf Hüfthöhe angebrachte Schwingtür zu und traf ihn mit mittlerer Wucht in der Lendengegend. Leicht zusammengekrümmt jaulte er auf und versuchte, die Peinlichkeit mit einem Witz zu überspielen: Wenn das so weitergeht, werde ich auch noch zum Veganer.

Ich konnte wieder nur starren. Bedeutet vegan zu essen, daß man entmannt, seiner Urkraft beraubt und weibisch-verweichlicht ist? Offenbar zumindest in einigen Köpfen.

Und besonders interessant sind immer die Reaktionen von Menschen, die ich neu kennenlerne, die also nicht wissen, wieso und warum und die mich als Persönlichkeit nicht einschätzen können. Ich bin jemand, der es absolut haßt, erzogen, manipuliert oder missioniert zu werden. Ich denke gerne selbst, daher nehme ich auch gerne sachliche Kritik entgegen oder höre mir begeisterte Selbsterfahrungsberichte an, um danach mein eigenes Urteil zu fällen - alles andere empfinde ich als Beleidigung meiner Intelligenz.
Und weil das so ist, missioniere ich auch nicht. Ich beantworte Fragen, wenn sie gestellt werden, aber wenn nicht, dann nicht, ich bin ganz sicher kein Zeuge Veganovas und mir ist völlig egal, was andere Leute essen, denn ich denke wie gesagt, daß jeder Körper andere Dinge essentiell braucht oder verträgt, und ich denke auch, daß es im Leben mancher Menschen einfach andere zu bearbeitende Themen gibt.

Aber: Die Omnivoren lassen mich ja nicht so leicht davonkommen. Beispiel. Im September traf ich drei Bekannte, die ich bis dahin nur flüchtig aus einem Onlinespiel kannte, zum ersten Mal persönlich. Zwei junge Frauen und ein Mann an die 40, der nicht nur schwer übergewichtig ist und seit Jahren Gelenkprobleme hat (ich schreibe jetzt nichts über tierisches Eiweiß und Osteoporose, ich will ja nur auf meine eigenen Erfahrungen zurückblicken), sondern nach eigener Aussage auch sehr tolerant. Er würde niemanden in Frage stellen, sagte er mehrmals, und solange er nicht missioniert würde, wäre alles in Ordnung.
Die beiden Mädels sagten gar nichts, sondern gaben mir von ihren Pommes ab. Der Vorsatz des Mannes, meine Meinung zu respektieren, solange ich sie für mich behalte, hielt genau eineinhalb Minuten. Dann platzte es aus ihm heraus:

"Das ist aber schon sehr radikal!"
"Hmm", machte ich, in Ermangelung einer besseren Idee. Ich hatte weder Lust noch Erlaubnis, zu disputieren, und ich kannte ihn ja erst eine halbe Stunde.
Er schwieg kurz. Dann: "Und das ist klar: Der Mensch ist von Natur aus ein Allesfresser."
"Hmm", machte ich wieder und mümmelte eine Fritte.
"Man braucht Eiweiß!"
"Kriegt man ja auch", sagte ich und verwies auf eine gefühlte Million eiweißhaltiger Pflanzenarten.
"Aber da gibt es doch auch andere Mangelerscheinungen."
"Vitamin B12", sagte ich, und dem ist leicht vorzubeugen.

Das Gespräch hielt sich über 2 Stunden, immer wieder von anderen Themen unterbrochen. Er konnte es einfach nicht loslassen. Und er ist nur ein Beispiel von vielen, durchaus keine Ausnahme.

Deshalb denke ich, daß allein durch die Tatsache, daß jemand sagt, er sei Veganer aus mehreren Gründen, viele Leute sich unvermittelt in einer Situation sehen, in der sie ihre eigenen Gewohnheiten reflektieren müssen. Sie werden vor die Frage gestellt, ob sie selbst auch moralische Grundsätze haben, die stark genug sind, Konsequenzen im bequemen Alltag zu finden, und das piekst einen natürlich an. Deshalb wird erstmal diskutiert. =)
Und mir ist noch fast niemand begegnet, der mir einfach glaubt, wenn ich sage, es sei mir egal, was er ißt, solange ihm egal ist, was ich esse. Es gibt immer Diskussionen, und sie laufen immer nach dem "Hmm"-Schema ab. Die Leute, die mich mit meinem Veganismus einfach hinnehmen können, sind fast ausnahmslos Menschen, die selbst viel nachdenken und sich um größtmögliche Integrität bemühen. Das muß nichts mit ihren Ernährungsgewohnheiten zu tun haben, sondern kann sich ganz woanders niederschlagen, aber sie erkennen sozusagen eine verwandte Seele, eine Person, die es sich selbst nicht immer nur leicht macht und es damit auch ihrer Umgebung nicht immer nur leicht macht - und anerkennen das total unkompliziert.


