Donnerstag, 5. März 2015

Sonntag, 30. November 2014

Einen frohen ersten Advent und letzten November!

Es ist grau und nur knapp unter dem Gefrierpunkt kalt. Es schneit nicht, alles ist trocken. Der Wind beißt bereits ganz furchtbar, aber wir werden noch nicht durch Schönheit dafür entschädigt. Und dennoch: Es ist der erste Advent und ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag mit dem ersten Kerzchen und vielleicht etwas Tannenduft im Haus. :)

Ich blicke heute noch einmal zurück auf den November und seine Suchbegriffe. Den ersten, nach dem sogar mehrfach gesucht wurde, finde ich besonders schön:

st comgall st comgall's parish office - Haaaaach… St Comgall's Parish befindet sich natürlich in Bangor. Über meinen Besuch dort vor eineinhalb Jahren habe ich diesen Artikel geschrieben. St Comgall's Parish hat übrigens eine eigene Website, auf der auch die Historie der Kirche schön dargelegt ist. Die Daten des gesuchten Gemeindebüros findet man hier.

Eigentlich will ich mich jetzt lang und breit schwärmerisch über Comgall & Co und das frühe keltische Christentum auslassen, diesen unglaublich lebensbejahenden Glauben, diese großartigen Menschen, die sich so viele Jahre und Jahrhunderte mit der römischen Kirche angelegt haben, die die Heiden nicht niedergemetzelt, sondern als Freunde und Nachbarn begrüßt haben… aber nein. Suchbegriffe.

gib nie etwas auf, an was du jeden tag denken musst - diese Lektion mußte auch Comgall schmerzhaft lernen, als er seinen größten Traum aufgab (Europa als Missionar bereisen), nur weil ihm ein Lehrer sagte, er wäre nicht gut genug dafür. Comgall zog sich jahrelang zurück in die völlige Einsamkeit und als er schließlich aus seinem Schneckenhaus wieder herauskam, geschah es, um seinem Traum eine andere Grundlage zu geben und ein Kloster, Bangor, zu bauen, das ihm den Beinamen the great eintrug, weil es als Stätte des Wissens und Lernens tausende von Christen anzog.

du willst nur sex - Durchaus nicht. :) Ich will auch Musik, mehr Musik und noch mehr Musik, wieder nach Irland, regelmäßig meine Familie und meine Freunde sehen, den Hund kraulen, den Hasen flauschen, Met und Schokolade, haufenweise gute Bücher lesen, Azeroth unsicher machen, die Welt bereisen, Menschen kennenlernen und unendlich viele andere Dinge.

das tier hatte sex mit kakaopulver und in mir der garten eden - Also "in mir der Garten Eden" finde ich ja mal eine wunderschöne Formulierung. Ob "Das Tier" tatsächlich Sex mit Kakaopulver hatte… nun, warum nicht eigentlich. Ich versuche gerade, zu entscheiden, welche Rolle der Kakao dabei wohl gespielt haben könnte. Und um welches Tier es geht.

Sowas oder sowas?

Oder das hier?


romantischer sex - ja was weiß denn ich himmelnocheins?! Ich hab doch nichtmal Kakao!

kaputter weihnachtsbaum - Hab ihn trotzdem lieb!

kochbuch vorlage buch - gibt es etliche. Microsoft bietet wohl sowas an, chefkoch.de auch, und letztlich ist es glaube ich auch nicht so schwer selbst zu machen - einfach ein Buch in Tabellenform, damit man eine Spalte für die Zutaten und eine breitere für die Zubereitung hat. Wenn es nur ein Buch werden soll, fände ich es bestimmt auch handgemacht schöner statt nach Vorlage gedruckt.

facepalm russian - bitteschön

kürbis sahne käse ofen - Gute Idee. Auflaufform sollte in dieser Aufzählung auch nicht fehlen. ;-) Meine bisherigen Kürbisrezepte finden sich hier: Experimant Vegan.

