Sonntag, 2. August 2015

Rückblick auf den Juni

Da bin ich wieder! Es ist dreiviertel neun am Morgen, ich habe mein Müsli verputzt und einen Tee neben mir zu stehen und endlich mal wieder etwas Zeit, mich schriftlich auszudrücken. Sehen wir auf den Juli zurück - ich glaube, ich habe das schon ewig nicht mehr in der Form gemacht.

[Gesehen] Sachsen, Bayern, Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt. Ich war ganz schön unterwegs.

[Gehört] Unglaublich gute Chöre (ich war nämlich unter anderem auch mit meinem Chor unterwegs), unglaublich schlechte Chöre (…und auf einem Kurs mit Laien, die laienhafter nicht hätten sein können), Motorengebrumm, Mumford & Sons, "Haaaasiiii!", die wahnsinnig laute Familie meines Bruders, blökende Schafe, Regenprasseln, Applaus

[Wetter] Es war alles dabei von tagelang 38°C im Schatten bis zu diesem durchwachsenen, nieseligem Wetter, das ich mir so gerne als "irischen Sommer" schönrede, obwohl ich damals in Irland auch jeden Tag geschwitzt habe. Ich persönlich brauche aber ehrlich gesagt keine große Hitze. Wenn heiß und trocken, ist das noch okay für mich, aber wenn heiß und Luftfeuchtigkeit, dann habe ich keine Lust mehr auf Sommer. Leider bietet meine Wohnung der Sommerunlust keine Zuflucht und ich sitze dann hier immer und dünste, mit den Füßen in einer Wasserschüssel.

[Gemacht] Konzerte! Eine Uraufführung eines Stückes aus meiner Feder kam echt gut an. Also so richtig echt gut. So gut, daß jemand aus dem Publikum zum ersten Mal den Veranstalter gefragt hat, ob es eine Aufnahme gäbe und daß ein Chorleiterkollege mich nach dem zweiten Konzert direkt um Noten gebeten hat. Yippieh!



Außerdem gemacht habe ich eine Woche Urlaub bei meinem Freund, was sehr schön und entspannend war, und ein Gildentreffen meiner WoW-Gilde. Auch das war toll wie immer. Ich bin jedes Mal fasziniert, wie eine derartig heterogene Menschengruppe sich so super verstehen kann, nur weil alle ein Hobby gemeinsam haben.

[Gesundheit] Hmm. Mein Freund sagt immer, ich sei ein Wrack. Und er liegt nicht ganz falsch. Meine Bauchkrämpfe sind noch immer da, obwohl ich mittlerweile osteopathisch behandelt wurde. Das letzte Mal (letztes Wochenende) trat es auf, nachdem ich 2 Stücke von Hummelmamas leckerem veganem Zupfkuchen gegessen hatte. Die Quarkfüllung hat sie aus Seitan gemacht - und Seitan ist, wie ich erst letztes Wochenende ergooglet habe, reines Weizengluten. Nachdem ich Anfang Juli schon ein Kohlensäure-Experiment gemacht habe (eine Woche ohne Kohlensäure, dann 1,5 Liter Apfelschorle an einem heißen Tag und mein Bauch hat in keiner Weise reagiert), mache ich jetzt ein Gluten-Experiment. Kleine Mengen vertrage ich ja, aber ich schaue auf die Tagesdosis.
Während des Kurses mit den besonders laienhaften Laien bin ich auch noch rückwärts über einen kniehohen Vierjährigen gestolpert und auf den Ellbogen gekracht. Dem geht es gut, aber die Muskeln in meinem Oberarm und meinem Genick protestieren jetzt, 10 Tage und eine liebenswürdige Osteopathin später, immer noch.
Auf der Plus-Seite: Mein Papa nimmt mich jetzt immer mit "zum Iraner". Hier ist ein Physiotherapeut, der im Iran Medizin studiert hat, was hier nicht anerkannt wurde, und ich Japan Masseur gelernt hat und dann eben in Deutschland Physiotherapie. Dieser Mann massiert wie ein Gott und Papa geht da einmal im Monat hin und nimmt mich mit und es ist tooooooll! Der Iraner (der übrigens so genannt wird, weil wir alle zu doof sind, uns einen komischen Namen zu merken, der länger als "Müller" ist) hat mir schon zweimal gesagt, ich solle doch mal meinen Mann mitbringen, damit der zugucken und mich dann zu Hause auch massieren könne. :D  Eheheheeeee, das ist für in einer Woche geplant. Mal gucken, ob der Plan aufgeht.