finanziell

Finanziell habe ich keinen Unterschied zum Negativen hin festgestellt. Das liegt vor allem daran, daß ich keinen überteuerten Käseersatz im Reformhaus kaufe, weil ich es mir einfach nicht leisten kann, sondern entweder selbst Aufstriche und "Parmesan" mache, oder welche von meiner Mama abbekomme, oder diese leckere Pseudowurst bei Aldi kaufe, oder weil ich einfach nichts so yummie finde wie ein getoastetes Brot mit Tomatenscheiben und etwas Pfeffer drauf.
Wer komplett ersetzt, was er vorher gegessen hat, hat vermutlich auch mehr Ausgaben, aber ein in Hühnchenform gepreßtes Stück Sojaschnitzel erscheint mir ziemlich pervers und nach all den Jahren Vegetariersein habe ich da auch lange kein Verlangen mehr nach.


zusammengefaßt

geht es mir großartig damit und ich werde es beibehalten. Dinge schmecken mir besser, stärker, intensiver. Mein Körper fühlt sich angenehm beweglich, gut geerdet und gesund an. Ich liebe meine bunten, lebendigen Einkaufskörbe und ich habe richtig Spaß daran bekommen, in der Küche mit Gemüsesorten herumzuexperimentieren, die mir beim Einkaufen entgegengelacht haben.

Wichtig ist genau wie in jeder anderen Art, sich zu ernähren, daß man nicht einseitig wird - wie der berühmte Puddingvegetarier. Immer schön von allem und von dem Guten etwas mehr. ;-)


Und wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, findet man die genialsten Kochshows.



Gott, ich lache immer noch Tränen… "Cut! Mushrooms! With! An AAAAAAXXXXXE!"
"Add your green shiiiit!"
Hail Seitan, yeah.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Der Toaster, der Bass und andere Dinge

Morgens mache ich gerne Dinge, die langsam und leise gehen. Schweigend. Heute zum Beispiel habe ich gaaaanz langsam Post für einen lieben Bekannten vorbereitet, der seit einigen Wochen akustisch unter meiner Kaffeemühle zu leiden hat. In Zeitlupe den Geschirrspüler ausgeräumt. Mir einen Kaffee gemacht. 5 Minuten unschlüssig auf das Brot gestarrt, dann zum Messer gegriffen. Zwei Scheiben in den Toaster gepackt. Mich an den Computer gesetzt.

Und dann kam dieser Geruch. Dieser Geruch, den jeder kennt und niemand wahrhaben will. Ich drehte mich langsam um und sah dies:


Innerhalb einer Wohnung sieht man sowas nicht gerne. Da war ich dann sehr schnell sehr wach. Und hetzte zu meinem Toaster, der total tiefenentspannt ein leises Liedlein sang:


Ich zog ihm noch in der ersten Strophe den Stecker. Dann entfernte ich den Toast. Nicht schön.


Dann fauchte ich ihn an (noch immer zu müde zum Brüllen). Wie es sein könne, daß er nicht selbst merkt, wenn so 'ne Stulle irgendwo festhakt, und sich stattdessen bis zur Selbstzerstörung aufheizt. Sagte ihm, daß es mir stinkt mit ihm. Daß er ein billiges Stück sei. Und noch mehr rüde Dinge. Er verschränkte die Brötchenauflagen, hob lässig eine Braue und wechselte das Lied.


Der Mistkerl. -.- Aber so ganz ohne ihn wäre es auch doof.

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Hummeln gibt es auch! Gestern Mittag rief mich der Bassist an, der im September in meinem Konzert mitgespielt hat. Ich kam über den glücklichen Zufall an ihn, daß mein Bruder ihm mal einen Gefallen getan hatte und er ihm einen Rückgefallen schuldete. Deshalb habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt, ob ihm das überhaupt gefällt oder ob er sich mühevoll dazu durchringen mußte, diese Lieder mit mir zu spielen - ist ja auch nicht jedermanns Geschmack und so.
Jetzt, 6 Wochen nach dem Konzert, ruft er mich spontan auf dem Handy an, nur um mir zu sagen, daß es ein großartiger Abend war und mir dafür zu danken (!), daß er daran teilnehmen durfte. Er hat nämlich gerade die Aufnahme gehört, die dabei entstanden ist, und das hat ihm alles wieder so in Erinnerung gerufen, und da wollte er das unbedingt noch einmal sagen.
Ist das nicht toll? Leute, die einfach mal aktiv nett zu anderen Leuten sind? Denen kein Zacken aus der Krone bricht, wenn sie jemanden oder etwas aufrichtig anerkennen?

Und dann noch meine Chorprobe, die jede Woche wieder ein absolutes Highlight ist. Zum Einsingen bei Laien gibt es bestimmte Abläufe - man entspannt oder aktiviert erstmal bestimmte Muskeln im Schulter/Nacken/Brustkorb-Bereich, man macht irgendwas Interaktives, damit alles Sänger sich wieder als Gruppe zusammenfinden, dann weckt man vorsichtig die Stimmen selbst auf.

