Mittwoch, 16. Mai 2012

Chor und so

Natürlich hatten wir gestern wieder Probe, drei Tage nach dem Wettbewerb. Bei mir gibt's keine Pausen. =) Und ich habe von meinem Chor einen dicken, bunten Blumenstrauß geschenkt bekommen, weil sie mir für den schönen Wettbewerb und den Erfolg dort danken wollten. Ist das nicht verrückt? Sie - mir. Als hätte ich da alleine vierstimmig singen können.


Dann fing ich ein neues Lied an, das ziemlich heftig schwer ist - ich habe von der Gründung des Chores an immer darauf geachtet, mit den Stimmumfängen vorsichtig zu bleiben und nur maximal vierstimmig zu singen. Letztes Weihnachten haben wir schon einmal fünfstimmig probiert, immerhin geht das mit deutlich mehr Frauen als Männern ziemlich einfach, und es hat gut funktioniert. Jetzt habe ich ein bis zu achtstimmiges Arrangement, das den Sopran auch mal in der Höhe fordert, ziemlich lang ist und auf Englisch. Hussa. Aber es ist einfach so schön:


Und dann kam eine neue Sängerin mitten in die Probe, sang gleich mal mit und meinte nach der Probe und nach dem Vorsingen, daß jeder Neue bei mir erstmal durchlaufen muß, das sei genau das richtige Lied für sie gewesen beim Hereinkommen ("Seelenmusik") und sie hätte auch spontan das Gefühl gehabt, hier sitzen lauter nette Leute.

Heute bin ich heute in die Redaktion der örtlichen Zeitung gefahren mit einem Foto und einem kleinen Artikel über den Chorwettbewerb in der Tasche. Und statt mich abzuwimmeln (kann ja nicht jeder kommen), zeigten sie sich ganz begeistert, daß der Artikel so geschrieben war, daß sie nichts mehr ändern mußten, der Redakteur meinte, normalerweise kommt sowas in die Rubrik "Leser für Leser", aber weil es da ziemliche Wartezeiten gibt wegen der vielen Beiträge, würde er versuchen, es in die Regionalbeilage zu packen. Und dann fragte er, ob er sich nicht mal melden könne, er würde einfach mal in einer Probe vorbeikommen wollen. Na - immer her mit den jungen Männern! Ich schätze, er will eigentlich 'nur' einen Beitrag für die Zeitung, aber womöglich läßt er sich ja überzeugen, mein dritter Tenor zu werden? =D

So - und jetzt gehe ich hochzeiten. Ich mag ja unseren Pfarrer... aber meinen Vater, der Musik ausschließlich als Hobby betreibt, einen Tag vor einer kirchlichen Hochzeit zu fragen, ob er nicht doch den Hochzeitsmarsch spielen kann, ist einfach, äh, nennen wir es optimistisch. Also spiele ich den verhackten Marsch (den häßlichen von Wagner, nicht den schönen von Mendelssohn) und singe gleich noch ein Liedchen nach der Predigt.

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