[Arbeit] Ohne Ende, wie immer im Juni / Juli. Konzerte, wie gesagt, Vorspiele und Prüfungen in Job B, dieser Kurs - oh, zu diesem Kurs muß ich noch was erzählen. Der wurde von einem kirchlichen Träger gestaltet und macht, daß sehr arme Leute eine Woche betreuten Urlaub mit Bildung machen können. Also auf Deutsch: Betreuung für Hartz IV Empfänger. Es gab 6 verschiedene Kurse, zu denen man sich anmelden konnte, und wir Teamleute hatten dann jeder so ca 10 Leute zu betreuen über die Woche. Das war eine ziemlich coole Sache eigentlich und ich habe in der ganzen Woche keinen gehört, der mit seinem Kurs unzufrieden gewesen wäre, also von den Urlaubern.
Alle Teamer außer mir arbeiten hauptamtlich für die Kirche. Naja, eine ist bereits berentet, hat aber früher für die Kirche gearbeitet. Ich hatte einige Monate vorher meine Honorarvorstellung erklärt und keine Reaktion bekommen. Am vierten Tag des Kurses (!) bekam ich dann einen Vertrag, in dem noch keine Summe stand und der Mann, der das Ganze finanziell leitete, druckste ein wenig herum. Es würden wohl 200 € weniger werden. Und ich würde es vermutlich so gegen Ende des Jahres bekommen. O.O
An diesem Tag, und einige Tage nach dem Kurs noch einmal per Brief und Email, bin ich zum ersten Mal wirklich vehement für mein eigenes Geld eingetreten. Ich habe seine Argumente verstanden, sie aber nicht über meine eigenen gestellt, denn "das ist ja für Hartz IV Empfänger, da muß man auch idealistisch sein, mit so einem Kurs wird man eben nicht reich" ist leicht gesagt, wenn man ein hervorragendes festes Monatsgehalt hat. Ich verdiene in guten Monaten noch immer nicht so viel, wie man mit Sozialhilfe insgesamt zu bekommen scheint, wenn ich mir so anhöre, was die Kursteilnehmer erzählt haben. Und von meinen schlechten Monaten will ich gar nicht reden. Das ist mein Idealismus, der muß reichen.
Jedenfalls war ich mutig und habe mich durchgebissen und werde mein Geld bekommen. :D




[Gelacht] Ohne Ende. Ich war ja auf nem Gildentreffen. ;-)  Außerdem mit meinem Chor <3 und meiner Familie (meine Schwester ist vor einer Woche ins Haus neben meinen Eltern gezogen) und meinem Schatz. Und hierrüber:


Ich kenne das Känguruh in Buchform seit zwei Jahren und habe damals auch sehr gelacht, aber ein Freund hat diese Videos gefunden und das, gelesen vom Autor, ist definitiv noch besser.

[Geweint] Ja. Aber ich träume nur noch selten so schlimm.

[Geärgert] Siehe [Arbeit], aber sonst nicht wirklich. "Ärger" ist das falsche Wort für diese Demütigung, die es mir seit Jahren bereitet, in meinem Beruf so unfassbar wenig gewertschätzt zu werden.

[Gefreut] Mein Freund war auf einer kleinen Tour mit Job C dabei, hat die dort mäßigen Lichtverhältnisse stumm geistig verdaut und mir eine Woche später eine Pultlampe geschenkt. *.*
Über die hervorragende Hasenpflege, während ich 2 Wochen weg war.
Meine Pferdefreundin mal wieder zu sehen.
Über den überraschenden Erfolg meines Chores auf einem Wettbewerb und über die tollen Konzerte.

[Gegessen und Getrunken] Jede Menge. :)

[Ausblick auf den August] Keine regelmäßige Arbeit, nur manche Proben gehen wieder los. Da ich irre bin und noch ein Amateurensemble gegründet habe, habe ich auch viel zu arrangieren. Sonne. Nichten und Neffen. Besuch vom Kuschelberg.

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