Meheheeee:



Und woooooohooooooo:  *.*


*sing*  Back to my hoooooooooooooome!

Freitag, 21. November 2014

Ding! und Freitagsfüller

Es ist das große Luftholen vor den Weihnachtskonzerten, die Ruhe vor dem Sturm. Meine Konzerte liegen früh dieses Jahr, was einerseits den Nachteil mit sich bringt, daß man weniger Probenzeit hat, andererseits den Vorteil, daß man Richtung Fest nicht von einer Veranstaltungslawine mitgerissen wird. Am dritten Advent dürfte ich mit allem durch sein, was ich selbst so zu leisten habe (außer Schülervorspiel, aber da muß ich ja nur mit einer Peitsche motivierendem Lächeln hinter den Kindern stehen), und da ich zum ersten Mal in meinem Leben die Weihnachtsfeiertage frei habe
[hier passendes Geräusch einfügen]



(Ja! Alle beide!) wird das glaube ich echt mal ein entspanntes Fest. So richtig mit Familie besuchen und was normale Leute immer so tun. :D

Für den Moment erstmal - der Freitagsfüller. Irgendwie ist er wieder thematisch fokussiert geraten.

1. Kein Prinz mit Pferd in Sicht. Aber was soll ich sagen? Letzte Woche fuhr vor mir dieses Auto:


Ich bin doch nicht alleine mit der Lebenseinstellung. ;-)  Und sie wird mir sogar bestätigt durch einen mittlerweile relativ unbelasteten und sehr netten, freundlichen Umgang mit meinem Exmann, der auf mich auch einen grundlegend glücklichen Eindruck macht.

2. Ich mache mir zum Beispiel total gerne alleine einen schönen Abend. Der beinhaltet dann gerne eine heiße Dusche oder an Luxustagen ein Bad, eine große Portion von irgendwas Leckerem im Bett mit einem spannenden Buch und ein paar Kerzen um mich herum. Allein der Umstand, daß niemand was von mir will, daß ich mich mit niemandem mehr gedanklich beschäftigen muß, auf niemanden reagieren, niemanden zu irgendwas animieren usw. ist schon Entspannung pur.

3. Na, auch so lebt es sich wunderbar.

4. Mein Mitbewohner frißt meine Lieblingskommode… ich nehme an, etwas anderes kann man nicht erwarten.

5. Ich glaube, manchmal unterschätze ich die Assoziationsgabe meiner Mutter. Letzte Woche nach dem Essen am elterlichen Tisch: Der Hund kommt und sammelt Streicheleinheiten. Der Hund ist riesig. Der Hund geht unter dem Tisch von mir zu meiner Mutter, was bedeutet, auf der einen Seite kann sie die hübsche Schnauze streicheln, auf der anderen Seite wedelt es heftig, so daß ich durchgeprügelt werde. "Nimm doch mal Deinen Schwanz da weg!" sagt die Mama zum Hund und ich, dem Tier völlig verfallen, wiegle ab, ohne nachzudenken: "Ach laß mal, ich hab ja nichts gegen Schwänze." - "Nicht?!" sagt meine Mutter. "Dann hab ich ja doch noch Hoffnung auf Enkelkinder."
Argh.
Ob ich was gegen Kinder habe, hat sie nie gefragt.

6. Ein selbstgestrickter Schal von meiner Mama in sonnenuntergangsgoldgelb, afrikanischeerderotbraun und winterwalddunkelgrün ist mein Lieblingsschal.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf arbeiten, dann vielleicht Azeroth, morgen habe ich geplant, vor Job A via Telefonkonferenz meinen Laptop wieder in Gang zu bringen, auf dem mein Recordingprogramm ist und der gerade nicht hochfährt und all meine kreativen Ideen einfriert, und Sonntag möchte ich einen Wust von Zeug für Job C erledigen und dann so ungefähr das Programm von Frage 2.