Das heißt bei mir üblicherweise: 2 Minuten gegenseitiges Schultermassieren, dann mal ein wenig Kopf, Schultern, Oberkörper hängen lassen, langsam wieder aufrichten und nach und nach schiebe ich die Leute aus der Schreibtisch- in eine sängerische Haltung.

Letzte Probe. Einsingen.

Sopranistin: Also eigentlich müßte man sich zum Massieren ausziehen.

Bassist: *undefiniertes Geräusch*

Sopranistin: Na ist doch wahr, diese BH-Träger stören doch.

Ich: Ab sofort BH-Verbot im Chor.

Bassist: *starrt*

Altistin: Aber was machst Du dann gegen die Schwerkraft?

Ich, mit Blick auf die Uhr: Dann lassen wir uns alle mal nach vorne fallen…

Samstag, 19. Oktober 2013

Musikklugscheiß - auskomponierter Sex

Ein Thema, über das ich schon lange schreiben wollte, und zwar einfach deshalb: Wir alle wissen, daß es in der Kunst, speziell in der Musik genau wie im Leben allgemein immer am Ende um Liebe geht. Hehre Liebe, verbotene Liebe, heimliche Liebe, grausame Liebe, vorgespielte oder vorenthaltene Liebe, tödliche Liebe, ernste und lustige Liebe, unausgelebte und genossene Liebe, erkämpfte Liebe, alles was man sich nur denken kann. Aber Sex? Sex gibt es doch erst seit ein paar Jahrzehnten in der U-Musik, nicht in der spießigen Klassik?
Mich ärgert das immer, wenn Leute als lebensunlustige Kopfmenschen dargestellt werden, nur weil sie schon ein paar Jahrhunderte tot sind und von Beruf Komponist waren - hey, Bach hatte allein in der zweiten Ehe 13 Kinder! Wo kamen die wohl her?

Also: Höret und staunet!

Ich beginne mit einem sehr bekannten und Land auf Land ab gesungenen schlichten vierstimmigen Lied von John Dowland. Dowland lebte von 1563 - 1626 in Großbritannien, bereiste jahrelang Europa, war dann bei einem Lord Walden in Gilneas England angestellt, bevor er Hoflautenist wurde, was leider seine Tätigkeit als Komponist beendete.

Das Lied, um das es hier geht, ist natürlich Come again. Hier singt ein Mann seiner Liebsten zu, sie möge doch bitte zurückkommen, um ihn mit ihren Reizen zu erfreuen. Im ersten Refrain heißt es

To see, to hear,
to touch, to kiss,
to die with thee again
in sweetest sympathy


Wie ich an anderer Stelle schonmal kluggeschissen habe, bedeutet "to die" in diesem Zusammenhang den Orgasmus, la petite mort, der gerne in der Renaissance, dieser langen Epoche, die Dowland sehr typisch repräsentiert, so bezeichnet wird. Der Text baut sich also völlig logisch auf: Sehen, hören, berühren, küssen und I want to die with thee… oh ja, *augenbrauenwackel*. 
Leider klappt's nicht, aber das ist eine andere Geschichte, die uns die zweite Strophe erzählt. ^^


Warum selbst die Kings singers "sympathy" nicht reimend auf "to die" aussprechen, ist mir ein Rätsel, aber egal - eine schöne Aufnahme, oder?

……………

Der nächste schwer an sexueller Frustration leidende Mann auf meiner Liste ist noch sehr jung - eine klassische sogenannte Hosenrolle. Cherubino, ein Teenager, so jung noch, daß er in der Oper, in die er gehört, von einem Sopran (= Frau in Hose) gesungen wird. Er ist der Page des Grafen Almaviva in Figaros Hochzeit von W. A. Mozart und auf wirklich entzückende Art und Weise erklärt er uns schon im ersten Akt, wie furchtbar ihn seine Hormonschwankungen beuteln, daß jede Frau in ihm dieselben Gefühle auslöst - totales Chaos im Kopf, ein ihm selbst noch unverständliches Verlangen, jede Frau entzündet ihn, im Wachen und im Schlafen redet er nur von der Liebe… arme Sau. 

Hier von der großartigen Christine Schäfer sehr süß dargestellt:


…………………

Eine weitere schöne Hosenrolle ist die des Grafen Octavian, 17 Jahre jung und am Entdecken seiner körperlichen Möglichkeiten in der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss. Dieser Bursche hat eine Affäre mit der Frau eines Feldmarschalls. Sie wurde gegen ihren Willen jung verheiratet mit diesem Mann, der dauernd weg ist, und leistet sich hin und wieder eine Affäre. Er ist jung, romantisch, stürmisch, ungezügelt, herzlich, verliebt in das Lieben.

