Freitag, 9. August 2013

Freitagsfüller und Irland 06 - Gosford Park

Erstmal der Freitagsfüller, wie immer hier gemopst.

1. Ich oute mich als Karl-May-Liebhaber. Eigentlich wollte ich mich als Chaot outen, aber zum Einen wissen das die meisten schon, zum Anderen kam mir dieser Blogpost von Flauschi dazwischen.
Karl May und Winnetou sind einfach unübertroffen. Diese aufrichtige Unschuld, die aus diesen Büchern spricht… ich hätte den Mann zu gerne kennengelernt.
Wie sich mitten in der Prärie ein paar Sachsen treffen… Wie da komplizierte Familienverhältnisse konstruiert werden und am Ende immer diejenigen siegen (wenn auch manchmal leider tot), die ein reines Herz haben… Karl Mays leidenschaftliche Brandreden gegen die Unterdrückung anderer Völker durch die Weißen, obwohl er sehr stolz darauf war, ein Deutscher zu sein. Seine klugen und immer für die Liebe plädierenden theologischen Dialoge. Seine witzigen Charaktere. <3 <3 <3 Ich liebe es.

2. Seit einigen Wochen passiert bei mir jeden Tag etwas Neues. Ich werde pausenlos heiß-kalt geduscht und habe kaum mal einen Moment, in dem ich mich daran erinnere, wie es war, normal zu sein. Von der für mich gänzlich neuen und beglückenden Erfahrung unbeschwerten Flirtens zu einem total lieben Onkel, der in den letzten Tagen 2x versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Von meinem wunderbaren Ensemble, das fast schüchtern fragt, ob ich damit einverstanden sei, wenn wir mehr Stücke von mir ins Programm nehmen würden oder sogar dauerhaft ein ganz eigenes nur aus diesen Stücken bauen ("dann können wir die ganzen nicht so tollen Sachen mal rausschmeißen") zu einem Job B, wo nur intrigiert, denunziert und gegeneinander ausgespielt wird.

Ich weiß nicht, ob ich das schonmal gezeigt habe, aber mir gehts derzeit permanent so wie dem armen Kerl hier in der Mitte:


3. Das beste Mittel gegen ein durchhängendes Selbstbewußtsein ist eine gute Freundin.

4. Jetzt kommt hier schon wieder die Vorgabe Nagelstudio. Und ich kann noch immer nichts dazu sagen. =)

5. Je Ulster desto glücklich.

6. Der erste Geiger hat seinen Kindern nachgegeben und sich einen Hund zugelegt. Unsere Probenatmosphäre war schon immer fantastisch, aber jetzt ist sie vollkommen.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Einteilung meiner Freitagsschüler, morgen habe ich geplant, wieder einiges für's Ensemble zu erledigen und Sonntag möchte ich den Kopf so zumachen wie die Tür und nichts mehr reinlassen, was nicht durchs Wohlfühlraster paßt. Ich muß mir Pausen schaffen.

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Zurück nach Irland. Am Samstag hatte die Mama Geburtstag und wir sind knapp südlich von Armagh in den Gosford Forest Park gefahren, ein riesiges Anwesen (eigentlich kaum ein Park, mehr ein Wald) rund um Gosford Castle. (Klingt das nicht wie ein Romantitel einer Bronte-Schwester?)
Hierzu ist nicht viel zu sagen, außer: heiß, grün, wunderschön.


Hummel und Hummelmama sind Waldfetischisten. Meine Augen trinken Grün wie ein Lebenselixier. Ich bilde mir ein, irgendwann mal gelesen zu haben, daß es gesundheitliche Schäden nach sich zieht, wenn man über einen sehr langen Zeitraum kein Grün sieht. Aber ich krieg's grad auf die Schnelle nicht ergoogelt. Also - hier bitteschön, Eure heutige Dosis.





Plötzlich irgendwo Wildspuren, zwischen den Spuren der Spaziergehhunde.


Ein kleiner Teich, auf dem eine große Entenfamilie lebte:


Witzige, knotige, einzigartige Wuchsformen:




Hin und her geht es zwischen kleinen Brücken und gekiesten Wegen wieder in die halbwilde Waldlandschaft:



Manchmal halb dämmrig wie ein Märchenwald (keine Ahnung, was mir hier links unten in der Linse war):


Lebensbäume, die es weit über die Heckengröße hinaus geschafft haben:


Der kleine blaue Fleck da bin ich - mal so als Größenvergleich:




Was wäre ein Tag in Irland ohne einen Hauch von Patrick?


Unverhofft stolpern wir über die Ruine eines kleinen, aber sehr hübschen Häuschens. Vielleicht mal das Wildhüterhaus oder etwas dergleichen.


Und gleich danach beginnen auch schon die Schloßanlagen. Man kann sich förmlich eine Lady vorstellen, die im Damensitz die Alleen hinunter- und über das Anwesen reitet:



Diese Birke hat mich sehr fasziniert. Sie war riesig und die Wurzeln wirkten tatsächlich, als würde der Baum mit einer Hand in den Boden greifen.




Gosford Castle selbst war leider nicht zu besichtigen, ja, man durfte nicht einmal in die Nähe. Das Gebäude bzw. der Komplex wirkte auch wirklich sehr unnahbar, mit Stahltüren und so weiter.


Nach knapp 3 Stunden (ja, wir haben uns verlaufen!) wieder ein Zeichen von Zivilisation:



Am Abend dann wurde unser übliches "tall, dark, handsome" (bzw. in Mamas Fall 'tall, blond, handsome') ergänzt durch ein Gläschen Bushmills. Yummie. Ich konnte meine Mutter überreden, es mal zu probieren, und siehe da, sie wollte ein zweites Glas.


6 Kommentare:

Rowan hat gesagt…

Das ist aber ein ordentlicher Bushmills. =D
Wunderschöne Fotos wieder einmal. Heimweeeeeeh!

Silberweide hat gesagt…

Vielen Dank fürs teilen, ich brauchte heute auch noch meine Dosis Grün...

Was für ein wunderbarer Bilder-Spaziergang...

Und das mit Deinem Ensemble freut mich sehr, zahlt sich Deine Beharrlichkeit so langsam aus, toll♡

Ein schönes Wochenende
Herzlichst Silberweide

athena hat gesagt…

Whow, was für ein herrlicher Geburtstag! =D
Ich brauche das Grün übrigens auch irgendwie dringend und fühle mich nach einer großen Dosis heute nun wirklich fabelhaft :)
Der Baum war ja echt mal mega-groß :D
Und bis auf den einen blöden Job da läuft doch echt alles fabelhaft ;-) *Kussi*

Hummel hat gesagt…

Beim letzten Satz stimme ich Dir nicht zu - sorry, aber dafür geht's dem oben erwähnten Onkel einfach zu schlecht + einiges, über das ich mich hier nicht auslasse. Aber grün macht immer glücklicher als man war, finde ich auf jeden Fall.

Ja, der war ordentlich, Ash. Und lecker! Es kommt beim Whiskey wirklich auf die Sorte an. Schade, daß ich mir am Causeway die Brennerei nicht noch angesehen habe, die ist j da gleich. ^^

Liebe Silberweide, vielen Dank für Deine Mitfreude. =) Sie mochten meine Stücke offenbar schon immer - ich bin nur viel zu schüchtern dabei, sie unter die Leute zu bringen. Aber jetzt meinen sie es Ernst. Ein ganzes Programm und die Aufforderung, ihre Instrumente ruhig ordentlich auszunutzen. Was für ein Kompliment! ♡ ♡ ♡ Ich wünsche mir so sehr, mit solchen Leuten mein täglich Brot verdienen zu können statt mit diesen Kleinstadtpolitikern…

athena hat gesagt…

Ich meinte jetzt für Dich persönlich, Schnuffi... Wg. der Musik und so...
Der Rest... ist schlimm... und das tut mir leid... ♡

Hummel hat gesagt…

Entschuldige, dann hab ich Dich falsch verstanden. Mach Dir keinen Kopf, Maus. ♡ :-* ♡