Freitag, 27. November 2015

Freitagsfüller und das Ding mit den Dingen

- um Euch mal wieder ein wenig zu updaten. Von hier.

1. Es gibt Schlimmeres als 2 Wochen ohne Internet zu sein. Für mich war es ehrlich gesagt sogar recht erholsam.

2. Mein Auszug aus der alten Wohnung (ich bin vor 2 Wochen umgezogen) dauert länger als geplant.

3. Der erste Schnee war hier schon einmal recht vorsichtig antesten, ob die Welt schon bereit für ihn sei, und hat sich dann schnell wieder verkrümelt.

4. Sehr oft ist das, was offensichtlich ist, nicht das, was die Menschen im Innersten antreibt.

5. Meine Lieblingsplätzchen sind noch nicht erfunden - ich bin nicht so der Keks-und-Kuchen-Typ. Ich mag Pasta arrabbiata, einen schönen deftigen Auflauf oder eine wild zusammenimprovisierte Gemüsepfanne jederzeit lieber als Plätzchen.

6. Ich brauche definitiv bereits bei niedrigen Plusgraden Handschuhe, oder ich kann nicht mehr arbeiten.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein leckeres veganes Abendessen bei meiner Schwester, morgen habe ich widerwilliges weiteres Ausräumen der alten Wohnung geplant und Sonntag möchte ich in die Adventskonzertsaison starten.

Ein bißchen detaillierter: Ich bin in eine kleinere, preiswertere Wohnung gezogen. Ich hatte eigentlich für einen Freund gesucht, dem war sie aber zu weit weg von der Arbeitsstelle und ich spare damit fast 100€ im Monat, was echt viel Geld für mich ist. Ich büße einen Traumbalkon ein - eigentlich mehr eine Dachterrasse, auf der meine rauchenden Gäste rauchen konnten, auf der wir gegrillt haben, auf der ich im Sommer geschlafen habe, wenn es drinnen im Dachstübchen unerträglich aufgeheizt war, und auf der ich etliche Pflanzen umgebracht gezüchtet habe.
Ich büße außerdem eine Flut von Licht ein (riesige Dachfenster!) und wunderschöne Balken, schräge Decken, eine große, offene Küche und ein großes Bad.
Ich gewinne dafür ein Schlafzimmer, das den Namen auch verdient - da ich jetzt nicht mehr unter einer Schräge schlafe, kann ich mir ein Bett kaufen! Ein Bett! Ich weiß schon längst nicht mehr, wie sich das anfühlt. Diese Aktion ist für Januar geplant. Außerdem habe ich jetzt einen tollen, von Hummelmama ausrangierten Kühlschrank (der eigentlich etwas groß für mich alleine ist), mit richtigen Tiefkühlfächern, Platz, einer Tür, die ordentlich schließt und allem Schnickschnack, und ich habe eine Abstellkammer.
Und der Hummelmann sah sich in der (da noch leeren) neuen Wohnung um, lächelte mich an und sagte "unsere neue Wohnung gefällt mir". Unsere. <3
Da die neue Wohnung deutlich kleiner ist als die alte, vor allem das Bad und die Küche, habe ich etliche Dinge aus- und umsortiert. Ich habe einen ganzen Sack Klamotten weggegeben und vor allem etliches an so  sich ansammelnden Dingen.

Ich habe festgestellt, daß ich Dinge besitze, die für mich keinen Wert haben, obwohl sie hübsch sind, einen Zweck erfüllen und mir vermutlich irgendwann mal mit guten Wünschen geschenkt wurden. Da Weihnachten vor der Tür steht, hat mich das zum Grübeln gebracht. Was mache ich dieses Jahr, wenn mir wieder Dinge geschenkt werden, die kein Schwein braucht, einfach nur, weil der Schenkende sich besser fühlt, wenn er mir irgendwas in die Hand drückt? Ich möchte keinen Platz mehr in meinem Leben verschwenden mit Dingen, die nur hergestellt wurden, um Leute zum Kaufen zu animieren, die sich im Verschenkezwang wähnen. Ich finde diese gesamte Situation ziemlich verquer.