Und die Oper beginnt direkt mit einem Orgasmus. (Oder, wenn man sich das so anhört - mit mindestens einem.) Strauss lebte im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert, also Spätromantik, satte Instrumentation, Anflüge von genüßlicher zarter Dissonanz hier und da… Das Ganze bei geschlossenem Vorhang, das Orchester liefert praktisch den Soundtrack zum Kopfkino der Zuhörer. Der erste Aufzug spielt im Schlafzimmer der Feldmarschallin und der erste gesungene Satz lautet: "Wie Du warst… wie Du bist! Das weiß niemand, niemand ahnt es." Sagt unser schwärmerischer Octavian. 


Das war die erste Oper, die ich gesehen habe, und sicher die, die ich am öftesten besucht habe und jederzeit wieder ansehen könnte. Auch eine der wenigen, die von Regietheater einfach nicht kaputt zu inszenieren gehen - es wird immer das Wiener Milieu um 1910 bleiben. Eines der Stücke, das so schöne und intime Momente erschafft, daß man nur noch vor Andacht weinen will. In Job A machen meine Chefin und ich das in der Abteilung seit Jahren alleine und dann sitzen wir immer ganz still an den blinkenden Pulten und genießen.

………………………

Ebenfalls ein Romantiker, noch dazu ein in Hinsicht auf Opern revolutionärer, ist Richard Wagner. Er war 50 Jahre älter als Strauss, dachte in vielen Dingen aber moderner. In seinem Tannhäuser begegnen wir dem titelgebenden Heldentenor gleich zu Beginn im Venusberg, dem Berg also, in dem Frau Venus wohnt und in dem es rund um die Uhr sinnlich und lustvoll zugeht.

Ich bin persönlich absolut kein Wagnerfan und klassisches Ballett macht mich aggro, aber die Venusbergszene darf in so einem Blogbeitrag natürlich nicht fehlen, daher:


………………………

Deutlich weniger plakativ macht es da Brahms, 20 Jahre jünger als Wagner und dessen charakterliches Gegenteil möchte ich fast sagen - vielleicht war das auch der Grund, weshalb Wagner so gerne öffentlich auf Brahms herumgehackt hat. Aber dazu schreibe ich vielleicht mal gesondert. =)

Erlaube mir, feins Mädchen ist eine deutliche Aufforderung an das feine Mädchen, sich doch bitte endlich vernaschen (die Rosen brechen) zu lassen und das in so liebenswert blumigen Worten, daß man kaum glauben kann, sie könnte lange widerstehen. Außerdem finde ich, ein Mann, der mit den Worten "erlaube mir" beginnt, hat schonmal ein gut Maß Achtung gewonnen. Ich finde keine annehmbare Chorversion auf Youtube, daher eine solistische mit Gitarrenbegleitung:


………………………

So, damit werden wir wieder expliziter. Carl Orff, der Mann, den man fast nur wegen seiner Carmina Burana und der bis heute in ungebrochener Begeisterung im Schulunterricht benutzten Orff'schen Instrumente wegen kennt, war ein Komponist und Musiklehrer des 20. Jahrhunderts. Er ist tatsächlich erst nach meiner Geburt gestorben. 
Die Carmina, die Gesänge, teilt er in mehrere Teile, von denen sich zwei der Liebe widmen. Und auf wirklich großartig mitreißende Weise - ich weiß nicht mehr, wie oft ich dieses Stück gesungen, gehört, einstudiert, dirigiert, am Klavier gespielt habe und man kann sich ihm einfach nicht entziehen. Auf gewisse Art ist das einfach Popularmusik. Deshalb hört Ihr daraus auch gleich drei Stücke:

Si puer cum puellula - bedeutet übersetzt in etwa: Wenn Knabe und Mädchen sich in der Kammer treffen, oh welch glückliche Vereinigung. Die Liebe steigt auf und zwischen ihnen verschwindet die Zurückhaltung, ein Spiel aus Gliedern, Armen und Lippen beginnt.

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.


Veni, veni, venias - "Komm schon!" Komm, meine Schöne, ich sterbe vor Lust…


Tja, und dann - kommt sie.

Dulcissime - Süßester! Ah! Ich gebe mich Dir vollkommen hin!


So. Ich denke mal, für den Anfang reicht das. ^^ Sollte mir noch etwas total Schönes in die Finger geraten, reiche ich es nach, und sollte jemand von Euch noch etwas in diese Richtung kennen, bitte gerne in den Kommentaren hinterlassen.

Enjoy your music!

Freitag, 18. Oktober 2013

Freitagsfüller und ein bißchen Dankeschön


1. Es ist einfach unglaublich, wie nett manchmal Leute zu mir sind, die mich kaum kennen.

2. Obst esse ich zur Zeit sehr gerne.

3. Es war einmal ein kleines Mädchen, das hatte ein rotes Käppchen auf.

4. Autofahren ist Teil meiner täglichen Routine.

5. Wie ist eigentlich das Wetter bei Euch da drüben? Auch so strahlender indian summer?

6. Alles wird gut - früher oder später. Mein telefonierwütiger Chef hat mir heute am Telefon, als es Gesprächsbedarf wegen einer Menge Nach-Kündigungs-Ärger gab, im Brustton der Überzeugung gesagt, es täte ihm Leid für mich, wie alles gelaufen ist, aber er sei sich sicher, so wie ich fachlich qualifiziert bin, sei ich nicht von den Meinungen der mobbenden Kollegen in diesem Nest abhängig.
Irgendwie habe ich schon das ganze Leben immer wieder Leute um mich herum, die mir sagen, ich würde meinen Weg schon machen. Und irgendwie passiert das einfach nicht. Aber  trotzdem schön zu sehen, daß wenigstens andere dieses Vertrauen in mich haben.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf PvP oder die Schlotternächte, morgen habe ich Hausputz geplant, sowie mal wieder Details an der Ensemblehomepage zu feilen, und Sonntag möchte ich … meine Güte! Ich habe ein komplett freies Wochenende! *tanz*


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Letztes Wochenende habe ich meinen Eltern gebeichtet, daß ich gekündigt habe. Da gab es viele Achs und Abers. Aber eine Festanstellung, und wenn sie noch so scheiße ist, ist doch immerhin eine Festanstellung. Aber Deine Wohnung ist doch bestimmt zu groß für Wohngeld. Aber jetzt gewinnen "die". Aber man muß doch auch mal die Zähne zusammenbeißen. Es ist nicht immer alles leicht und schön. Du kannst doch nicht immer nur weglaufen. Warum bist Du denn nicht früher zu uns gekommen. Warum hast Du nicht wenigstens bis Jahresende… usw. 

Dienstag war Chorprobe. Meine Eltern singen beide in meinem Chor. Meine Mutter lungerte irgendwie seltsam herum nach der Probe - für sie hyperaktives Wesen sehr ungewöhnlich -, doch wir verabschiedeten uns normal. Und als ich zu Hause war, klingelte das Handy - Mama. Sie rief von ihrer Hunderunde aus an, um mir zu sagen: 

Hummelchen, ich habe nachgedacht. Wir sind alt. Wir sind eine völlig andere Generation und auch völlig anders erzogen worden. In unserem Leben kam es immer auf Sicherheiten an - ich hatte mit Mitte 20 vier Kinder und mußte einfach dafür sorgen, daß alles rund lief. Und nur, weil wir Jahrzehnte mehr Lebenerfahrung haben als Du, sind wir noch längst nicht klüger. Wir haben mindestens genauso viele Fehler gemacht wie Du, wenn nicht schlimmere. 
Ich habe mich ein Leben lang unterordnen müssen, unter die Umstände, unter ein politisches System, unter die Familie. Aber Du - Du bist ein Künstler. Du mußt Kunst machen, also nichts wie raus da aus dem Kackjob. Und eigentlich bedeutet ja sagen zu können "bis hierher und nicht weiter" sogar wesentlich mehr Charakterstärke als dieses ständige Durchhalten. 
Also lebe Dein Leben, laß Dich von uns nicht beeinflussen, nur weil wir auf andere Dinge Wert legen - wir haben in einer anderen Zeit gelebt. Und mach Deine Musik.

Habe ich diese Woche schon erwähnt, daß ich die tollste Mama der Welt habe? Nein?


Montag, 14. Oktober 2013

Mehr von Licht und Schatten

Kennt das noch jemand, dieses Gefühl, immer zwei Schritte neben dem eigenen Leben herzugehen? Momentan ist schon wieder alles so unwirklich. Ich habe ja gegen Unwirklichkeiten grundsätzlich nichts einzuwenden, im Gegenteil; es ist nur seltsam, wenn Realitätsflucht sich wendet und ich das Gefühl bekomme, die Realität würde vor mir flüchten statt umgekehrt.

Manches in meinem Job ließ mich inzwischen ein Jahr lang mit offenem Mund den sich ansammelnden Katastrophen nachstarren. "Das ist jetzt nicht wahr", mein häufigster Gedanke.

Anderes ist seit einigen Wochen und Monaten auch beinahe unwirklich schön geworden.

Am Samstg war ich zu früh vor der Arbeit in der Stadt und nutzte die Gelegenheit, eine Stunde durch Dunkelheit und Nieselregen zu schlendern. Ich mag ja beides, und gerne auch in Kombination. :)

Da begegnete mir dies:


Das blau illuminierte Ding im Vordergrund war übrigens eine Pferdekutsche. Denn es ist wieder Festival of lights in Berlin. Und da ich Lichter liebe, hier mal das offizielle Video für Euch:



Vielleicht hat ja der eine oder die andere Lust, diese Woche abends in der bunten Metropole herumzuschlendern.