Freitag, 14. November 2014

Freitagsfüller

Den habe ich ja schon lange nicht mehr gemacht. :)

1. Der Spaß am Yoga wächst wöchentlich. Letztes Mal stand die gesamte Übungsreihe unter dem Motto Feueratem. Schon bei der ersten vorbereitenden Übung hat es mich erwischt: Ich bekam einen Lachflash. Ich mußte lachen und lachen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Die Tränen rannen mir in Strömen die Wangen hinunter, während um mich herum alles im Schneidersitz feueratmete und vorne rechts ein BH-loses Walroß schnaufte, während die Instrukteuse mir direkt gegenüber saß und sich offenbar nicht netscheiden konnte, wie sie damit umgeht, und ich war mir selbst völlig ausgeliefert. Ich konnte einfach nicht aufhören. Ich versuchte, das fast schon hysterische Lachen mit Feueratem zu kaschieren (*prust* - *luftschnapp* - *prust* - *luftschnapp*…) aber es wurde eher noch schlimmer. Irgendwann vergrub ich den Kopf in den Händen und versuchte nur noch, jedes Geräusch zu unterdrücken, um die konzentrierte Erleuchtungsstimmung nicht zu stören.
Ob das wohl eine Art umgekehrte psychosomatische Reaktion war? Wenn der Körper auf die Belange der Psyche reagieren kann, muß das doch auch andersrum möglich sein. Ein soma-psychotisches Lachen sozusagen durch übermäßige Zwerchellbenutzung.
Nach der Stunde kam die nette junge Frau, die sich den "ich war schwanger"-Speck abtrainiert und fragte mich voller Wärme, ob es mir denn besser gehe jetzt, ich hätte ja so geweint. Ach herrlich, gleich noch ein Grund zum Lachen.

2. Die Hummelmama ist einfach ein großartiger Mensch.

3. Meine erste Weihnachtsdeko in diesem Jahr werden wohl wieder im Wald gesammelte, heruntergefallene Tannenzweige sein, die ich in meinen Kerzenhalter packe. Aber mir ist derzeit alles außer weihnachtlich. Es nebelt ganz wunderbar, nieselt, der November zeigt selbstbewußt seine geheimnisvolle Persönlichkeit. Lassen wir ihn doch erstmal, ist ja kurz genug.

4. Hund kraulen ist keine Lösung. Aber Hund nicht kraulen ist definitiv ein Problem. :)

5. Oh je, da habe ich doch in der letzten Chorprobe mal wirklich einen Brüller losgelassen. Also nur einen leisen. Aber wenn ich schlechte Laune bekomme, merkt man das doch sehr schnell und sehr eindringlich. ;-) Ich verstehe ja alles: Leute, die neu sind und nicht so schnell nachlernen können; Leute, die richtig übel private Probleme haben und sich kaum konzentrieren können; Leute, die täglich 10 Stunden arbeiten und hundemüde sind… denn erstaunlich aber wahr: ein Chorleiter hat genau dieselben Sachen an der Backe, muß auch damit zurechtkommen und noch das Animationsmännchen für alle sein. Aber ich verstehe NICHT, warum man etwas so einzigartig Schönes wie Musik nur so larifari macht. Ich begreife es nicht. Wenn ich Probleme habe, geht es mir nur von guter Musik besser, nicht von dahingerotzter. Wenn ich müde bin, werde ich von einem schön gesungenen Stück aufgebaut, nicht von einem dahingeleierten. Und wenn ich in drei Wochen Konzert habe, muß ich mich einfach mal die eine Probe in der Woche am Riemen reißen. So, Diktator hat gesprochen.

6. Geht mir weg mit Plätzchen backen. Ich esse zu ungern Süßes, um daran Spaß zu haben, es sei denn, von irgendwoher taucht eine Sonderkomponente auf wie ein schöner Nachmittag mit Freunden und Puderzucker oder so. Aber ich alleine werde keine backen. Ich habe mir allerdings vorgenommen, das Bratapfelexperiment in diesem Jahr zu wiederholen.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Arbeit und vielleicht noch etwas zocken, morgen habe ich Arbeit geplant und Sonntag möchte ich meine Ruhe.


Samstag, 1. November 2014

Kürbisauflauf, Rotes Brot, Suchbegriffe Oktober und Miniklugschiß zu Halloween

Da die Hummelmama mir im Oktober noch 2 der wunderbaren Hokkaidos aus ihrem Garten geschenkt hat, gab es vor 2 Wochen Kürbisauflauf bei mir. Ich habe kein Rezept gehabt und keine Lust, eines zu suchen, ich habe einfach improvisiert. 

Den Kürbis waschen, nicht schälen und schlachten. Eine etwa ebenso große Menge Kartoffeln etwas vorkochen - meine sind mit Schale, wie Ihr seht, denn das mag ich sehr gerne und die sind aus einem Sack Biokartoffeln gewesen.

Dann Kürbisstücke und Kartoffelscheiben abwechselnd in eine gefettete Auflaufform schichten. Eine Zwiebel grob schneiden und dazwischenpacken. Das helle Zeug da obendrauf ist getrocknetes Zitronengras, das ich darübergestreut habe, weil ich den Geschmack sehr liebe.


Während die Kartoffeln gekocht haben, habe ich aus einem Päckchen Sojasahne, etwas zusätzlicher Sojamilch, Brühpulver, viel Pfeffer, etwas Koriander und einer guten Handvoll gerebeltem veganem Käse eine Käsesahnesauce zusammengerührt und die über das Gemüse gekippt. Obendrauf nochmal eine Schicht Wilmersburger Pizzakäse und ab in den Ofen für 20 Minuten.


Wieder draußen: Omnomnom. Da ich ein Fan von Saucen bin, hätte die Flüssigkeitsmenge für mich etwas höher sein können, aber es war ausgesprochen lecker. Da ich diese riesige Menge unmöglich alleine wegessen konnte, habe ich die Hälfte eingefroren. Auch aufgetaut und in der Pfanne erhitzt schmeckt der Auflauf echt gut. :)




Das zweite Rezept ist eines für Brot - ich habe ein Rezept aus einem Brotbackbuch abgewandelt, weil ich die Hälfte der Zutaten nicht hatte oder nicht nehmen wollte (genaugenommen benutze ich dieses Buch immer nur, um nachzuschlagen, wieviel Flüssigkeit auf soundsoviel Mehl kommt ^^) - und es ist unbeabsichtigt zu einem schönen, orangeroten Halloweenbrot geworden.

Da ich einen Brotbackautomaten benutze, liste ich einfach nur die Zutaten auf, in der Reihenfolge, in der ich sie in die Backform gegeben habe. Selbstverständlich könnt Ihr das auch mit Frischhefe und im Ofen vorbereiten, dann einfach die üblichen Gehzeiten für den Teig beachten.

200 ml Wasser
50 ml Olivenöl
500 g Dinkelmehl
100 g getrocknete Tomaten aus dem Glas, kleingeschnitten
1 TL Salz
1 EL Röstzwiebeln (man kann auch eine halbe frische Zwiebel hacken)
frischen Rosmarin ca 1 TL
sehr viel Pfeffer und etwas Chili aus der Mühle
1 Päckchen Trockenhefe



Das Programm für Vollkornbrot macht daraus das hier:


Angeschnitten sieht es besonders schön aus. :)  Und das tolle ist, daß es beim Schneiden nicht zerbröselt, wie mir das öfter mit Broten passiert, die die doppelte Menge Wasser, aber nur einen EL Margarine oder Öl verwenden. Es hat eine schöne feste Form von außen, läßt sich gut schneiden, schmeckt pikant und fluffig und wird definitiv wieder gebacken.


Soweit Hummel in der Küche.



Dann kommen wir doch mal zu den Suchbegriffen des Oktober. 


hummel blog - Willkommen!

hummel im flug - Hier bitteschön

du willst kein sex mehr - Ich will vor allem kein    falschen Akkusativ mehr.

muss man verliebt sein um sex zu haben? statistik - Ich würde spontan sagen, nee, muß man nicht, auch wenn es bestimmt umso schöner wird, je mehr man seinen Partner mag. Eine Statistik darüber, wie das Verhältnis von Verliebten und Nichtverliebten dabei ist? Das läßt sich doch kaum einordnen, selbst von Betroffenen. Außerdem produzieren wir beim Sex Oxytocin, das alles durcheinanderbringt.

flatterhafts imma - Flatterhaft simma und guad is? Oder mehr so wie I wül wos Flatterhafts imma amol?

hände schütteln mit schatten - Ja dann trefft Euch mal unterm Sonnenschirm.

quittenlikör blogspot - Findest Du hier. Habe vorgestern die letzten Reste geleert.

salat mit mais - Lecker! Salat, Tomaten, Mais, Zitronensaft, Olivenöl, angeröstete Pinienkerne, nicht mehr aufhören können zu essen. 

herbst sturm malen - Ich habe keine Ahnung, wie man einen Herbststurm malt. Ich male fast ausschließlich Gesichter oder Symbole. Aber der Suchbegriff klingt lustig. Ich stelle mir einen Oger mit Pinsel vor, dessen 2 Gehirnzellen grunzen: Herbst! Sturm! Malen! 

viele denken ich wäre toleranz dabei ist mir das meiste einfach scheiß egal bild himmel



maya fiennes - wurde wohl wegen des Kommentars unter meinem Yogapost hier gesucht. Ich habe noch nicht über sie geschrieben, da ich bis letzte Woche nie von ihr gehört hatte, aber wen es interessiert, der kann sich ja mal auf ihrer eigenen Seite umsehen.

presspappe - Kein Monat ohne Dich, mein Freund, und alles nur, weil ich mal ein Mobile für meinen kleinen Neffen gebastelt habe. :)


Und da ich gestern im Radio 2 Moderatoren darüber habe diskutieren hören, was Halloween eigentlich für ein Fest sei, und sie zu keinem Schluß kamen, obwohl (!) sie den Wortursprung kannten, möchte ich an dieser Stelle mal darauf hinweisen, daß der Grund zum Feiern nicht ist, sich mal verkleiden zu dürfen, auch wenn man Karneval ablehnt und auch nicht, daß die Spielzeugindustrie nix unversucht läßt, sondern daß es ein Totengedenkfest ist. 
Daß aus einem Ahnengedenken und dem Glauben, daß in dieser Nacht die Geister wandeln, eine gigantische bunte Monsterparty geworden ist, stört mich nicht im Mindesten. Aber daß keine Sau weiß, woher das alles kommt, finde ich traurig.

Na gut. Ich glaube, im letzten Jahr habe ich Euch zu Halloween / Samhain season of the witch auf die Ohren gegeben von den Strangelings. Dieses Jahr wird's ein wenig härter. 







Sonntag, 26. Oktober 2014

Yoga

Die Hummel macht seit September Yoga. An meinem hart erkämpften freien Tag wird ein Kurs in der Volkshochschule angeboten, wie mir der Kulturkalender der Stadt verriet, in Kundalini Yoga. Kundalini sagte mir etwas, ich hab da mal lustige Erfahrungen mit gemacht als Studentin, und ich dachte mir: Bewegung tut Dir gut, mal was anderes als Musik machen tut Dir gut, Wurzelchakra stärken hast Du nach wie vor nötig, Volkshochschule kannst Du Dir bestimmt leisten.

Gesagt, getan - ich habe mich angemeldet. 2 Tage vor Kursbeginn erinnerte ich mich daran, was ich für ein Mensch bin und mit welcher Einstellung ich anderen Menschen begegne, wenn sie in Gruppen auftreten. Also verfreiwilligte ich meine Bardenfreundin, mit mir den Kurs zu machen, damit ich a) nicht alleine lachen würde und b) hinterher meinen Zynismus irgendwo abladen kann. Der Plan ging auf, es geht doch nichts über Gleichgesinnte.

Aufgrund einschlägiger Vorerfahrungen mit Volkshochschulen, Gruppen von Menschen und Kursen über im weitesten Sinne fernöstliche Weisheiten hatte ich eine feste Erwartungshaltung, und sie wurde nicht enttäuscht:

Die Instrukteuse ist eine schlanke, dauerlächelnde Endvierzigerin in Wallekleidung. Entweder Dritteweltladen-Batik oder ganz in weiß, mit einem Hang zu unvollständig verstandener Esoterik, der sich in hübschen Kettenanhängern manifestiert und in genialen Sprüchen wie "letzte Woche habe ich etwas ganz Besonderes getan - (verklärtes Lächeln) ich habe Steine in der Hand gehalten".

In der Gruppe gibt es erwartungsgemäß eine BH-lose Frau. Was diese Frau auszeichnet ist nicht der beneidenswerte Körper, der das Tragen eines BHs für sie überflüssig macht, sondern die Tragweite jeder ihrer Entscheidungen. Diese Frau folgt jeder Anweisung möglichst schon, bevor die Instrukteuse fertig gesprochen hat, mit 500% Einsatzbereitschaft.

Es gibt mindestens eine jüngere Frau mit gut Übergewicht, die der liebste Mensch der Welt zu sein scheint und mit wachsender Verzweiflung versucht, alle Übungen durchzuhalten. Diese Frauen (sind 2 in unserer Gruppe) würde ich gerne manchmal in den Arm nehmen und sagen: Das Kind, das Du dieses Jahr bekommen hast, scheißt doch auf 20 Kilo mehr oder weniger. Jetzt streng Dich mal nicht so an, sondern genieße einfach nur so viel Yoga, wie Du verträgst, statt Dich hier abzukämpfen.

Es gibt mindestens eine ältere Frau, die man aufgrund ihrer weißen Haare unterschätzt, und die dann alles wunderbar mitmacht.

Es gibt mindestens eine Frau im Alter der Instrukteuse, aber mit tausend Wehwehchen, die sie davon abhalten, auch nur eine einzige Übung ohne Hilfe mitzumachen. Das ist nicht schlimm, viele Übungen kann man mit Kissen oder leicht abgewandelten Haltungen vereinfachen, aber dennoch wird diese Frau irgendwann das Handtuch werfen.

Soweit meine Erwartungen - sie wurden alle erfüllt! Ich habe nach der ersten Stunde fast gejubelt. :)

Am meisten begeistern mich die Instrukteuse und die BH-lose Frau. Die Instrukteuse hat eine extrem scharfe Stimme. Sie adressiert die gesamte Gruppe immer mit "Du", was ich sehr irritierend finde. Ich meine, wir sitzen da zu acht vor ihr, da kann sie doch "ihr" sagen, wenn sie uns meint. Wat ne bekloppte Angewohnheit - das riecht danach, als hätte ihr mal jemand in einem wie-leitet-man-Gruppenmeditationen-Kurs gesagt, dann würden die Teilnehmer sich persönlicher angesprochen fühlen, aber die Teilnehmerin, die hier blogt, fühlt sich eher persönlich genervt, so als ob Leute penetrant von der Mondin sprechen oder darauf beharren, daß nicht nur man sondern auch frau etwas so und so macht. Manchmal möchte ich die Augen so weit verdrehen, daß ich meinem Gehirn dabei zugucken kann, wie es Misanthropie produziert.

Aber zurück zur Instrukteuse. Sie erinnert mich sehr stark an meine älteste Schwester: fast schon manisch versucht sie "entspannt" zu wirken, aber mit einer schneidenden Stimme, die sofort verrät, daß sie das Gefühl hat, an einem Drahtseil zu hängen; sie atmet vor jedem Satz, den sie sagt, erstmal aus und spricht dann in ihr Seufzen hinein, als würde sie das irgendwie spiritueller machen. Wenn sie an die Grenzen ihrer Erklärungsfähigkeiten kommt - ab und an stellen Leute ja Fragen, und nein, ich bin es nicht, ich habe meine ketzerische Seite vollkommen unter Kontrolle! -, beginnt sie immer stärker zu gestikulieren, was dazu führte, daß sie zum Beispiel auf die Frage, was denn Kundalini eigentlich sei, irgendwann nur noch mit den Händen vor ihren Genitalien herumrührte und wiederholte, das würde dann von hier, also von hier, nicht wahr, so aufsteigen.

Vier Wochen nach Kursbeginn hat sie selbst noch einen Workshop belegt. Seither begegnet sie uns nur noch mit Turban. An ihrem ersten Turbantag erzählte sie uns von einer überwältigenden Erkenntnis, die sie getroffen hat, als sie unter einer Eiche saß, nämlich daß das Erbgut des gesamten riesigen Baumes in jeder kleinen Eichel steckt. Und daß sie es so großartig findet, wie auch alle Elemente diesen Baum zum Baum gemacht haben: "Die Erde, in der er steht, das Wasser, das er trinkt, die Luft, die er atmet, und das Feuer… äh… naja weil es halt Holz ist hat das Feuer auch damit zu tun." Hmmmmja. Weil es Holz ist. Nicht etwa, weil die Sonne scheint. Und die gesamte Gruppe nickt beeindruckt, das ist vielleicht das am schwersten zu verdauende an solchen Momenten.

Die BH-lose Frau dagegen ist der totale Rocker. Ich freue mich schon immer auf sie. Sie ist so Mitte 50 vielleicht und der sportive Machertyp. Wenn wir wieder mal eine Übung im uns eigenen Atemrhythmus machen sollen, fängt sie bereits an zu schnaufen und zu keuchen und schweißtreibend zu sporteln, bevor die Instrukteuse dazu kommt, uns anzuweisen, zum Beginn der Übung die Hände vor der Brust aneinanderzulegen. Sollen wir etwas 26 Mal wiederholen, schnauft sie derartig los, daß sie fertig ist, bevor ich noch mit meinem Elefantenpuls Nummer 12 erreicht habe. Richtig witzig ist ihr Gefühl für Timing bzw der eklatante Mangel daran. Sollen wir ein Mantra denken, sagt sie es laut, doch sie sagt es nicht einfach normal, sondern es platzt aus ihr heraus wie ein lange unerfüllt gebliebenes Bedürfnis. Kurz gesagt: Sie ist kein Kursteilnehmer, sie ist ein Jünger.

Fazit: Yoga ist prima, aber noch nicht optimal für mich. Da der Kurs Anfang Dezember ohnehin ausläuft, werde ich mir für das neue Jahr etwas anderes suchen. Leider ist das einzige, das ich bisher als perfekt empfunden habe, wieder mit über einer Stunde Anfahrt verbunden, worauf ich ehrlich gesagt einfach mal keinen Bock habe, dazu fahre ich einfach zu viel und hab schon genug Rücken deswegen. Dieser spezielle Kurs ist für mich eher wieder mal ein Indikator dafür, ab wann pseudospirituelles Getue mich in hohem Maße reizt. Kurz gesagt: wer ohne Turban nicht erleuchtet werden kann, dem traue ich nicht.



Wooo! I think I can see my Kundalini from up here!



P.S.: Ich weiß, daß Yoga deutlich umfassender ist als dieser kleine Kurs. Ich würde mich freuen, da auch mal andere Erfahrungen mit zu machen, gehe aber mal davon aus, daß mir das in Hummelhausen eher nicht gelingen wird. Macht nichts. An alle begeisterten Yoginis unter Euch: Nix für ungut! Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden beleidigen. :)

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Suchbegriffe im September

fronten geklärt spruch - Wenn die Fronten geklärt sind, braucht es doch keine Sprüche mehr, oder? Sonst vielleicht sowas wie "basta", "na bitte", "endlich" oder "laß uns auf ein Bier gehen".

romantischer sex paar - Die Glücklichen. :) So sollte das sein.

"hill of tara" informationen touristen - Also direkt dort vor Ort habe ich nichts gefunden. Es gibt ein Restaurant und einen Mitbringselshop, und in der kleinen Kirche am eigentlichen Hill war eine sehr nette Frau, die man praktisch alles hätte fragen können, aber vermutlich ist es besser, sich vorab Informationen zu besorgen (online, Marc O'Polo…)
Meine Eindrücke hier - und
Hier gibt es auch eine App für die Stätte, wer da mit Smartphone langgehen möchte. Ich hätte das nicht fertiggebracht - ich bin echt kein Handyverteufeler, aber etwas an solchen Orten verhindert das bei mir - aber man kann sich den Podcast ja auch in Ruhe im Restaurant bei einem Kaffee anhören oder so.

4 evangelisten relief - Oh, da plant offenbar wirklich jemand einen ähnlichen Urlaub wie Hummelmama und ich letztes Jahr. ♥ 
Es gibt dieses grandiose Mosaik in der St Patrick's Cathedral in Downpatrick, von der ich in diesem Beitrag berichtet habe. Aber viele, viele Künstler aller Jahrhunderte haben sich natürlich an christlichen Motiven ausgetobt, insbesondere an so allgemeinen wie den Evangelisten - an Türen, auf Glocken, an Wänden…

arbeit ohne ende - Willkommen im Club. Ich lerne gerade auch in dieser Hinsicht das Neinsagen. Ich habe mir ja seit diesem September einen freien Tag pro Woche geschaffen und bisher (toi toi toi) auch geschafft, ihn zu verteidigen. Es ist gar nicht so schwer, wenn man den Leuten sagt, wie es ist: "Da kann ich nicht - Montag ist mein Wochenende." Denn dann assoziieren sie völlig richtig, wie unglaublich toll das wäre, wenn sie selbst am Sonntag noch zusätzlich arbeiten müßten (was ich ja normalerweise muß), und irgendwie findet sich in den restlichen 6 Tagen doch noch Gelegenheit, die Dinge zu erledigen.
Auch Freunden zu sagen, wenn ich meine Ruhe haben und nicht besucht werden will, hat sich als wertvoll herausgestellt. Meine Familie versteht das ja schon länger, aber seit Neuestem hat Hummelchen 2 total durchgeknallte Hummelfreunde vor Ort (♥ ♥ ), die schon auch mal singend unter dem Schlafzimmerfenster stehen (isses nicht toll? *-* ) und denen ich es einfach sagen kann, wie es ist, wenn noch mehr Gesellschaft und Information einfach nicht gehen.
Also: Ich rate zu Stops. :)

frauen pissen draußen - Ja wus?


hast du oft sex? - Nö. Wer will das wissen?

hummel blog - Herzlich willkommen!

hässlicher mann mit langer zunge - Da fallen mir spontan die Bilder zungengepiercter Metaljünglinge ein, oder dieser Herr hier, oder Lord Voldemort.

irischer stein - Da gab es auch einen im St Patrick's Center, den Turoe-Stein. Hier nochmal der Link zum Beitrag. Ansonsten - Irland ist voller toller Steine. Der Krönungsstsein auf dem Hill of Tara zum Beispiel, die vielen wunderschönen Grabsteine, die Steinkreise (von denen wir leider nicht einen einzigen gesehen haben).

Hach, jetzt habe ich wieder Lust auf eine meiner Lieblings-CDs: