Dienstag, 29. Mai 2012

wieder gelandet

Und da will ich doch gleich mal einige optische Eindrücke von meinem kleinen Rundflug weitergeben:

Bergen

Der Hafen, vom Schiff aus gesehen


Möwen und eine andere Vogelsorte, die niemand von uns so recht zuordnen konnte, flogen recht träge aus dem Weg, wenn man vorbeischipperte. Jemand aus dem Orchester nannte sie behelfsweise Basstölpel - und der Chorist direkt neben ihm zog daraufhin beide Brauen hoch.


Der Osterfjord




Und der Touristenbegrüßungstroll auf dem Floyen


Neben all diesen wunderschönen Landschaftseindrücken bescherte mir die Reise die einzigartige Möglichkeit, meine Kollegen mal aus der Nähe kennenzulernen. Sie haben sich samt und sonders als unglaublich sympathische, interessante Leute herausgestellt, für deren Bekanntschaft und teilweise Freundschaft ich sehr dankbar bin.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Chor und so

Natürlich hatten wir gestern wieder Probe, drei Tage nach dem Wettbewerb. Bei mir gibt's keine Pausen. =) Und ich habe von meinem Chor einen dicken, bunten Blumenstrauß geschenkt bekommen, weil sie mir für den schönen Wettbewerb und den Erfolg dort danken wollten. Ist das nicht verrückt? Sie - mir. Als hätte ich da alleine vierstimmig singen können.


Dann fing ich ein neues Lied an, das ziemlich heftig schwer ist - ich habe von der Gründung des Chores an immer darauf geachtet, mit den Stimmumfängen vorsichtig zu bleiben und nur maximal vierstimmig zu singen. Letztes Weihnachten haben wir schon einmal fünfstimmig probiert, immerhin geht das mit deutlich mehr Frauen als Männern ziemlich einfach, und es hat gut funktioniert. Jetzt habe ich ein bis zu achtstimmiges Arrangement, das den Sopran auch mal in der Höhe fordert, ziemlich lang ist und auf Englisch. Hussa. Aber es ist einfach so schön:


Und dann kam eine neue Sängerin mitten in die Probe, sang gleich mal mit und meinte nach der Probe und nach dem Vorsingen, daß jeder Neue bei mir erstmal durchlaufen muß, das sei genau das richtige Lied für sie gewesen beim Hereinkommen ("Seelenmusik") und sie hätte auch spontan das Gefühl gehabt, hier sitzen lauter nette Leute.

Heute bin ich heute in die Redaktion der örtlichen Zeitung gefahren mit einem Foto und einem kleinen Artikel über den Chorwettbewerb in der Tasche. Und statt mich abzuwimmeln (kann ja nicht jeder kommen), zeigten sie sich ganz begeistert, daß der Artikel so geschrieben war, daß sie nichts mehr ändern mußten, der Redakteur meinte, normalerweise kommt sowas in die Rubrik "Leser für Leser", aber weil es da ziemliche Wartezeiten gibt wegen der vielen Beiträge, würde er versuchen, es in die Regionalbeilage zu packen. Und dann fragte er, ob er sich nicht mal melden könne, er würde einfach mal in einer Probe vorbeikommen wollen. Na - immer her mit den jungen Männern! Ich schätze, er will eigentlich 'nur' einen Beitrag für die Zeitung, aber womöglich läßt er sich ja überzeugen, mein dritter Tenor zu werden? =D

So - und jetzt gehe ich hochzeiten. Ich mag ja unseren Pfarrer... aber meinen Vater, der Musik ausschließlich als Hobby betreibt, einen Tag vor einer kirchlichen Hochzeit zu fragen, ob er nicht doch den Hochzeitsmarsch spielen kann, ist einfach, äh, nennen wir es optimistisch. Also spiele ich den verhackten Marsch (den häßlichen von Wagner, nicht den schönen von Mendelssohn) und singe gleich noch ein Liedchen nach der Predigt.

Sonntag, 13. Mai 2012

Awards!

Mein Chor hat den zweiten Platz belegt. Dies war nicht nur unser allererster Wettbewerb, sondern überhaupt unser erstes Übertreten des Wirkungskreises in unserer kleinen Heimatgemeinde. Den Chor gibt es ja auch erst 2,5 Jahre. Und: Wir haben für stundenlange Diskussionen in der Jury gesorgt und wären um ein Haar erster geworden. Später meinten sie, sie hätten nicht gedacht, daß wir das erste Mal auf einem Wettbewerb sind (ich hatte das beim Auswertungsgespräch erwähnt), sie hätten den Eindruck gehabt, als würden wir sowas im Vorbeigehen erledigen. =D Wenn das mal kein Kompliment ist.

Und mein kleines Blog hier hat seinen ersten Award bekommen:


Und zwar von Ashmodai - vielen lieben Dank dafür!

Freitag, 11. Mai 2012

Hummel fliegt aus

Hummel ist über's Wochenende unterwegs. Chorwettbewerb. Ich dachte mir, nachdem wir jetzt eine annehmbare Größe und ganz okaye Laienchorqualität erreicht haben, mache ich mal ein bißchen Stress. Nur ein bißchen. =) Ein kleiner, gemütlicher Wettbewerb in der Provinz.
Trotzdem bin ich natürlich auch sehr gespannt, wie meine Leute sich schlagen, denn so lange gibt es uns ja noch nicht, daß wir viel Auftrittserfahrung hätten sammeln können, und wie gesagt - es sind alles Amateure (d.h. keine für die Bühne trainierten Nerven). Also drückt mir die Daumen; ich gönne meinen tapferen Recken nämlich von ganzem Herzen wenigstens einen kleinen Erfolg.

Ja, das Laienchorwesen... man muß es mit viel Liebe und Humor nehmen.


Donnerstag, 10. Mai 2012

Feast of St Comgall

- dem man allerdings nicht gerade Happy Birthday wünschen kann heute, denn der 10. Mai gilt als sein Todestag (was immer so eine Sache ist, da nicht einmal die Jahre seiner Geburt und seines Todes mit Sicherheit feststehen). Egal - have a very happy (who-the-heck-is-)St-Comgall's-Day everybody!

Wer Genaueres über ihn wissen will, muß sich für Informationen aus meiner Feder noch etwas gedulden, kann dafür aber diesen schönen Artikel bei Ashmodiel nachlesen, auf dem auch ihre absolut atemberaubend schöne Aquarellzeichnung von ihm zu sehen ist. Das Original hängt übrigens an meinem Treppenaufgang und macht mich bei jedem Betreten des Dachzimmers glücklich. Ich kann immer noch nicht glauben, daß sie mir das wirklich geschenkt hat. =D

Und weil ich denke, daß er das witzig gefunden hätte (ein Mann, der ein gutes Bier zu schätzen wußte):


So - jetzt schreibe ich noch ein Arrangement für morgen früh fertig und dann werde ich schlafen wie ein Stein, nur deutlich kürzer.

Montag, 7. Mai 2012

Happy Birthday...

... Johannes Brahms!



"Ich halte Brahms für einen aufrichtigen Freund. Aber als eine anschmiegsame, hingebende, mitteilungsbedürftige Natur darf man sich ihn beileibe nicht denken. Während aus seiner Musik die glühende Phantasie, das tiefe innige Gefühl des Komponisten zu uns spricht, erkennen wir im persönlichen Umgang die Herrschaft des klaren, scharfen Verstandes, den bis zum Eigensinn unbeugsamen Willen als das bestimmende Element seines Charakters." (Eduard Hanslick)


Samstag, 5. Mai 2012

Apfelblüte und Hundespiele

Ich habe ein freies Wochenende. Das ist so selten der Fall, daß ich es wirklich genossen habe, bis mitten in der Nacht zu zocken, dann lange zu schlafen und dann genußvoll den Tag zu vertrödeln. Ich habe keine Termine, ganze zwei Tage lang. Das ist super! =)

Ich habe genau diese beiden Fotos machen können:



...bevor der Hund, der Kinder und Bälle über alles liebt, entdeckte, daß hinter dem Zaun Kinder mit einem Ball spielten, völlig ausrastete und versuchte, gleichzeitig drüberzuspringen und sich drunter durchzubuddeln. Mit Hilfe eines (mehrfach nachgefüllten) Wassereimers schaffte ich es, sie einzufangen und erstmal im Garten an die Schleppleine zu legen, denn Zäune sind teuer. Schon kam auch die Nachbarskindermama an unser Gartentor und sagte mit Kulleraugen "Aber den Hasen haben wir doch jetzt gar nicht mehr an Ihrem Zaun".

Ja, sie haben seit Mittwoch einen Hasen - und ja! sie haben ihn direkt an unseren Zaun gesetzt, den Zaun, wo seit einem Jahr ein großer Schweizer Sennenhund wohnt. Das war noch interessanter als die Katze, die vor drei Monaten bei der Nachbarin auf der anderen Seite eingezogen ist. Also wirklich, Leute, was erwartet Ihr: Kinder, Katzen und ein Hase. Natürlich bellt Nele (der Hund) lauter als ein tieffliegender Düsenjet... und entwickelt eine ähnliche Geschwindigkeit und Durchschlagskraft.

Doch unsere Nachbarinnen sind hart im Nehmen: die eine meinte ganz entspannt, Katzi könne sich schon um sich selbst kümmern (kurz darauf ließ sie allerdings den einzigen Baum in ihrem Garten fällen, mal sehen, wie lange die These noch stimmt), und die andere schlug vor, sie könne ja mal die Kinder rüberholen, damit sich alle kennenlernen. Das fand ich prima.

Da stand dann ein achtjähriges Mädchen an Mamas Hand etwas verschüchtert vor dem Riesenhund, der vor Aufregung im Kreis tanzte, und ihre etwa dreijährige kleine Cousine, ebenfalls mit Mama, grapschte völlig unbefangen nach dem Tier, unter dem sie bequem hätte durchkrabbeln können. Irgendwann schaffte ich es, das Viech halbwegs zu beruhigen, so daß man sie schon ein bißchen am Rücken kraulen konnte, ohne daß sie gleich wieder in den "Spielen!"-Modus verfiel und herumhüpfte. Dann holte mein Vater eine Banane. Bananen guuuut! Sofort machte der Hund artig Sitz und hypnotisierte das Obst. Mein Vater fragte, wer dem Hund denn ein Stück Banane zuwerfen wolle, und das große Kind trat einen Schritt zurück, während das kleine "ich, ich" kreischte und sich von der Mama losriß. Sie ließ sich ein Stück geben und statt es zu werfen, hielt sie es in der Hand und strahlte den Hund an. Oh, meine Armmuskeln...

Aber beide Kinder leben noch und winken jetzt immer enthusiastisch, wenn sie uns sehen. Das ist ein gutes Zeichen, finde ich.

Und heute ging ich mit Mama und Hund eine schöne große Runde durch's Dorf und wir kamen am Fußballfeld vorbei, wo gerade ein Spiel stattfand. Nele horchte schon auf, als der Kommentator irgendwas Unverständliches in sein Mikrofon erzählte. Als sie dann auch noch durch den Zaun gucken konnte, war es aus - meine Mutter konnte die Leine nicht halten, der Hund rannte auf den Platz. Im Schweinsgalopp und vor Freiheit, Freude und Glück leicht torkelnd rannte sie auf ein Seitentor zu (ein Platz, der auch quer bespielt werden kann von Kindermannschaften, die das große Feld noch nicht abrennen können), in dem sich zwei junge Männer mit schönen muskulösen Beinen, der Trainer sowie mehrere Ersatzbälle befanden. Sie gönnte jedem dieser Gegenstände ein begeistertes Hochgeschwindigkeitsgrunzen, bevor sich der Trainer geistesgegenwärtig einfach auf ihre Leine stellte, damit sie stehenbleiben mußte. Ich entschuldigte mich halb amüsiert, halb auweia, aber sie lachten nur und kannten offenbar ballsüchtige Hunde zur Genüge.