Überflüssige Dinge sind zum Beispiel, wenn ich von mir selbst ausgehe:

- Noch mehr Kerzenhalter, Teelichthalter, Gläschen für Teelichter usw.
- Holzfiguren - was zur Hölle soll ich mit 5 Holznikoläusen, 3 Holzschutzengeln und einem Holz-und-Stoff-Rentier? Ich bin kein Kitschmensch, ich finde sowas nicht schick, fühle mich aber irgendwie moralisch unter Druck gesetzt, sowas dann nicht nur zu behalten, sondern sogar irgendwann mal irgendwo aufzustellen.
- Glitzernde Dinge ohne Zweck - Kugeln an Bändchen, Herzen aus Pseudoglas, Plastiksterne…
- Ein besonderer Löffel. Es gibt sie, wir alle kennen das. Zum Beispiel ein Löffel für den Honig (den dann doch nie einer benutzt, weil alle mit dem Messer ins Glas gehen oder weil man festen Honig lieber mag). Ein spezieller Löffel für den Kaffee (der schnell zu Humus in der Bestecklade wird, weil man eine Padmaschine hat oder daran gewöhnt ist, Mengen mit dem Teelöffel abzumessen). Oder am Schlimmsten: Ein Zierlöffel, den man gar nicht benutzen kann, weil er beim Abwaschen kaputt geht.
- Tee. Ich trinke sehr gerne, aber nicht sehr oft, Schwarztee. ALLE Kräutertees, Früchtetees und Mischungen, die "Gute Laune", "Frosch im Hals" oder "Frauenfeuer" heißen, schmecken für mich gleich, nämlich nach Spülmittel (wahlweise mit oder ohne Hagebuttenaroma=Sodbrennen), und ich bekomme davon Kopfschmerzen. Daß Tee hübsch verpackt werden kann, ist nicht Grund genug, ihn zu verschenken, jedenfalls nicht an einen erklärten Kaffeejunkie wie mich.
- Bilder, wenn erwartet wird, daß ich sie aufhänge. Ich wähle selbst, was an meine Wände kommt, und derzeit kommt abgesehen von einem sehr schönen Vollmondbild, das mir Freunde vor einem Jahr gemalt haben und das im Schlafzimmer hängt, gar nichts ran (alle Bilder, die ich besitze, wandern in den Keller), denn es ist schlicht kein Platz dafür. Meine Wände sind voller Bücher. :)
- Noch mehr Lichterketten. Ich habe vier. Kein Mensch braucht vier Lichterketten, aber ich mag sie alle: Eine mit Schneeflocken, eine mit noch mehr Schneeflocken, eine mit dunkelblauen Bommeln um die Lämpchen und ein LED-Lichterschlauch.
- Plüschtiere. Ich bin auch kein Plüschtiermensch. Ich habe keine Kinder und ich muß auch meine Kindheit nicht nachholen, die war sehr toll, als sie stattfand. Ich besitze einen kleinen Bären, der ab und an für Reiki herhält, und ein ultracooles kleines Kaninchen, mehr brauche ich nicht (und selbst den Bären überlege ich schon abzugeben).
- Dinge mit Notenschlüsseln dran oder drauf. ALTAAA, will ich da oft sagen, schenkst Du einem Automechaniker kleine Fiatfigürchen? Schenkst Du einer Krankenschwester Trinkgläser mit Spritzen drauf? Schenkst Du einem Lehrer Kreide? Nein! Ich BIN bereits Musikerin, ich bin tagtäglich von Symbolen meines Berufes umgeben und muß nicht, wie es Leute, die Musik als Hobby betreiben, so furchtbar gerne tun, noch weithin sichtbar darauf hinweisen, daß das zu mir gehört.

Ich schätze, Ihr wißt, worauf ich hinaus will: Ein Geschenk, das nur ein Ding ist und mit der Person und Persönlichkeit des Beschenkten nichts zu tun hat, ist kein Geschenk, sondern eine Belastung. Ich möchte damit weder Zierlöffel noch Notenschlüsselohrringe noch Plüschpandas oder Teedosen abwerten - wenn ich Freunde habe (habe ich sogar), die voll auf Notenschlüsselschmuck stehen oder  manische Teetrinker sind oder erklärte Sammler von Ketten mit Kreuzanhängern usw., dann schenke ich ihnen gerne so etwas - aber eben nur dann, wenn ich weiß, daß der oder die Betreffende es als echte Freude empfindet.
Ich glaube, mal etwas schrullig ausgedrückt, Besitz besitzt uns auch, und wir müssen ab und an wählen, wovon wir gerne besessen werden. Ich zum Beispiel habe ein gutes Gefühl dabei, eine große Menge Bücher zu besitzen. Ich liebe sie alle, ich habe sie alle mehrfach gelesen, sie gehören zu mir in irgendeiner Phase meines Lebens, und hier sind sie richtig aufgehoben. Wenn sich bei einzelnen Büchern ein Gefühl von "boah, haste den Mist immer noch" einstellt, gebe ich sie ab.
Und von auf chinesischen Fließbändern hergestellten Holznikoläusen will ich nicht besessen werden.

