Donnerstag, 21. Juni 2012

Sonnenwende

Auch wenn das Wetter nicht so richtig danach ist... habt einen wunderbaren Sonnwendtag alle miteinander!




Montag, 18. Juni 2012

Wann kommst Du?

Ein schöner Trailer des Deutschen Chorverbandes - ich bin ein wenig über dessen Seiten gesurft nach einem netten Gespräch mit einem Landeschorleiter auf dem Hundespielplatz letzten Samstag. ;-)



Freitag, 8. Juni 2012

Nachruf auf ein einzigartiges Auto

Gestern ist mein Auto, ich hatte es gerade erst "Ottilie" getauft, in unverdrossener Erfüllung seiner Pflichten den vehikulösen Heldentod gestorben. Ich war auf dem Weg zur Probe auf der Autobahn, hörte seltsame Geräusche und fuhr sofort die nächste Abfahrt herunter und suchte mir die nächste Werkstatt. Dort füllte man eine große Menge Öl ein (was mich wunderte, denn mein Autochen hat in seinen 15 Jahren Lebensdauer noch nie einen Tropfen Öl verbraucht, aber gestern war es tatsächlich staubtrocken) und schickte mich mit einem freundlichen Schulterklopfer und "jetzt geht alles wieder" wieder auf den Weg.

Dankbar fuhr ich wieder auf die Autobahn, rollte (nun schon etwas schneller, damit ich noch pünktlich zur Probe komme) 20 Kilometer vor mich hin und hörte dann sehr ähnliche Geräusche. Dann fing es an zu röhren. Ich schaltete vom Autogas auf Benzinbetrieb um, aber es wurde nicht besser. Dann verlor es Leistung. Ich schaltete vorsichtshalber den Warnblinker ein und lenkte mich Richtung Seitenstreifen, um dort erstmal anzuhalten, als Otti mir die Entscheidung abnahm und mit einem gut hörbaren Klonk den Betrieb einstellte.

Ich rief den ADAC an, der mir versicherte, bei meinem gefährlichen Standort würde man sich rasch um mich kümmern, ich solle mal das Dreieck aufstellen und mich dann hinter den Pannenstreifen begeben und dort warten. Das klang leichter, als es war, denn hinter dem Pannenstreifen war ein steil abschüssiger, mit Wasser gefüllter Graben. Ich tigerte also 40 Minuten (ja, rasch ist relativ) auf dem Pannenstreifen hin und her, aß Käsebrote, begann schließlich laut zu singen, weil ich schon immer mal auf offener Straße laut singen wollte - und eine offenere Straße hätte ich kaum finden können, ich habe mich selbst kaum gehört - und war selig, als der Pannenwagen auftauchte.

Unser Gespräch lief ungefähr so ab:
Er: "*%§(§" auf die /%§!)§ Kurbelwelle §(§!%(§ locker und §%(!"
Ich: "WAS?"
Er: "ICH KOMM NICHT RAN!"
Kurzer ratloser Moment.
Er: "*unverständliches Gebrüll*"
Ich: "WAS?"
Er: "GANG REINLEGEN!"

Und so weiter.

In diesem Moment mußte ich an Kühe denken. Man sieht doch immer so viele Kühe auf Weiden direkt neben den Autobahnen grasen. Ich frage mich ernsthaft, ob man das als Freilandhaltung betrachten kann. Dieser Lärm war abartig! Die Autobahn war lauter als Ottis letztes Röhren, und das will was heißen! Haben die Kühe nicht alle einen Dachschaden oder zumindest ein erhebliches Stressmoment? Wie gesund ist das Getreide, das ein Bauer auf der anderen Seite des Pannenstreifengrabens gestern mähte? Wird da Biobrot draus?

Irgendwann meinte der ADAC-Mensch, ich solle mal versuchen zu starten. Das tat ich, und Otti sagte "NZ". Das klang gar nicht gut, das fand mein Helfer auch, weshalb er mich abschleppte. Abgeschleppt werden ist aufregend, ein bißchen wie Copilot sein, und wenn man noch in seliger Ahnungslosigkeit darüber lebt, daß das Auto irreparabel beschädigt ist, macht es wirklich Spaß.

An der nächsten Tankstelle entschied ich, Otti in heimatliche Gefilde überführen zu lassen. Ich wartete 2 weitere Stunden auf den Abschleppwagen. Abschleppwagen fahren macht auch Spaß. Der ADAC-Mann verdient das doppelte wie ich und findet das noch beklagenswert. Vielleicht sollte ich Abschleppwagenfahrer werden.
In der Vertragswerkstatt angekommen rollten wir Otti ins Behandlungszimmer und fuhren nach Hause (ich wurde abgeholt). Kurz darauf rief der nette Chefmechaniker an und erklärte mir, der Motorblock sei von irgendwas durchschlagen worden ("Klonk") und das Auto sei leider nicht mehr fahrbereit zu kriegen ("NZ"). Einen Motor irgendwo aufzutreiben und einzubauen und zu hoffen, daß der mit der Gasanlage kompatibel sei, würde etwa so viel kosten wie ein deutlich besserer Gebrauchtwagen, und dann sei immer noch nicht klar, ob Otti es im September durch den TÜV schaffen würde.




Farewell, Otti. Du warst so zuverlässig. So grün. Du hattest diesen total überflüssigen sexy Heckspoiler. Anstelle einer Klimaanlage, was mich regelmäßig ganzkörperlich zum Schmelzen brachte, nicht nur das Herz. Fahren mit Dir war so naturnah. Bei Regen waren Deine Anschnallgurte naß, bei Kälte hast Du stets auch innen die Eisblumen für mich blühen lassen, bei jedem Windstoß hast Du Dich gefühlvoll in die Kurve gelegt. Du hattest ein CD-Radio, dessen scheppernde Klänge die Handschuhfachklappe und sämtliche Lüftungsteile zum Vibrieren brachten. Du hast Deine Dachantenne so verzweifelt festgehalten, daß mich keine Tankstelle in die Waschanlage fahren lassen wollte und ich Dich immer schön von Hand schrubben durfte. Und Du hattest in all unseren gemeinsamen Jahren nicht die kleinste Panne - bis gestern. Die erste mußte auch gleich die letzte sein.

Leb wohl.




Dienstag, 5. Juni 2012

Feenbesuch

Dieses wunderschöne Wesen lag (leider gestorben) auf meinem Fensterbrett. Es ist etwa daumennagelgroß. Hat es nicht die erstaunlichsten Flügel? Weiß jemand, was das sein könnte? Eine Mottenart vielleicht?


Montag, 4. Juni 2012

Frei. Oho.

Ich hatte ein freies Wochenende. Ich glaube, das hatte ich seit Januar nicht mehr. Es fühlt sich richtig komisch an, mal drei Tage am Stück einfach nichts zu tun zu haben - nichts berufliches, meine ich. Aber es ist toll, denn so konnte ich heute einige Kommoden, Bücherkisten und noch etwas Zeug in die Wohnung tragen, die Möbel gleich schön putzen - man sah ihnen die lange Einlagerung an - und die Bücher einsortieren, denn was weg ist, ist weg. Und ich genieße es ungemein. Meine Wohnung. Eigentlich absurd, ich bin in meinem Leben schon mindestens 15 Mal umgezogen, aber diese spezielle kleine Dachwohnung mit den vielen Holzbalken, Schrägen und Winkeln hat es mir wirklich angetan. Es hat doch jeder Raum seinen eigenen Duft und Geschmack und seinen Charakter, und dieser Raum ist durch und durch freundlich zu mir.

Morgen (auch noch frei!) hüte ich wieder den elterlichen Hund, worauf wir uns beide schon freuen, und bastle hoffentlich endlich das Mobile fertig, das ich meinem kleinen Neffen und Taufkind zum Geburtstag schenken will. Ich habe von 4 langen, dünnen Spanplatten jeweils etwa 2/5 abgesägt, dann die Ränder mit Sandpapier geglättet und Löcher zum Aufhängen später reingebohrt. Jetzt habe ich also 4 längere und 4 kürzere Bretter. Die werde ich nun bemalen, auf die großen jeweils ein Baumbild bei Tag und bei Nacht (Vorder- und Rückseite) in jeder Jahreszeit, und für die kleinen Bretter lasse ich mir noch etwas einfallen. Und dann werde ich in den Wald gehen, Äste sammeln und ein Mobile daraus machen. Bilder folgen dann, wenn es geklappt hat, wie ich mir das vorstelle.

Freitag, 1. Juni 2012

Musik, Musik, ...

Ich habe heute, nachdem ich endlich die Zuarbeiten bekommen habe, stundenlang ein schönes Programmheft für mein morgiges Konzert gebaut. Ja, ich finde es wirklich gelungen und bin zur Abwechslung mal echt zufrieden mit mir. =)
Dann habe ich meinen Bruder besucht, der eine gute Autostunde entfernt wohnt. Er hatte Sachen von mir eingelagert, die ich jetzt zum Umzug wieder abgeholt habe. Und er hat vor einigen Monaten eine Jam Session gegründet in einer kleinen Kneipe bei sich um die Ecke, wo ich heute war. Meine erste Jam Session! Und natürlich wurde mir gleich ein Mikro in die Hand gedrückt, weil ich ja schließlich Musik studiert habe, ergo nach allgemeiner Meinung singen kann, und zwar alles. Auch Jazz. Ohne Probe. Tja.
Und dann stand ich da etwas dämlich mit dem dicken Real Book in der Hand auf der winzigen Bühne, weil ich natürlich Jazz Standards absolut nicht kenne und schon gar nicht auswendig. Ich kann zwar fast jede Melodie mitpfeifen, aber das war nicht, was ich tun sollte. ;-) Daher sang ich nur zwei Stücke, und bei denen war noch dazu mein Mikro nicht richtig angeschlossen, so daß mich nur eine kleine privilegierte Ecke des Saals gehört hat und das auch nur leise.
Aber: Zu dieser privilegierten Ecke gehörte ein Profimusiker des Hauses, an dem ich eigentlich arbeite, und der kam nach der Session zu mir und warf verbal mit Blumen: Ich hätte eine "amazing singing technique" (er ist Amerikaner) und ich sollte doch eigentlich mal bei uns auf der Opernbühne zu hören sein. Hui. Das ist zwar absurd, aber es nimmt mir doch deutlich den Druck vor dem morgigen Konzert, in dem ich, eigentlich fachfremd, ein Brahmslied, ein Purcell-Plaint und ein eigenes Stück singen werde. Vor dem eigenen Stück habe ich keine Angst, das ist schließlich für meine Stimme geschrieben, aber die anderen beiden schlecht zu machen wäre schlicht Blasphemie und ich habe von Probe zu Probe mehr Skrupel bekommen.
Aber egal, ich singe schließlich gerne und muß da jetzt ohnehin durch, also kann ich genausogut mit einem gesunden Selbstbewußtsein in den Abend gehen. Alles andere ist der Stimmtechnik ohnehin nur abträglich. Daher genieße ich das Kompliment und packe es ins Herzschatzkästchen. =)