Und Sonntag dann wachte ich nach viel zu kurzem Schlaf auf und es war - Sonne! Sonne satt. Ein so goldener Herbst, daß ich ohne Jacke, aber mit Kamera hinausgegangen bin in ein Waldstück, in dem diverse urbane Ruinen vor sich hin verfallen, welche ich schon seit letztem Winter gerne fotografieren möchte. Leider haben entweder Licht oder Zeit nie gepaßt, aber gestern ging es los.


Fenster und Türen haben es mir sowieso angetan, auch "in schön", und Bahngleisen fliegt mein Herz zu. Ja, seltsame Hummel. Diese Gebäude hier hatten jedenfalls viel von allem zu bieten. Da waren sowohl Fabrikshallen als auch Wohnbungalows dabei, und Bahnschienen für den Güterverkehr dazwischen, schön überwuchert von Birken, Kiefern und Moos; alles was das Herz begehrt also.









Ein Wasserrohr, das wie ein verwundetes Tier (oder ich denke da an dieses verletzte Wesen aus dem großartigen Film The Abyss) in einem Ozean aus Schutt liegt:


Art Pirates! Ich möchte jedem, der eine Wand, für die sich die Welt nicht mehr interessiert, mit Farben verziert, herzlich zum Dank die Hand schütteln. Und da waren etliche wirklich gute Graffittis dabei. Leider scheinen die Art pirates auch vor 10 Jahren oder so erwachsen geworden zu sein.




Hinter diesem Fenster verläuft die tatsächliche Zugstrecke. Es brummt - es rattert -


- es kommt der Regionalexpress.




Danach habe ich noch den elterlichen Hund eingesackt, um mit ihm an einen See zu fahren, aber das war fototechnisch nicht sehr ergiebig. Zum einen bewölkte sich der Himmel, zum anderen entdeckten 40 Kilo determinierter Sennenhund die Enten.



Und all dies schreibe ich eigentlich nur, um mich selbst davon abzulenken, daß heute der erste Arbeitstag seit Kündigung ist, weshalb mir schon ganz schlecht ist bei der Aussicht auf den heutigen Nachmittag und die kommenden drei Wochen. Aber es hilft alles nichts - Arschleckmäntelchen angezogen und durch da.

Freitag, 11. Oktober 2013

Not with haste

Manchmal ist eine Wahrheit nur eine Wahrheit für den Moment. Vielleicht ist das ihre Natur.

Manchmal ist dieser Moment zwanzig Jahre lang.

Und doch - eines Tages hört er auf.

Manchmal kommt die Erkenntnis in nur einem Augenblick; in einer Woche, einem Tag, einem Kuß vielleicht. In einem Brief.

Wischt Dir den Dreck von den Augenfenstern, den Du schon längst nur noch selbst, von innen, dagegengeworfen hast, weil nur Dreck Dir vertraut war.

Hält Dich ins Licht, strampelnd, Dich wehrend, bis Du die Augen öffnest, und die Fäuste, einen Spalt nur. Und Du siehst die Welt und denkst:

Oh.


Your eyes they tie me down so hard
I'll never learn to put up a guard
So keep my love, my candle bright
Learn me hard, oh learn me right

This ain't no sham
I am what I am

Though I may speak some tongue of old
Or even spit out some holy word
I have no strength from which to speak
When you sit me down, and see I'm weak

We will run and scream
You will dance with me
They'll fulfill our dreams and we'll be free

And we will be who we are
And they'll heal our scars
Sadness will be far away

So as we walked through fields of green
Was the fairest sun I'd ever seen
And I was broke, I was on my knees
And you said yes as I said please

This ain't no sham
I am what I am
I leave no time
For a cynic's mind

We will run and scream
You will dance with me
Fulfill our dreams and we'll be free

We will be who we are
And they'll heal our scars
Sadness will be far away

Do not let my fickle flesh go to waste
As it keeps my heart and soul in its place
And I will love with urgency but not with haste



Manchmal wünschte ich, ich wäre Mumford & Sons.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Raus

Ich habe gekündigt. Das war von allen Kündigungen meines Lebens die mit Abstand sympathischste; nichtsdestotrotz hinterläßt sie natürlich das Gefühl "Argh, argh, das Honorar liegt nur bei 300 € im Monat, argh, argh". Jetzt ist es ein wenig, wie durch ein Erdbebengebiet zu laufen, und ich weiß, daß noch mindestens zwei persönliche Konfrontationen auf mich warten, aber es ist dennoch gut.

Außerdem raus müssen jetzt endlich eine große Menge Bücher, die ich bei meinem letzten Umzug schon aussortiert hatte und die irgendwie niemand haben will. Als letzten Anlaufpunkt habe ich heute die Stadtbibliothek angerufen und wurde dort derartig schnell und unfreundlich abgewimmelt, daß ich sekundenlang noch fassungslos auf das piepende Telefon gestarrt habe. Dabei ist da wirklich kein Schund dabei. Aber gut. So sehr mir das gegen den Strich geht, die Dinger kommen jetzt weg.