Was wäre für Euch total überflüssig und eher lästig, weil man nicht weiß, wohin damit und eigentlich gar nichts damit anfangen kann?

Um mal eine Positivliste hintenan zu setzen: Es gibt sie ja, die Ideen für Leute, die nicht wissen, was sie schenken sollen.

- Erstens und sehr wichtig: Ein Geschenk ist nicht so gut wie sein Geldwert, sondern so gut wie der Wunsch, der dahinter steht.
- Ein liebevoll geschriebener Brief oder eine Karte. Heute erst habe ich eine bekommen und mich total darüber gefreut.
- Etwas zu Unternehmendes: Einmal gemeinsam kochen. Einmal gemeinsam ins Kino, ins Konzert oder in die Oper. Einmal gemeinsam in den Zoo. (Das habe ich letztes Jahr geschenkt bekommen und die Karten verbummelt - Dummelhummel. -.-  )
- Wenn es etwas Materielles sein soll: Nachdenken, bevor man schenkt. Einem Menschen, der gerne liest, willkürlich ein Buch zu schenken, kann sehr schief gehen. Praktischer ist da manchmal ein Gutschein für den örtlichen Buchladen oder für einen Onlinehandel.
Auch Leuten, die vielleicht total vernarrt in ihr Auto sind, ist mit einem Gutschein für eine Luxus-Autowäsche eher ein schönes Geschenk gemacht als mit einem Schlüsselanhänger in Autoform.
- Reine Anwesenheit ist auch ein Geschenk: Ich mag Dich sehr, deshalb mache ich es möglich, heute hier zu sein. (So feiert meine Familie, die über etliche hundert km verstreut lebt, z.B. Weihnachten, jedes Jahr in einem anderen Haushalt eines meiner Geschwister.)
- Leuten mit Kindern kann man gut einen Tag Kinderhüten schenken, immer vorausgesetzt, man kann das menschlich und nervlich leisten, um sie zu entlasten.


Worauf ich hinauswill, ist klar - ein Ding ist nur ein Ding. Im besten Fall trifft es zufällig den Geschmack, im schlimmsten wird so ein verzweifeltes Geschenk vielleicht sogar als lieblose Abspeisung betrachtet. Ein Gedanke, den man sich um jemand anderen macht, ist das eigentliche Geschenk. Hier gibt es auch Unterschiede: Manche Leute kennen mich extrem gut. Mein Bruder zum Beispiel. Gleichzeitig vertritt er in puncto Schnickschnack dieselbe Meinung wie ich. Wenn er mir also etwas schenkt, ist es garantiert sinnvoll und bereichert mein Leben. Andere Leute (wie ich selbst) haben viele Freunde und eine große Familie, aber wenig Kohle. Wenn mir so jemand eine von Herzen kommende Karte schreibt, finde ich das viel toller, als wenn mir ein aufwändig verpacktes Dingsbums aus der Weihnachtskitschgrabbelecke im 1-€-Laden überreicht wird.

Oder wie seht Ihr das?


Dienstag, 3. November 2015

Liebster Award




Diesen habe ich von ATHENA verliehen bekommen und freue mich sehr - dankeschön!
Leider werde ich die daran geknüpften Aufgaben nur teilweise erfüllen können. Es tut mir Leid, aber ich kann beim besten Willen nicht 5-11 Blogger nominieren, die nicht schon nominiert worden wären. Mal sehen, ob ich überhaupt einen finde. Nichtsdestotrotz stürze ich mich in Athenas Fragen.

Die Regeln lauten wie folgt:


  • 1. Danke der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat und verlinke den Blog in deinem Artikel. 
  • 2. Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat, stellt. 
  • 3. Nominiere 5 bis 11 weitere Blogger für den Liebster Award. 
  • 4. Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen. 
  • 5. Schreibe diese Regeln in deinen Liebster Award Blog-Artikel. 
  • 6. Informiere deine nominierten Blogger über den Blog-Artikel

Athenas Fragen:

1. Welch Geistes Kind bist Du? Sprich, wo siehst Du und empfindest Du Deine spirituellen Wurzeln und warum?

Hui, gleich so intim. Hmm. Das ist bei mir so: Als DDR-Kind wurden Glaubensdinge immer eher sehr von mir ferngehalten. Ich habe aber schon als Kind gebetet, ohne zu wissen, zu wem, warum und wer dieser Gott eigentlich ist. Es war mir auch total wumpe. Nach der Wende habe ich mich taufen und konfirmieren lassen, und um ehrlich zu sein, das war eigentlich nicht, weil ich christlich war oder bin, sondern weil ich mir schon immer absolut sicher war, daß da etwas ist, etwas Unnennbares, uns Umschließendes, uns Umfassendes, etwas, das größer ist als die Summe unserer Seelen und das uns eigentlich erst lebendig macht - und hier gab es eben nur eine Kirche, keinen buddhistischen Tempel, keine schamanisch arbeitenden Menschen (damals, inzwischen schon), keine offen über diese Dinge redenden Menschen.
Aber meine eigentliche spirituelle Wurzel ist vermutlich sehr schlicht meine Kindheit auf dem Dorf. Ich liebe Bäume, Seen, Regen, satte Erde unter nackten Füßen. Ich spüre die Welt, ich benutze sie nicht nur. Ich bin ein Erdkind, ein Himmelskind, ein Alles-dazwischen-Kind, ich hatte nie in meinem Leben Angst vor irgendwas, das die Natur hervorgebracht hat. Vielleicht kommt daher auch meine tiefe Überzeugung, daß Gott nicht uns übergeordnet ist, keine Person, nichts Subjektives, sondern daß wir alle miteinander, jede Materie, jede Energie, gemeinsam Gott sind. (Von dem Standpunkt aus haben übrigens veganes Essen und Umweltschutz nochmal eine ganz andere Ebene.)
Im Laufe meines Lebens hatte ich viele Erlebnisse, über die ich ganz sicher nicht öffentlich bloggen werde, die aber dazu geführt haben, daß ich eine große Affinität zu Engeln entwickelt habe. Ich betrachte das auch als eine Wurzel, die hat nur später zu wachsen begonnen. 

2. Wie wichtig ist es Dir, ob die Menschen in Deinem Leben Dich als Gesamtpaket ansehen, akzeptieren und annehmen - also eben auch mit Deiner Spiritualität?

Ich denke mal, damit meinst Du den "inneren Kreis", also engere Familie, enge Freunde, Lebensgefährten. Also ich glaube, es ist eigentlich kein Problem, als ein Mensch wie ich mit Leuten zusammen zu sein, die nicht das geringste Interesse an spirituellen Dingen haben. Wer mich liebt, liebt meine Verrücktheiten, meine Schwächen, mein alles, und der nimmt mich sowieso genau so wie ich bin. Wer glaubt, über Dinge, die ich empfinde oder erfahre, spotten zu müssen, hat in diesem Kreis enger Vertrauter ohnehin nichts verloren.
Mich zu verstecken, also Menschen, denen ich (mich an)vertraue, einen Teil von mir immer vorzuenthalten, ist keine Option. Vielleicht wäre der Drang, es zu verstecken oder mich dafür zu schämen sogar ein Indikator dafür, daß ich selbst nicht so recht daran glaube? Denn wovor sollte ich sonst Angst haben. ;-) 
Es ständig wie ein Wahlplakat vor mir herzutragen ist übrigens auch keine Option. Wie armselig, wenn ich mich wichtig machen müßte, indem ich dauernd Dinge sage wie "das hat mir ein Engel so gesagt blabla". Das ginge ohnehin schon deshalb nicht, weil ich auch dazu neige, mit meinen Engeln zu diskutieren. ^^
Alle anderen Menschen geht das alles nichts an. 

3. Wann war die glücklichste Zeit Deines Lebens?

Haha, wer sagt, daß die schon war? :D 
Ich glaube, die unbeschwerteste Zeit meines Lebens waren die ersten drei Jahre davon. Dann waren die letzten vier Schuljahre nochmal sehr toll, die letzten 3 Studienjahre waren ganz okay, und seit ca 2-3 Jahren habe ich jetzt den Eindruck, daß ich langsam eine grundsätzliche innere Zufriedenheit erlange, die ich früher nicht hatte. Mir wurden in diesen letzten Jahren unglaublich schöne Erlebnisse geschenkt, die viel von den anderen früher wettmachen und mehr als das, mich davon heilen. 

4. Welchen Herzenswunsch willst Du Dir unbedingt noch erfüllen?

Oje, ich träume von vielen Dingen. Im Kleinen hätte ich gerne irgendwann einen gewissen Wohlstand. Also einfach das Gefühl, was ich verdiene, reicht, um mein Leben zu finanzieren, ein Polster für Notfälle anzusparen und ein bißchen Luxus wie einmal im Jahr in Urlaub fahren obendrauf - und das hätte ich sehr gerne als die Musikerin, die ich bin, und nicht, weil ich alles hinschmeiße und Altenpfleger werde oder so. Ich bin Mitte 30 und bisher sieht es noch nicht danach aus, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Im Großen? Ich hätte wahnsinnig gerne ein Haus am See. (Ein ganz bestimmtes sogar, wenn ich schon träumen darf.) Und darin dürften mit mir mein Freund, unser Kind und ein Haufen Labradore wohnen. Dort wären eine Bibliothek mit Kamin und ein Musikzimmer, letzteres eventuell sogar schalldicht und technisch hervorragend ausgerüstet für Home Recording Deluxe. Ich würde gerne die Freiheit haben, nur noch die Leute zu unterrichten, die ich wirklich unterrichten will, und ansonsten von dem zu leben, was mich glücklich macht: Songwriting/Komponieren und Ensembles. Ich würde gerne verrückte Projekte starten (ich habe HUNDERTE im Kopf und niemanden, der mich für sowas bezahlen würde), neue Instrumente lernen, herumreisen und die Musik anderer Länder vor Ort anhören.
Und im Universellen? Ich hätte so gerne ein weltweit anderes Friedensbewußtsein. Dieses Belächeln friedfertiger Menschen zerstört unseren Planeten. Es zerstört ihn nicht nur durch die offensichtlichen Kriegsprobleme, die in Form von Millionen flüchtenden Menschen unter unsere ignoranten Nasen gerieben werden, sondern auch im Inneren jeder Gesellschaft, in der Gewalt gegen Frauen kein echtes Tabuthema ist, in der Gewalt gegen Tiere, die wir töten und damit unserem eigenen Planeten das Wasser abgraben… 
Dieser neurotische Zwang der Menschheit, sich stärker zu glauben, wenn man andere Lebewesen schwächer macht, dieser Wahnsinn, das Quälen und Töten anderer Wesen als Normalität zu akzeptieren, wird uns alle töten und tut es schon. Wir sterben an dem Krebs und den Herzkrankheiten, die von Milch verursacht werden, wir lassen hunderttausende Menschen verdursten und verprassen hier die Wassermassen für Schlachtvieh, wir höhlen die Erde aus für die Minerale, die unser jährlich neues Smartphone antreiben, wir stecken Milliarden in Rüstungsindustrie und Fußballvereine, haben aber nicht genug Interesse an der humanitären Bildung der kommenden Generationen, um ebensoviel Geld in kulturelle Bildung zu stecken, Schulklassen auf ein erträgliches Maß zu verkleinern und Pflegepersonal entsprechend seiner Verantwortung zu entlohnen. 
Wir betreiben Selbstmord, und mein tiefster Herzenswunsch global gesehen ist, daß wir damit aufhören. Daß wir lernen, in den Köpfen keine Kleingärtner zu sein, sondern Urwaldbewohner. Daß wir überhaupt einmal lernen, global zu denken und dann zu Hause zu handeln, statt täglich in die Wanne zu gehen, zum Supermarkt 500 m entfernt das Auto zu nehmen, bei böllernder Heizung zu lüften und unreflektiert Lebensmittel zu kaufen, deren Produktion uns den Planeten unterm Arsch zerstört.

5. Hast Du jemals etwas richtig Unheimliches, Gruseliges erlebt? Was war das, wie hat es sich zugetragen?

Richtig gruselig nicht, nein. Ich lege auch keinen Wert darauf. ;-)  Ich habe schon sehr skurrile Dinge erlebt, wie zum Beispiel vor 2 Jahren, als ich in meiner völlig dunklen Wohnung am Rechner saß, und auf einmal alle Lichter angingen. Schlagartig, einfach so. Ich habe mich aber nicht bedroht gefühlt, das war mehr so wie ein "Hallo". 

6. Welchen Tieren fühlst Du Dich besonders verbunden und wodurch?

Ich fühle mich Wölfen besonders verbunden und habe keine Ahnung, wodurch. Ich mag auch alle Arten von Vögeln, Orcas, Elefanten, Kaninchen und natürlich Hummeln. Im Übrigen empfinde ich genauso für bestimmte Pflanzen - eigentlich mag ich sie alle, aber ich fühle mich in Gegenwart von Birken immer besonders willkommen, ich liebe ausgedehnte Buchen- oder Mischwälder, ich liege gerne im Gras und genieße seinen Duft.

7. Würdest Du Dein aktuelles Leben verändern, wenn Du könntest? Wie?

"Wenn ich könnte" bedeutet in dem Fall für mich vermutlich, wenn ich finanziell unabhängig wäre. Naja, dann würde ich wohl die Punkte von Frage vier angehen. :) Weniger unterrichten, mehr verrückte Musikprojekte machen. Und statt in eine kleinere Wohnung zu ziehen, weil sie preiswerter ist, wie ich es gerade tue, würde ich wohl den Besitzern meines Traumhauses ein Angebot machen und sobald sie zuschlagen, den ersten Labrador aus dem Tierschutz holen.

8. Was willst Du auf gar keinen Fall mehr für Dich, was kommt nicht mehr in Frage? Egal in Bezug auf was, es geht um Dich.

Zuallererst jede Form von körperlicher oder psychischer Gewalt. Nie, nie wieder. 
Dann die Musik aufzugeben - ich habe es einmal versucht, das war schlimm. 
Und schließlich mich dafür zu schämen und zu hassen, wie ich bin. Ich habe das 30 Jahre gemacht und es hat nichts verbessert, jetzt habe ich keine Lust mehr darauf. 

9. Worüber würdest Du niemals öffentlich diskutieren und weshalb nicht?

Mir fällt nichts ein, vorausgesetzt, es gäbe einen triftigen Grund für die Diskussion.

10. Welcher Deiner Ahnen war für Dich ein besonderes Vorbild, wer hat Dich in spezieller Weise geprägt?

Öhm - Mama? Meine Großeltern haben nie eine Vorbildrolle für mich gespielt, auch ältere Onkel und Tanten, die ich in großer Zahl habe, nicht. Meine Eltern dagegen schon und meine Geschwister, aber als Ahnen würde ich sie jetzt so noch nicht bezeichnen wollen. :) 

11. Wie wichtig ist für Dich Essen? Ernährung, alles was damit zusammenhängt…

Wie man meinem kleinen Ausbruch unter Punkt vier und der Unterseite mit veganen Rezepten auf meinem Blog vielleicht entnehmen kann, ist mir Ernährung sehr wichtig. Genaugenommen bin ich der Überzeugung, daß sie für jeden einzelnen Menschen auf diesem Planeten überlebenswichtig ist, nicht nur wegen ihres Nährwerts, sondern deshalb, weil sie zum Großteil auf perfideste Art einen kleinen, reichen Teil der Menschheit fett und krank macht auf Kosten des schönen grünen Planeten. Leider sind die meisten der reichen, fetten, kranken Menschen zu bequem und zu sehr in ihrem Ichichich gefangen, um über "das schmeckt mir aber" hinauszudenken.

Was Christoph Maria Herbst dazu sagt: "Wir reden hier von Lebewesen - und ich will, daß diese Wesen leben!"





So, und jetzt habe ich ein Problem: Ich wollte Silberweide nominieren und ihr Blog scheint verschwunden zu sein. Was habe ich denn da verpaßt? O.O Tja, dann findet der Award wohl hier einen Ruhepunkt.