Und dann wird die Wohnung mal winterfest gemacht - ich hole die toten Pflanzen vom Balkon und bringe die Töpfe in den Keller, rette die noch lebenden Pflanzen ins Zimmer und versuche mal herauszufinden, wie die Heizung funktioniert.

Und es regnet. Da will ich sowieso immer raaaaaaaaaaaus…


Dienstag, 8. Oktober 2013

Kurzurlaub, Rant & Suchbegriffe

Da bin ich wieder, nach einer mal etwas längeren Sendepause. Ich habe die betriebsbedingten freien Tage genutzt, um Bekannte in Freunde zu verwandeln und bin zu diesem Zwecke ins Ruhrgebiet gefahren. Vorher habe ich ein Wochenende lang Gesellschaft hier bei mir oben gehabt, die mir ebenfalls bis dato nur als Onlinebekanntschaften eine Rolle in meinem Leben spielten und die ich jetzt persönlich kennenlernen durfte.

Mir fällt gerade auf, daß es für mich sehr typisch ist, ein Wochenende mit Allianzlern durch Berlin zu ziehen und das nächste mit Hordlern durch Duisburg. Da kommt er wieder durch, der pazifistische Diplomat, der tief in mir steckt. :)

Aber eines nach dem anderen - ich habe Berlins oder angeblich sogar Europas größte Karaokebar kennengelernt. Ich habe Mamma Mia gesungen, vergeblich versucht, Gespräche zu führen (es war laut - so unvorstellbar laut), nachts um drei Leute vom Karatetraining an der Bahnsteigkante abgehalten, spontan die restlichen Nachtstunden im Mädelszimmer des Hotels verbracht (ja, es geht auch zu dritt in einem Doppelbett) und am Morgen noch mehr Allis zu einem wirklich gemütlichen, fröhlichen Frühstück in Spandau getroffen.

Unser Tisch an der Bar hatte die schönste aller Tischnummern:



Und am Nachmittag in der S-Bahn auf dem Weg zum P&R:



Mittwoch fuhr ich einen Tag zu Pferdetina, Donnerstag dann weiter ins Ruhrgebiet. Ich kann es nicht empfehlen, über Land nach Sachsen-Anhalt und dann halb über Land weiter zu fahren und das Ganze auch noch tagsüber. Mein Rücken spricht nicht mehr mit mir. Die Rückfahrt bei Nacht über die A2 war wesentlich angenehmer und ging deutlich schneller, trotz meiner autogasbedingten Geschwindigkeitsbegrenzung.

Dort jedenfalls war es einfach nur toll. Hummelchen mag umziehen! Ich habe wieder viele sehr nette Leute kennengelernt - allen voran das Paar, bei dem ich die Couch okkupieren durfte und an deren Kühlschrank bereits ein für mich mit veganen Leckereien vollgestopftes Fach mit dem Schild "für das liebe Kaninchen" wartete.

Wahrscheinlich kennt es schon jeder, aber ich mußte spontan hieran denken:


Sehr passend dazu hörte ich heute im Autoradio eine Kurzreportage über einen veganen Schnellimbiß in Berlin - dem Fast Rabbit. Der Link führt zum Sender und dem Beitrag.

Jedenfalls habe ich mich uneingeschränkt willkommen gefühlt, sehr sehr wohl und gemocht und wurde direkt zum Wiederkommen eingeladen - schööön.

Am Samstag fuhren wir zu acht in den Landschaftspark Duisburg, in dem eine alte Eisenhütte nachts illuminiert wird. Es war eine schöne warme Herbstnacht, eine lustige Runde und hat echt Spaß gemacht.
Meine Kamera und ich konnten uns nicht so recht auf Belichtungszeiten einigen, daher gibt es nur wenige gute Bilder davon, aber es war wirklich großartig. Wer also urbane Kolosse und Industrieruinen so mag wie ich und irgendwo da drüben wohnt - hinfahren, angucken, es lohnt sich.






Wieder zu Hause mußte ich feststellen, daß meine Balkonpflanzen wieder einmal tun, was sie wollen, sobald ich aus dem Haus bin. Nach meiner Irlandreise war ja die ganze Küche von meterhohen (ich meine das wörtlich) Tomatenranken überwuchert, die aussahen, als wollten sie die Weltherrschaft an sich reißen und mit meiner Wohnung beginnen, aber nicht eine einzige Tomate produziert hatten. Diesmal, im Oktober, überraschten sie mich mit - Tomaten, genau.



Dafür wächst im Kräuterkasten Klee, und die für den Sommer hinausgestellte Zimmerpalme hat pink blühende Gesellschaft bekommen. *kopfschüttel*




So. Zum Rant: Ich habe heute meinem Vorgesetzten und einer betroffenen Politikerin offiziell mitgeteilt, daß ich das Projekt, das mir seit einem Jahr so Kummer macht, abgebe. Beide reagierten verständnisvoll, wenn auch besorgt, weil es nicht ganz einfach ist, jemanden für diese Position zu finden. Aber da ich der Meinung bin, wenn es so schwer ist, dann könnte man dem einen, der sich gefunden hat, ja auch das Leben leicht zu machen versuchen und kooperieren, statt den Unsinn abzuziehen, den ich die letzten 12 Monate das Vergnügen hatte mitzumachen, bereitet mir das kein weiteres schlechtes Gewissen.
Ich bin jetzt aktiv auf Jobsuche, und zwar vorerst bundesweit.

Und das war's auch schon aus dem doofen Hummelarbeitsland - jetzt kommt das Hummelblog mit seinen Suchbegriffen der letzten Wochen. Da haben wir:

hummelsflug.blogspot.com - wie immer: es heißt .de

abartige widerliche unheimliche bilder dvd - öhm. Ich muß vielleicht mal eine Grundsatzüberlegung zu meinen Formulierungen anstellen. Sonst kommen womöglich noch mehr solcher abartigen, widerlichen, unheimlichen Suchbegriffe.

affe steht aufrecht - Applaus, Applaus!

auge draußen - Dir hängt da was runter.

bilder von angst beim zahnarzt - gibt's hier nicht. Ich war schon immer gerne beim Zahnarzt: Mund auf, alles schick, Mund zu, bis nächstes Jahr. Meine Zahnärztin singt in meinem Chor und als ich vor einer Woche da war, hat sie mir ein Glas selbstgemachtes Pflaumenmus mitgegeben.

columban der ire - Da gibt es zwei, die gerne mit dem Namen Columban versehen werden. Der eine, der von Iona, heißt auch Columcille, zu deutsch Kirchentäubchen, und war ein Freund von St Comgall of Bangor und St Cainneach of Aghaboe. Der andere, St Columbanus, war ein Schüler von Comgall in Bangor und von dort oben durch ganz Europa gezogen (vermutlich deshalb der Schutzpatron der Motorradfahrer ^^), hat einen Haufen Klöster gegründet und dieses wunderbare, nicht-hierarchische, friedvolle irische Christentum überall verbreitet. Nicht, daß es lange was genutzt hätte, Rom war halt doch stärker auf die Dauer.
Ich habe einen Gedenkstein vor der heutigen Gemeindekirche in Bangor gesehen, der dort für Columbanus aufgestellt war - in diesem Blogpost zu sehen.

dublin ist hässlich - joa, stellenweise.

dublin sehenswürdigkeiten - die ganze Stadt ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Das Castle, die St Patrick's Cathedral samt dazugehörigem Park, die Brauerei, der Hafen, das Kneipenviertel, die Flaniermeile, alles.

filme ab 20 - Jahren? Euro? Stunden?

flammkuchen mit tomaten - lecker! Und sehr einfach zu machen.

flugreise sommersonnenwende - da kann man lange aus dem Fenster fotografieren.

apfelblüte - ist in einem meiner ersten Beiträge hier überhaupt zu sehen und jedes Frühjahr wieder ein Naturereignis.

2 omas mit krückstock - klingt wie der Anfang eines echt fiesen Witzes. Wie geht der weiter?

pizzakäse - darf nicht fehlen, sonst ist es keine richtige Pizza.

kunslers und herbst bäumen - werd mal nüchtern.


So, und bevor ich diesen Beitrag schließe, möchte ich mich nochmal offiziell bei einigen Leuten dafür bedanken, daß sie mir die letzten Wochen versüßt haben.

Bei Silberweide, die sich eine CD von mir gewünscht und sie auch geldlich honoriert hat mit dem süßen Betreff auf meinem Kontoauszug:


GROUPIE NR.3 SILBERWEIDE
LAeSST GRUeSSEN


Bei Athena, die mir eine total liebe Karte geschickt und mich am Donnerstag Nachmittag gar köstlich bewirtet hat.

Bei Ash und Feona, die am Donnerstag als Überraschung für mich zu Athena gefahren sind, veganes Brot + Kräuter"butter" mitgebracht hatten und einfach da waren.

Und bei meinen lieben Gastgebern die letzten Tage für ihr vorbehaltloses Annehmen meiner Person und diese Unkompliziertheit im Umgang mit mir, die ich sehr, sehr genossen habe.

Danke.

Und für Athena, die auch jemanden kennt, vor dessen Haustür man am liebsten einen mit gigantischen Boxen vollgepackten Monstertruck parken und ihm entgegenbrüllen will "I hope you die young, I hope you die in pain… and I hope that I'm still alive, so I can dance and sing and piss all over your grave", und die absolut imstande wäre, genau so etwas tatsächlich zu tun, das Lied der Lieder: