Freitag, 28. Februar 2014

Ois of amoi

Ich lerne eine neue Fremdsprache - in 2 Wochen kommt bayrischer Besuch und ich möchte sie nicht nur mit einem gelben Fragezeichen über dem Kopf anstarren. Alles auf einmal heute (ois of amoi). da der Monat und die Woche enden. Ich beginne mit dem Freitagsfüller.

1. Wir haben die Macht über unsere Gefühle und so wenig Arsch in der Hose, sie in Anspruch zu nehmen.

2. Manchen Schülern brauche ich von Anfang an gar nichts zu zeigen. Die setzen sich ans Klavier und haben genau die richtige Hand- und Fingerhaltung, begreifen auf Anhieb das System hinter den 5 Notenlinien und 2 Schlüsseln und finden das auch noch total spaßig. Mehr davon bitte.

3. Ich habe gerätselt, als ich studiert habe, und zwar im P.M. Logik.

4. Wenn es um unsere eigenen Schwächen geht, sind wir gern ein wenig ignorant.

5. Heute ist der letzte Februar, daher kommen gleich noch die Suchbegriffe des Monats.

6. Blätterteigtaschen werden heute mein Snack am Abend.


7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein Glas Rotwein und einen Flexraid, morgen habe ich intensives Chillen, ein wenig Hausputz und Posaune üben geplant und Sonntag möchte ich wirklich nicht arbeiten gehen, aber was bleibt mir übrig.  

Kurzer Wochenrückblick:

[Allgemein] Ois wia imma.

[Gesehen] Rehe und Kraniche, und zwar jeweils in riesigen Mengen.

[Gehört] Radio.

[Geärgert] Vorwürfe einer Schülermutter, die sich beschwerte, daß sie ihrem Kind ein sauteures Instrument gekauft habe (was mich nicht interessiert, weil es auf dem es keinen Unterricht bei mir erhält), das Kind eine Prüfung auf dem Instrument abzulegen wünsche und sie jetzt Angst häte, daß das Kind durch die dafür nötige Musiktheorieprüfung fällt (MT unterrichte ich), weil ich so konzeptlos unterrichten würde. Mein Vorschlag, das Kind könne ja den Unterricht überhaupt mal aufsuchen - es war im gesamten letzten Halbjahr vielleicht 4x da -, wurde gekontert mit den Worten, das Kind sei der Meinung, das Unterrichtete bereits zu können, daher würde es ihm keinen Spaß machen und ich hätte etwas zu ändern, denn sie wollte das sauteure Instrument nicht umsonst gekauft haben.
An dieser Stelle warf sich mein Chef in die Bresche und fauchte die Mutter an: Wenn Ihr Kind alles kann, kann es gerne sofort zur Prüfung erscheinen, und ein gutes Instrument sei völlig unabhängig von den theoretischen Kenntnissen für jeden wichtig, der dieses Hobby betreibt.
Hab ich schonmal erwähnt, daß ich meinen Chef mag? Der klopft immer Mittwochs während meiner ersten Stunde an, schaut kurz in den Raum und sagt: "Hummel, ich geh jetzt, und der Kaffee ist fertig."
Jedenfalls vereinbarte ich sowohl mit der Mutter als auch mit der Hauptfachlehrerin, daß das Kind heute und nächste Woche gnädigerweise erscheinen wird. Wenn es nächste Woche kommt, ist das immerhin eine Trefferquote von 50%, denn heute war es wieder nicht da.

[Gedacht] Arschlecken (siehe oben).

[Gefühlt] Fröhlich, mit einem leichten Durchhänger in der Wochenmitte. Nach der Ensembleprobe war ich so geschlaucht, daß ich dachte, das wird nie was - und Konzert ist in 2 Wochen.

[Gefreut] Über die Betreiber des Hauses, wo ich meine Chorproben abhalte.


[Gegessen] Das Übliche: Pasta, Bratkartoffeln, Salat, belegtes Brot. Als Ausnahmen diesmal dabei ein Stück rohköstlicher Torte, die meine Mama nach einem Rezept von Amala gemacht hat:


Ist nicht mein Fall. Das besteht im Prinzip aus Nüssen, vor allem der cremige Teil in der Mitte, und die Mango wird dann einfach oben drauf geschnibbelt. Wer Sahnetorten mag (*würg*) und es gerne mal mit Rohkost probieren will, würde das sicherlich sehr lecker finden, aber ich esse meine Nüsse und Früchte lieber einfach so.

[Getrunken] Guinness, Kaffee, jetzt gerade steht ein Glas Wein vor mir, Holunderblütenschorle.

[Gekauft] Schuhe. Schon wieder! Aber es mußte sein. Meine heißgeliebten und seit 2007 getragenen Entenschuhe sahen leider von unten schon so aus:


Das hätte mich nicht gestört, wenn ich es nicht auch bei jedem Schritt gemerkt hätte. :(  Ich mochte sie wirklich und trage sie seit 7 Jahren von Oktober bis März. Anfangs waren sie mit Schafwolle gefüttert. Diese hat sich in den ersten 2 Wintern verabschiedet, wurde aber gleichwertig mit in Socken angeschleppten Labradorhaaren ersetzt, so daß die Schuhe immer schön warm und kuschlich waren. Ich bin sogar mal an diesen Schuhen erkannt worden, als ich jemanden vom Bahnhof abgeholt habe. *schnüff*
Dieses Paar habe ich jedenfalls wieder durch Entenschuhe ersetzt, die jetzt auch wieder 7 Jahre halten müssen, allerdings durch Halbschuhe ohne Fütterung. Und dazu mußte ich ein Paar knallroter Pumps kaufen, die neuerdings zur Auftrittskleidung des Ensembles gehören.


Die Entenschuhe habe ich heute getragen: Anziehen, loslaufen, glücklich sein.
Die Pumps habe ich nur barfuß anprobiert, ob ich da mit Strumpfhose reinpasse. Anziehen, wie ein Fähnlein im Wind schwanken, dankbar sein, daß man beim Musizieren sitzen darf, schnell wieder ausziehen.

[Und sonst so] Nüscht.

Suchbegriffe des Monats Februar, in dem viele Leute Geburtstag gehabt zu haben scheinen:

Kollege verliebt - ja ist doch schön für ihn.

liebe kollegin lieber kollege anlass geburtstag - Ist das die Party-Eröffnungsrede? Damit ist zwar theoretisch alles gesagt, aber es läßt sich vielleicht satzbaumäßig noch dran feilen. Ich mache mal ein paar Vorschläge:
Spießig "Wir haben uns heute hier versammelt…"
Ultracool (Mikrophon nötig) "Hallo Berlin [entsprechenden Ort einsetzen]!"
Angelverein "Ja… (Pause) … hallo erstmal…"
Sekretärinnenparty *ultraschallhohes Giggeln, in dem Uneingeweihte Silben vermuten, deren tatsächliche Existenz aber unbewiesen bleibt*

vor sich selber fliegen gedicht - Wenn ich vor mir selber Fliegen hatte, habe ich noch nie den Impuls empfunden, ein Gedicht zu schreiben. Horst Evers ist da ganz anders, wenn auch in Prosa.

Waldarten - Laub-, Nadel-, Misch-. Erkennt man recht eindeutig am Vorhandensein von vielen Blättern, vielen Nadeln oder jeweils fifty-fifty.

Lustige Auslosung zum Geburtstag - Ich halte nicht viel von solchen Sachen, aber guckst Du hier.

Lustiges zum Geburtstag für eineschneiderin - Wirklich, ich frage mich manchmal, was es ist, das Leute mit solchen Fragen auf mein Blog treibt. Was? Hier haste eine Schere für die letzten zwei Wörter.

Sexy Frau Fickel Kosten - Ganz ehrlich, wer nicht mal dieses Wort richtig schreibt, hat bei KEINER Frau Chancen. Bei keiner. Echt jetzt. Gib auf.

was zeichnet dich aus warum können hummeln fliegen - Also das finde ich mal einen richtig schönen Suchbegriff. Und die Antwort auf beide Fragen ist vielleicht einfach, leicht pathetisch und doch wahr: Glaube, Liebe, Hoffnung. Oder möglicherweise lautet sie auch: Wir brummen einfach so gerne. Oder vielleicht gibt es keine Antwort und die Frage ist überflüssig, solange es so ist, wie es ist.

So. Mein sündhaft fettiges Abendessen ist fertig - ich schließe.



Mittwoch, 26. Februar 2014

Just for fun

Wer keine Ahnung hat, wie Musiker auf der Arbeit sind… hier eine Kurzreportage zum Thema. :D


Sonntag, 23. Februar 2014

Liebe

Ich bin heute früh um 8 wachgeworden mit dem irren Drang, putzen zu müssen.





Nochmal für diejenigen, die mich und meinen Tag-Nacht-Rhythmus kennen.

Ich bin heute früh um 8 wachgeworden.
Ich.
Wach.
Sehr früh.
Sehr wach.
Und wollte putzen.

Ich weiß, es klingt irre, aber die Stimmen in meinem Kopf hielten es für eine gute Idee.
Also habe ich Dinge getan, die man früh um 8 tun kann, wenn selbst die Nachbarkinder noch nicht zu hören sind. Spüli aus- und wieder einräumen. Sämtliche Oberflächen mit einem Schwamm und Fitwasser abschrubben. Den letzten Winterschmuck wegräumen. Blumen gießen. Die Metalldeckel vom Altglas abschrauben, das ich nachher runterbringen will.
Jetzt ist es immer noch erst 9, daher habe ich mir einen Tee gemacht


und kann mich jetzt tatsächlich mal dem Thema widmen, über das ich schon länger nachdenke. Und das ist nicht mehr und nicht weniger als: Liebe.

Ich habe oft darüber nachgedacht, was es ist, das am Lieben so furchtbar falsch läuft. Daß etwas falsch läuft, und zwar andauernd, steht außer Frage, oder? Sonst wäre ja der größte Teil der Menschheit selbstverständlich zufrieden mit seinem Liebesleben, aber so kommt es mir nicht vor; im Gegenteil treffe ich viel häufiger als glückliche Menschen solche, die irgendwann aufgegeben haben, sich zufriedengeben mit einem Zustand, der sie nicht glücklich macht und die würdevoll verkünden, irgendwann würde ich (beliebigen jüngeren Menschen einsetzen) auch noch so weit kommen. Dann sei das und das normal, notwendig oder nicht mehr so schlimm.

Und da ich von Natur aus ein extrem kompromissbereiter Mensch bin, wenn es darum geht, andere ihr Leben nach ihrer Facon gestalten zu lassen, und gleichzeitig sehr kompromisslos, wenn es um meine eigene Lebensgestaltung geht, kann ich solche Aussagen nur schwer hinnehmen. Irgendwann würde ich auch nur noch im Dämmerlicht der Kompromisse vor mich hin dümpeln, Hauptsache ich hätte überhaupt irgendwen an meiner Seite, egal, von welcher Qualität dieses Miteinander dann wäre? Irgendwann wäre es mir auch nicht mehr so wichtig, wenn mein Partner mich betrügen würde? Wenn er sich überhaupt nicht für mich interessiert, sondern wir nur noch nebeneinander herleben? Wenn er seine Marotten entwickelt (was immer man so unter diesem Begriff zusammenfaßt), denn ich würde ja auch meine entwickeln? Nein, so einfach geht das nicht mit mir. Also habe ich mir mehrere Fragen gestellt.

1. Was ist denn eigentlich Betrug?
2. Was ist Liebe?
3. Was haben Liebe und Sex miteinander zu tun?
4. Was ist eine Partnerschaft, was ist ihr Sinn?
5. Was macht Monogamie mit uns?
6. Sind wir alle gleich in unseren romantischen Bedürfnissen?
7. Sind wir alle gleich in unseren sexuellen Bedürfnissen?
8. Was macht uns einsam?
9. Welche Wirkung hat Kommunikation auf eine Partnerschaft?
10. Welche Alternativen habe ich?
11. Welche Wirkung hätten diese Alternativen auf mein Leben und mein soziales Umfeld?

Vielleicht werfe ich später ein paar Dinge durcheinander - so bin ich eben -, aber ich will mal versuchen, mich in etwa an die Punkte zu halten.

1. Was ist denn eigentlich Betrug?
Wann fühlen wir uns betrogen? Wenn uns jemand absichtlich und zu unserem Nachteil täuscht, um selbst einen Vorteil daraus zu erlangen. Und natürlich nur, wenn wir es bemerken. Das fängt beim Wechselgeld an und geht bis zum politischen Hochverrat, und in Beziehungen beginnt es eigentlich schon damit, daß man sich anfangs gegenseitig stets gut gelaunte, perfekte Persönlichkeiten vorspielt, um beim potentiellen oder gerade frisch erlangten Partner den bestmöglichen Eindruck zu machen und geht dann eben bis zum Seitensprung.
Seitensprung ist ja schon so ein Wort. Einer springt zur Seite. Bedeutet das, in Partnerschaften geht man immer geradeaus und darf nie wieder von der Schiene runter? "Immer geradeaus, Kollege, immer geradeaus, immer geradeaus, kein Fingerbreit vom Wege, immer geradeaus, geradeaus…"
Ist Betrug, wenn einer der beiden Partner Sex mit einem Dritten hat, einfach, weil er Sex mag?
Ist es Betrug, wenn sich einer in jemand anderen verliebt, ohne das jemals sexuell auszuleben?
Ist es Betrug, wenn sich einer ehrlich in einen dritten verliebt, Sex mit ihm hat und seinen Partner dennoch weiterhin liebt wie vorher und auch mit diesem weiterhin Sex hat, ohne ihm (oder womöglich beiden) vom Vorhandensein der anderen Person zu sagen?
Ist sogenannter Betrug auch dann schlimm, wenn ich meinem Partner nichts davon sage, er nichts davon merkt und sich für ihn emotional gar nichts ändert, weil ich ihn nach wie vor liebe?
Ist es Betrug, wenn in einer Partnerschaft alles paßt bis auf die sexuelle Übereinstimmung und sich einer oder beide unabgesprochen in diesem Punkt eben andere Partner suchen? Oder ist das womöglich sogar ein Weg, die Partnerschaft zu schonen, um sie nicht dem Druck unerfüllbarer Bedürfnisse auszusetzen?

Meiner Meinung nach gibt es einen gesellschaftlichen Konsens, von dem alle westlich erzogenen heterosexuellen Menschen erstmal ausgehen: Haste einen, gehört er Dir. Bei schwulen Männern ist das anders, das kommt mir von außen manchmal mehr wie ein All-you-can-eat-Buffett vor, womit sie auch nicht immer glücklich sind, aber homosexuelle Partnerschaften haben ohnehin noch mit ganz anderen gesellschaftlichen Problemen zu tun und ich konzentriere mich daher jetzt mal in erster Linie auf Mann-Frau-Beziehungen.

Also - gesellschaftlicher Konsens. Ich lerne jemanden kennen, der ist nett, wir verlieben uns ineinander und wir gehen automatisch, sogar unbewußt, davon aus, daß wir beide ab dem Moment, in dem es zwischen uns zu sexuellen Handlungen kommt, eine Art Ausschließlichkeitsklausel unterschrieben haben. Du schläfst mit mir, also schläfst Du mit niemand anderem mehr. Du hast eine Beziehung mit mir, ergo liebst Du niemand anderen mehr. Weiterführend geht diese stumme Annahme: Du bist eine Beziehung mit mir eingegangen, also willst Du eine Zukunft mit mir bestreiten, Du willst dasselbe wie ich, denn wir lieben uns ja und haben daher übereinstimmende Wünsche. Kinder / keine Kinder, Karriere / keine Karriere, Auswandern / zu Hause wurzeln schlagen. Soweit das übliche menschliche Verhalten. Und nun wehe, wenn einer diesem unausgesprochenen Konsens nicht folgt.

Ist es schon Betrug, solche Themen nicht von vornherein anzusprechen, weil man das fragile Gebilde einer zarten neuen Liebe nicht zerreden möchte?



Ich habe früher immer gemeint, Betrug (womit ich Seitensprünge meinte) sei sinnlos in einer Partnerschaft: Wenn ich meinen Partner liebe, habe ich das nicht nötig, und wenn ich meinen Partner nicht liebe, kann ich auch gleich gehen. Teilweise vertrete ich diese Meinung immer noch, nur mein Bild davon, was betrügen eigentlich ist, hat sich verändert. Für mich (und ich weiß, daß es da mehrere andere Meinungen gibt) ist Betrug, jemandem absichtlich etwas vorzuspielen, was die Tatsachen verschleiert, die mich in Bedrängnis bringen würden.
Ich bin jemand, der gerne offen kommuniziert. Wenn ich ein Bedürfnis habe, spreche ich es an. Das betrifft nicht nur Sex, nicht einmal in erster Linie, sondern ich halte das für wichtig in allen zwischenmenschlichen Dingen. Lautes Musizieren zu Hause. Das Ausleben von Religion oder Spiritualität. Die verkraftbare Menge von Besuch im gemeinsamen Haushalt. Essen, das man nicht mag. Das Interesse, das ich mir von meinem Partner für meinen Alltag wünsche. Wenn mein Gegenüber dann versucht, auf dieses Bedürfnis einzugehen, freue ich mich. Wenn er das aus irgendwelchen Gründen nicht kann oder mag, aber bereit ist, nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, freue ich mich auch. Wenn er sagt "ist gut", sich dann aber gar nichts ändert, schlucke ich solange den Frust runter, bis nichts mehr reingeht, dann platze ich und verlasse die Beziehung. So bin ich - andere Menschen sind anders.

2. Was ist Liebe?
Ich liebe gerne und freigiebig. Ich liebe Menschen, mit denen ich gar nichts weiter zu tun habe. Ich liebe aber immer auf Distanz - ich habe Leute lieb. Das sind richtig gute Freunde von mir, Menschen, die ich bewundere, ein Großteil meiner großen Familie, Vertrauenspersonen. Liebe hat so viele Formen und Farben wie die Menschen, die mir begegnen. Für jeden ist sie anders, und doch ist sie im Kern jeder Beziehung, die ich zu irgendwem aufbaue. Manchmal ist sie ganz klein und heißt nur Sympathie, Akzeptanz oder Kollegialität, aber auch dann reicht sie noch, um in mir ein grundlegendes Wohlbefinden in der Gegenwart dieser Menschen zu verursachen. Fehlt sie vollkommen, fehlt jedes freundliche Gefühl für den anderen, dann halte ich mich fern (soweit das geht, manchmal hat man ja so Kandidaten als Chef oder so).
Noch einmal zusammengefaßt: Liebe ist für mich kein einzigartiger Edelstein, den ich wenn überhaupt jemals dann nur einmal im Leben finde, nachdem ich mir jahrelang an buntem Glas die Hände zerschnitten habe. Liebe ist immer da und immer möglich. Liebe ist die Fähigkeit und der Wille, sich auf jemanden oder etwas einzulassen. Fehlt dieser Wille, fehlt die Fähigkeit, nun, dann ist halt nichts damit. Doch man kann auch Menschen lieben lernen, wenn man bereit ist, anfängliche Einschätzungen zu überdenken, weil man sie im Laufe der Zeit anders kennenlernt. Wir machen das ja meistens umgekehrt: Wir verlieben uns, verfallen in einen Hormonrausch, bauen uns im Kopf Konstrukte von der perfekten Zukunft und lernen dann nach und nach die vermeintlich fehlerhaften Seiten des anderen kennen. Wir werden enttäuscht.
Wir werden ent-täuscht, nachdem wir uns eigentlich permanent nur selbst getäuscht haben, wider das bessere Wissen, daß es Mr oder Miss Perfect nicht gibt, sondern einfach nur einen ganzen Haufen total interessanter Menschen um uns herum.
Zu lieben bedeutet, sich jemandem (oder etwas) voll und ganz zuzuwenden. Es in seiner Einzigartigkeit sein zu lassen und sich daran zu erfreuen.
Zu lieben bedeutet nicht, etwas zu besitzen. Es bedeutet auch nicht, etwas besitzen zu müssen. Eine Erfahrung, die ich letztes Jahr machen durfte. Haben und Lieben sind zwei verschiedene Dinge. Meistens haben wir ja, ohne zu lieben. Doch ich kann auch lieben, ohne zu haben. Und das meint, ohne Verlustgefühl, im Gegenteil, mit einer tiefen Dankbarkeit für die Liebe, die ich selbst empfinde, weil ich Menschen kennenlernen durfte, die so etwas in mir auslösen können. Wenn das kein Geschenk ist! Es käme mir kleingeistig ohne Ende vor, dieses Wunder dadurch zu zerstören, daß ich "ja aber ich will ihn nur für mich allein, sonst kann ich niemals glücklich sein" denke. Klar kann ich glücklich sein - auch über dieses Gefühl entscheide ja letztlich ich selbst.

3. Was haben Liebe und Sex miteinander zu tun?
Nun, wir alle haben diese komischen Hormone. =) Wir haben Lust auf Sex, weil uns angeboren ist, unsere Art erhalten zu wollen. Daher haben viele Menschen auch deutlich mehr Lust auf Sex in dem Alter, in dem der Körper dafür am besten geeignet ist - so zwischen 15 und 35 oder so. Und darüber hinaus streben wir nach Generativität, also nach etwas, das uns als Individuen nachhaltig macht, das von uns bleibt, das in die Nachwelt getragen wird. Für den allergrößten Teil der Menschheit äußert sich dieses Streben in einem Wunsch nach eigenen Kindern und Enkeln. Für manche, wie mich, ist es ein Streben nach künstlerischer Nachhaltigkeit.
Sex ist wie Essen, Musik und Malerei, Autofahren, Gruselkabinett auf dem Rummel, ein Buch und praktisch jedes andere Ding im Leben sehr schön, wenn es gut gemacht ist. Gut gemacht heißt: Mit viel Aufmerksamkeit und Hingabe, mit Liebe zur Sache und zum Objekt, mit richtig proportioniertem Spaß und Ernst.
Was Sex ganz bestimmt nicht ist, wofür er aber oft unbewußt oder sogar heimlich, dem eigenen Kopf zum Trotz, gehalten wird: ein Liebesbeweis. Natürlich muß ich eine grundlegende Zuneigung zu einem Menschen haben, mit dem ich etwas derartig Intimes teile, und eine gehörige Portion Vertrauen. Aber selbst das trifft nicht auf alle Menschen zu - andernfalls würde dem ältesten Gewerbe der Welt die Marktlücke fehlen. Ich habe mal auf dem Blog eines bisexuellen Hobby-Autoren von herzzerreißend romantischen Bi-Liebesgeschichten diese schöne Übersicht gemopst:


Ich finde, das trifft es ganz gut, obwohl ich persönlich den Ausdruck "friends with benefits" irgendwie netter finde als "fuck buddy". ^^
Der Trugschluß jedenfalls "du hast mit mir geschlafen, also mußt Du in mich verliebt sein" ist gefährlich - besonders Frauen neigen scheinbar dazu, so zu denken - und eigentlich auch unnötig. "Du hast mit mir geschlafen, also findest Du mich wohl hinreichend vertrauenswürdig und attraktiv" reicht doch eigentlich völlig aus, oder? Ist es nicht viel schöner, denken zu können "du hast gerade im Gespräch den Finger auf eine meiner Wunden gelegt, weil Du mein Innerstes verstehst, also hast Du mir zugehört und mich angesehen" oder "Du hast mir gerade rückhaltlos Dein Herz ausgeschüttet, also vertraust Du mir wohl mehr als den meisten Menschen" - und dann irgendwann "Du hast mir gerade in die Augen gesehen und gesagt, daß Du mich liebst, also liebst Du mich"?
Vielleicht fallen wir so oft auf die Schnauze, weil wir einfach wild überinterpretieren, statt uns die Zeit zu nehmen, unsere eigenen Gefühle aus allen Perspektiven zu beleuchten, sie sich entwickeln zu lassen, Sex zu haben und es entweder toll zu finden oder es wieder sein zu lassen, und um dem Partner die Zeit zu gönnen, dasselbe ganz langsam zu tun? Nein, wir wollen ihn uns sichern. Ich hab ihn zuerst geküßt, jetzt gehört er mir! Ich hab Dir gesagt, daß ich Dich liebe, jetzt kommst Du nicht mehr raus aus der Nummer - jetzt hast Du so zu sein, wie ich Dich haben will. Immer verfügbar, aber ausschließlich für mich.

4. Was ist eine Partnerschaft, was ist ihr Sinn?
Kurz gesagt: Wir sind nicht gern alleine. Wir verkümmern geistig und seelisch ohne regelmäßige soziale Kontakte, ohne Austausch. Wir vereinsamen schnell. Doch auch hier habe ich ein Aber: Aber ich persönlich stelle fest, daß ich sehr gerne alleine lebe. Ich bin nicht gerne einsam, natürlich - wer ist das schon? Aber ich war in meinen Partnerschaften wesentlich einsamer als jetzt. Es ist schlimmer, neben jemandem zu leben, von dem man sich wünscht, er würde seine Worte wahr machen und tatsächlich mal lieben, Interesse zeigen, aufmerksam sein, ohne daß es jemals eintrifft, als alleine zu leben und die großartigen Triumphe und Niederlagen des Lebens mit Freunden zu teilen.
Ich kenne allerdings mehrere Menschen, die so unfähig sind, mit sich selbst zurande zu kommen, daß sie jederzeit eine Beziehung mit irgendwem dem Singledasein vorziehen würden. Sie leben in Beziehungen, von denen sie wissen und sogar selbst sagen, daß sie ihnen schaden, daß sie darunter leiden und daß sie sie eigentlich beenden sollten - "aber dann bin ich ja ganz alleine". Ja, sage ich dann immer, dann bist Du alleine. Aber einsam bist Du deshalb noch lange nicht.

8. Was macht uns einsam?
Ich glaube, einsam macht uns der unerfüllte Wunsch nach zwischenmenschlichem Gleichklang. Das hat gar nichts mit Sex zu tun oder unbedingt mit Liebe, sondern ist ein Gefühl des Isoliertseins, das einen Menschen auch treffen kann (oft sogar besonders stark), wenn er in einer Beziehung ist, in einer Gruppe auf einer Party oder sonst durchaus sozial umgeben von Leuten - aber zu diesen einfach keinen Draht findet, keinen inneren Widerhall.

Ich habe leider kein Video gefunden, in dem genau dieser Textausschnitt vorkommt, aber in Prinzessin Fantaghirò gibt es eine Stelle, in der sie sehr einsam ist. Sie wurde verbannt, lebt in der Wildnis, trainiert mit dem Schwert unter der Anleitung ihres Mentors, des weißen Ritters, und dieser spricht die bemerkenswerten Worte: Du bist nicht allein. Du hast ja Dich.


Hach, den muß ich auch mal wieder sehen.

Eine Partnerschaft erfüllt also für uns den Zweck, unsere Einsamkeit zu verringern - wie sinnvoll oder wenig sinnvoll das auch immer ist. Ich persönlich glaube ja, daß ein Mensch, der mit sich nicht alleine leben kann, auch als Partner einer Beziehung nur begrenzt glücklich sein und glücklich machen kann. Aber das ist natürlich eine nicht verifizierbare Unterstellung. =)
Außerdem erfüllt sie potentiell den Wunsch nach mehr oder minder regelmäßigem Sex.
Und - und das halte ich für sehr wichtig, auch wenn es bei fast allen Menschen nie den Weg ins Alltagsbewußtsein findet - wir alle neigen dazu, uns für ganz besonders zu halten, wenn wir von jemandem große Aufmerksamkeit bekommen. Und diese ausschließliche oder wenigstens überdurchschnittliche Aufmerksamkeit eines anderen Menschen möchten wir immer. Damit bekommen wir das Gefühl geschenkt, daß an uns etwas grundlegend richtig ist. Dem gegenüber steht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, wenn man alleine lebt. "Na, Du bist ja noch jung" - "Mach Dir keine Sorgen, Du kriegst auch noch jemanden ab" und ähnlich gut gemeinte verbale Schulterklopfer tragen dazu bei. Damit bin ich wieder bei der Fähigkeit, alleine zu leben: Womöglich machen ja Leute, die gerne alleine leben, etwas richtig? Richtiger sogar als solche, die Partnerschaften erdulden, die sie krank machen, aus Angst, mit sich selbst klarkommen zu müssen? Aus Scham, als Beziehungsversager dazustehen? Wo bist Du denn dann, wenn Du 40 bist und nicht unter der Haube? Dann wirst Du irgendwann die komische alte Katzenfrau. Dann mußt Du irgendwas Abstoßendes an Dir haben, daß es kein Mann mit Dir ausgehalten hat.
Was für ein Blödsinn! Ich halte partnerschaftliches Leben nicht für per se erstrebenswert. Es ist dann erstrebenswert, wenn alle Beteiligten damit glücklich sind. Ob es nun eine Ehe ist, eine Wohngemeinschaft, eine Freundschaft mit gelegentlichem Sex aber ohne gemeinsame Wohnung, eine Kommune, was auch immer…
Wenn aber alle Beteiligten glücklicher alleine sind, ja Himmel, dann muß man doch nicht an etwas klammern, das nicht gut tut.

5. Was macht Monogamie mit uns?
Eine Frage, die ich mir schon lange stelle. Nach meiner Definition von Liebe, siehe oben, ist strenge Monogamie Unsinn, wenn sie als reine Prinzipienfrage durchexerziert wird. Sie hatte ja mal eine gewisse wirtschaftliche und politische Berechtigung, aber das kann man doch nun wirklich nicht mehr auf die heutige Zeit und unseren Kulturkreis anwenden.
Ich kenne Paare, die seit dem Kindergarten zusammen sind und total glücklich miteinander. Die wirklich aus zwei Menschen bestehen, die einander alles sind. Diese Paare sind auch nicht in sich verkapselt, wie es in unglücklicheren Beziehungen so oft der Fall zu sein scheint, sondern führen offene Häuser, haben gerne Gäste, unternehmen viel miteinander und strahlen vor Lebensfreude, nach 30 Jahren Ehe wie nach dem ersten. Für diese Menschen ist ein monogames Lebensmodell perfekt, denn es macht sie glücklich.
Für andere Menschen muß das nicht gleichermaßen funktionieren. Es gibt Leute, die mehr als einen Menschen von ganzem Herzen lieben. Warum sollte das auch nicht gehen? In meinem Kopf oder meinem Herzen wird ja nichts ausgeschaltet, sobald ich einen wunderbaren Menschen getroffen habe, so daß ich alle anderen wunderbaren Menschen plötzlich nicht mehr wahrnehme. Oder, etwas grobschlächtiger ausgedrückt: 

Ist mein Herz ein Klo, auf das immer nur ein Arsch paßt? ;-)

Das geht jetzt über in 6. Sind wir alle gleich in unseren romantischen Bedürfnissen?

Natürlich können wir mehrere Menschen gleichzeitig lieben. Wir lieben ja auch unsere Eltern gleichzeitig. Und wenn nicht alles furchtbar schiefläuft in der Kindheit lieben wir sie sogar gleich stark, aber dennoch unterschiedlich - denn es sind eben zwei unterschiedliche Menschen. Wir lieben unsere Geschwister unterschiedlich. Wir lieben unsere Freunde gleichermaßen, aber jeden anders, seiner und unserer eigenen Persönlichkeit entsprechend. Also was in aller Welt veranlaßt uns, zu glauben, dieses Liebenkönnen hätte aus moralischen Gründen da ein Ende, wo der Sex beginnt? Warum sollte es? Es ist nicht die Fähigkeit, zu lieben, die uns hier Schwierigkeiten bereitet, sondern die Unfähigkeit, von unserem Besitzdenken Abstand zu nehmen.
Wir können vielleicht ganz heimlich glauben, wir selbst wären fähig, mehrere Menschen zu lieben - aber kämen wir in eine Situation, in der unser Partner, eine sehr gute Freundin, ja selbst unser WG-Genosse plötzlich einem anderen Menschen ebensoviel Zuneigung entgegenbrächte wie uns (ich rede wohlgemerkt nicht von Sex), dann würde der Spaß aufhören, selbst wenn uns gar nichts weggenommen würde, weder zeitlich noch emotional. Dann haben wir Verlustängste, dann fühlen wir uns minderwertig oder nicht mehr ausreichend und gut genug, oder wir halten den anderen einfach für ein Arschloch und werfen ihm vor, er würde ja seine Zeit lieber mit anderen Leuten als den alten Freunden / dem Partner zu Hause verbringen, weil er untreu / flatterhaft / oberflächlich (…) ist. Doch eigentlich ist das Problem ein hausgemachtes, nämlich die Angst vor dem eigenen Minderwertigkeitsgefühl.
Unterstützt wird das ganze durch ein Glaubenssystem, das stärkeren Einfluß auf uns hat als jede noch so harsche Religion, nämlich der Glaube an die eine, große, einzigartige romantische Liebe. Die man nur findet, wenn man alles richtig macht. Und auch nur behält, wenn man alles richtig macht. Für die Frauen schön und Männer stark sein müssen. Die von Filmen, Büchern, Lehrern, Eltern, Großeltern mit einer unfassbaren Selbstverständlichkeit als das richtige Lebensmodell vermittelt wird, im Gegensatz zu den verrückten, unanständigen, jugendsündenhaften, exzentrischen Lebensmodellen wie zum Beispiel einer Partnerschaft zu dritt, einem größeren Freundeskreis, dessen Beteiligte sich alle gegenseitig schätzen und gelegentlich eben auch Sex miteinander haben oder einem entschiedenen Leben ganz alleine. Das kann man ja alles machen, klar, das tut ja keinem weh, da hat man ja auch gar nichts dagegen… aber ein bißchen komisch ist es schon.

7. Sind wir alle gleich in unseren sexuellen Bedürfnissen?
Nein, sind wir nicht, das ist wohl jedem klar. Ein Freund schrieb mir mal sinngemäß: "Ist es nicht doof, wenn ein Partner, der nicht mehr auf Dich abfährt, Dir prinzipiell die Abfahrt verbietet?" Und hier ist wieder, wie schon bei der Liebe und Freundschaft, das Besitzdenken, daß uns alles vermiest. Manche Leute haben eben einfach irgendwann keine Lust mehr auf Sex. Manche Leute haben immer Lust auf Sex, aber vielleicht nicht mehr mit dem Partner, den sie für ihr Leben gewählt haben - und den sie auch behalten wollen. 
Und hier müßte nun einfach mal eine offene Kommunikation ansetzen, und zwar zuallererst mit sich selbst, dann mit den Menschen, die es betrifft:

(9. Welche Wirkung hat Kommunikation auf eine Partnerschaft?)
Was brauche ich eigentlich wirklich, um mich rundum wohl zu fühlen? 
Braucht mein Partner dasselbe oder etwas anderes? 
Kann und will ich ihn damit konfrontieren? Falls nein - warum nicht? Glaube ich, daß ich diesem Menschen damit weh tue oder bin ich einfach nur feige? Bin ich womöglich bereit, aus so einem Gespräch Konsequenzen zu ziehen? Falls der Partner sagt 'mit mir nicht' - wie reagiere ich? Habe ich Angst, vor diese Wahl gestellt zu werden und sage deshalb lieber gar nichts? Sind Heimlichkeiten in so einem Fall angebracht, um eine bestehende Liebe zu schützen? (Ich beantworte diese Fragen absichtlich nicht, weil ich glaube, das ist pauschal unmöglich, weil in jeder Partnerschaft anders.)
Mein Partner sagt mir, daß er sich sexuell etwas anderes wünscht, als er bei mir findet - wie gehe ich damit um? Fühle ich mich jetzt weniger geliebt? Falls ja, warum? Fühle ich mich vielleicht erleichtert, weil ich selbst nie den Mut hatte, das anzusprechen? Wünsche ich mir vielleicht auch etwas anderes, oder einfach nur meine Ruhe?

Welche Wirkung diese Art Kommunikation auf eine Partnerschaft hat, kommt auf die Partnerschaft an. Wer von Anfang an jedes Problem bis ins Detail ausdiskutiert, damit wirklich alle Fronten absolut geklärt sind (ich kenne so ein Paar - die haben die ersten Wochen ihres Kennenlernens kaum geschlafen, weil die Beziehung echt problematisch startete, aber sie haben ALLES nachts nach der Arbeit auf den Tisch gepackt und gehören seither zu den glücklichsten Leuten, die ich je getroffen habe), hat es vermutlich leichter. Dazu braucht es aber Leute, die dann nicht gleich weglaufen, weil er/sie schon am Anfang "so anstrengend"  und unromantisch ist.
Andere Leute leben vielleicht 20 Jahre irgendwie miteinander und kommen erst so nach und nach drauf, daß die Dinge ja nicht so bleiben müssen, nur weil sie immer so waren - und entwickeln sich miteinander woanders hin. Vorsichtig, Schritt für Schritt. Vielleicht nach einem Initialknall, der alle Beteiligten etwas aufmerksamer gemacht hat. Mein Bruder ist so ein Kandidat.
Natürlich kann es auch sein, daß einer der Partner mit dem anderen einfach nicht mitgehen möchte und sich der Kommunikation über partnerschaftliche Dinge komplett verschließt, "weil man das eben nicht so macht". Wie gesagt, das ist eine Frage der betroffenen Persönlichkeiten und nur zwischen diesen zu entscheiden, da gibt es kein Richtig und kein Falsch. Und von daher halte ich es auch für falsch und anmaßend, solche Dinge von außen be- bzw. verurteilen zu wollen. Ein Mensch, der seinen Partner "betrügt", ist nicht automatisch ein Arschloch, nur weil ich mir das von meinem Partner nicht wünschen würde - er lebt schlicht in einem anderen Beziehungsuniversum. Vielleicht ist er ein Arschloch. Vielleicht ist er aber auch mit der großen Liebe seines Lebens gesegnet, und zwar gleich zweimal. Oder sein Partner und er haben eine Übereinkunft, die mich nichts angeht und die ich daher nicht kenne.

10. Welche Alternativen habe ich? 
11. Welche Wirkung hätten diese Alternativen auf mein Leben und mein soziales Umfeld?
Als Alternative zur klassischen Ehe, zwei Kinder (Junge, Mädchen), ein Labrador, ein Haus, zwei Autos, zwei Jobs (Er verdient besser als Sie) ist ja praktisch alles vorstellbar: Singleleben mit gelegentlichen körperlichen Leckerbissen am Wegesrand. Singleleben mit totalem partnerschaftlichem Desinteresse. Gemeinsames WG-Leben mit einer guten Freundin / einem guten Freund. Polygame Beziehung. Mehrgenerationenhaus.

Was immer man tut, das jenseits des klassischen Ehemodells ist, wird auf jeden Fall im sozialen Umfeld Wellen werfen. Speziell die polygame Beziehung dürfte, egal wo in Deutschland man wohnt, für viele über dem Kopf zusammengeschlagene Hände bei den Verwandten sorgen. :D Und da wir ja hoffentlich alle unsere Verwandten mögen und unsere Freunde uns besonders gut kennen und uns wünschen, daß wir glücklich sind, auf welche Art auch immer, muß man auch solche Dinge vermutlich sorgfältig kommunizieren. Also mein Kopfkino schlägt Purzelbäume, wenn ich mir das vorstelle:

"Ja, also, Mama und Papa, ich habe jetzt wieder einen Freund. Eigentlich zwei. Und eine Freundin. Ähm."

Mama: "KIND!" *klatsch* (die Hände überm Kopf)
.oO (Denkblase) 'Oh Gott, sie wird sich unglücklich machen, das sind bestimmt alles böse Leute, die sie nur ausnutzen wollen.'
Papa: "Na Du mußt wissen, was Du tust."
.oO (Denkblase) 'Das hätt ich auch immer gern gehabt. Nur ohne die Kerle.'

Hrr hrr hrr.

Und jetzt bin ich sehr gespannt auf Eure Rückmeldungen. Ich habe das Gefühl, das Thema trotz der ungewöhnlichen Länge des Beitrags nur angekratzt zu haben und denke, da kommt bestimmt noch viel Interessantes von Euch zurück. =) Also, kommentiert nur fleißig.

Ich LIEBE dieses Stück, ich wollte das schon immer mal posten und jetzt habe ich endlich den richtigen Anlass dafür. Schmalz frei!


Samstag, 22. Februar 2014

Hin und her gebrummt

Gestern auf dem Weg zur Physiotherapie. Ich gehe die Treppe zur Praxis hinunter, während gleichzeitig eine alte Frau hinaufkommt. Ich kenne sie nicht, aber da ich 1. dazu erzogen wurde, ältere Menschen zu grüßen und es 2. in Strömen regnet, weshalb ich strahlend guter Laune bin, nicke ich ihr freundlich zu und murmle "Tach". Statt zurückzunicken, perplex zu gucken oder sich abzuwenden, wie es die meisten Leute tun, die mit meinen unverhofften Begrüßungen konfrontiert werden, bleibt sie wie angewurzelt stehen, sieht sie mich mit unverwandt an und langsam breitet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Erst, als ich den Fuß der Treppe erreicht habe, bringt sie ein Wort heraus und sagt:

"Nanu - so ein Gesicht trifft man hier?

Hä?, denke ich, und frage mich, was an meinem Gesicht vor einer kleinstädtischen Physiopraxis falsch sein könnte. Dann sehe ich die Frau genauer an - Rentnerin, typischer Mantel, typische Schuhe, typische Mütze - könnte eine von Hummelmamas Bekannten sein. Hummelmama hat nämlich für einen großen Sozialverband gearbeitet und jedem - JEDEM! - Menschen in dieser Stadt, der den Fehler beging, ab Mitte der 90er Jahre ihr Büro zu betreten, selbst Kinder / Enkel / entfernte jüngere Verwandte zu besitzen oder gar (bewahre) über Musik zu reden, mein Foto auf ihrem Schreibtisch gezeigt, als ich ins Internat ging, und zu behaupten, ich wäre etwas Besonderes. Also nicht nur für sie, sondern objektiv. Ganz klar.
Die Bevölkerung meiner Heimatstadt, in die ich eigentlich nie zurückziehen wollte (warum nur?), hatte also jetzt knapp 20 Jahre Zeit, sich meine Nase einzuprägen und assoziiert mit dieser Nase völlig richtig hohe Musikalität und total abgedrehte Vorfahren.

Ich gehe also ein paar Stufen wieder hoch, um mit ihr zu sprechen, und setze schon dazu an, ungefähr sowas wie 'ach, Sie haben mich bestimmt an meiner ausgeprägten Mutter erkannt' zu sagen, da kommt sie mir zuvor und plaudert weiter:

"Wissen Sie, ich bin nämlich ein großer Fan von Ihnen!"

Oha, denke ich, da hat Mama ganze Arbeit geleistet.

"Ich fahre jedes Jahr zum Weihnachtsgottesdienst von der Innenstadt in dieses Dorf, wo Sie immer singen. Das ist mir nicht zu weit! Weil es einfach so schön ist! Fahre ich jedes Jahr!"

Meine Überzeugung gerät ins Wanken.

"Und als Sie im Herbst das Konzert mit den Instrumenten gemacht haben, da war ich auch! Da habe ich zum ersten Mal eine echte Stradivari gesehen und auch gehört - danke dafür!"

Ich bekomme feuchte Augen. Zum Teil aus Rührung, zum anderen Teil, weil ich mir vor unterdrücktem Lachen fast in die Hose mache. Außerdem werde ich ein kleines bißchen rot. Denn von den 4 Streichern in meinem Ensemble spielt natürlich niemand eine  Stradivari. Aber wir spielen manchmal Schlagwerk mit 2 Löffeln auf einem Salatbrett und nennen dieses edle Instrument unser Stradivari. Ausgesprochen natürlich extrafalsch: Schtradivari. Mir selbst fällt das schon gar nicht mehr auf, es ist durchaus möglich, daß ich in der Moderation etwas gesagt habe wie "und am Stradivari hörten Sie…"  *räusper*
Ich kläre die liebenswürdige alte Dame nicht auf, das würde mir das Herz brechen. Stattdessen lächle ich lieb zurück, als sei das doch eine Selbstverständlichkeit, daß sie auch mal eine Stradivari sieht und hört. Zum Abschied sagt sie mir noch, daß sie mir alles Gute wünscht, und beschwingt gehen sie treppauf und ich treppab.

Hey - ich wurde auf der Straße angesprochen! Von einem Fan! Jemand, der mich gar nicht kennt und nicht aus biologischen und/oder soialen Gründen dazu verpflichtet ist, mir zu applaudieren. Ist das nicht abgefahren?


Auf der Minusseite dieser Woche ist eindeutig die Auflösung meines Raids zu verzeichnen. "Mein" Raid ist natürlich nicht wirklich die passende Bezeichnung, da ich als schlechtestes und unregelmäßigstes Mitglied kaum mal dabei war, aber sie haben mich immerhin wie ein süßes Straßenkaninchen adoptiert und versucht, ein Rennpferd aus mir zu machen, und ich trauere ihm nun schon 2 Tage nach und kann es immer noch nicht fassen. Auch sämtliche Alternativvorschläge scheinen irgendwie am Großteil der Gruppe, die jetzt keine Gruppe mehr ist, abzuperlen. Einzig die Berliner schienen traurig über dieses Ende zu sein und nicht wirklich aufgeben zu wollen. Aber wir sind leider in der Unterzahl. =(  Verdammt, dabei habe ich es endlich, trotz meiner sehr unregelmäßigen Spielzeiten (3 Fixtermine die Woche - hahahaha - ich war in einem halben Jahr exakt 5 Mal mit, davon nur 3x Normalmodus) geschafft, regelmäßig über 100k dps zu machen, in lustigen Trashgruppen sogar das Doppelte… verdammt, verdammt, verdammt. Ich hasse es, wenn Leute aufgeben. So ganz und gar aufgeben. Umdenken müßte doch drin sein, anders machen - aber einfach still stehenbleiben, weil der eine Weg nicht funktioniert, das finde ich doof.

Also schön. Ich habe Möglichkeiten für andere Raids, vielleicht will mich ja wirklich einer von denen, egal, wie oft ich abends arbeite. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm, da ich mein Herz für PvP entdeckt habe und das ohnehin zu selten genieße. Richtig doof wäre nur, wenn die ganze Gilde als Sozialgefüge darunter leidet, aber das wird die Zeit zeigen. Nuffnuff sagt das Kaninchen.

Und irgendwann dieses WE muß ich unbedingt mal einen Artikel über was anderes schreiben, das mir schon seit Jahren im Kopf herumgeht. Aber das braucht Zeit, und die habe ich jetzt nicht, da ich die zweite Hälfte blitzeisbedingt ausgefallener Schüler nachhole. Mal gucken, ob heute werd kommt - ich nehme mir wohl besser ein Buch mit.

Dienstag, 18. Februar 2014

Was so los war

Da ich das Wochenende durchgearbeitet habe, bin ich nicht einmal zum Wochenrückblick gekommen, geschweige denn zu irgendeiner Bloggerei darüberhinaus. Also mache ich jetzt Themengumbo, alles landet mit einem leisen Platschen in diesem Beitrag. Keine Reihenfolge, kein Thema, kein roter Faden. Ich blubbere einfach vor mich hin. =)

[Seltsames]
Ich habe meine WWF Spendenquittung bekommen. Dabei lag mein erster WWF Förderausweis.



Das Bild ist sicher nicht zufällig da drauf, meine Spenden sind ja zweckgebunden für die Wiederansiedlung der Wölfe in unseren Wäldern. Ich suchte mehrmals vergeblich im Brief und auf dem Ausweis selbst nach desen Zweck. Das einzige, was ich gefunden habe, war der schöne und recht klein gedruckte Spruch auf der Rückseite:

Der Inhaber/die Inhaberin trägt dazu bei, die Naturschutzziele des WWF zu verwirklichen und gehört zur internationalen WWF-Familie.

Aha.
Jetzt überlege ich, wozu der wohl gut ist. So wie es aussieht, ist das nämlich gar nichts. =)
Aber die Vorstellung, daß ich einen solchen Ausweis im Portemonnaie habe, falls ich mal einen schweren Autounfall erleiden sollte, und daß der Rettungssanitäter auf der Suche nach meiner Blutgruppe über den WWF-Förderausweis stolpert und seinem Kollegen, der bereits bis zu den Ellbogen mit meinem Blut besudelt ist und resigniert den Kopf schüttelt, zuruft: "Los, Kalle, gib alles, sie gehört zur internationalen WWF-Familie!" und wie dieser dann mit dem Mut der Verzweiflung ein letztes Mal den Defibrilator ansetzt und mich in letzter Sekunde, in letzter Millisekunde vielleicht, von meinem verfrühten Weg ins Jenseits zurückholt - ja, das hat schon was.
Ich steck ihn mal ein. Statt Organspendeausweis. Man weiß ja nie.


[Liebe]
Grundgefühl: Warum erst jetzt? Warum mußte vorher der ganze Scheiß kommen?


Aber dennoch schön. Sehr schön. Und wie mir ein sehr sehr lieber Freund kürzlich sagte: "An der Wirkung, die Du jetzt auf Männer hast, solltest Du zumindest eines erkennen: Du mußt Dich nie wieder verschenken." Recht hat er. Aber wie ungewohnt das ist, immer wieder nein danke zu sagen. Oder plötzlich eine Art Telefonzentrale zu sein, wie es eine andere Freundin neulich ausdrückte. Wie kleine Erdmännchen ploppen sie plötzlich um mich herum aus dem Prärieboden. Tsa.
Aber ich bin mit mir im Reinen und fühle mich wohl und denke, egal, wie man lebt, solange diese beiden Punkte stimmen, ist alles gut.

[Nachgedacht]
Wie kann es nur sein, daß ich mich fast schon überdeutlich ausdrücke, grundehrlich bin, alles mindestens zehnmal wiederhole und dennoch mißverstanden werde? Oder fehlinterpretiert? Ich habe manchmal das Gefühl, mit einem Betonkopf zu reden. Manche Leute scheinen in ihrer Denkweise so grundverschieden von mir zu sein, daß wir einfach immer wieder aneinander vorbeireden und -denken. Ich bin total fasziniert davon. Wenn es auch stellenweise echt nervt. Also so richtig. Aber ich bin ja geduldig. Grml.

[Gefreut]
Ich habe ein Valentinstagsgeschenk bekommen! Von einer Schülerin, die ihre erste reguläre Stunde bei mir hatte und das hier im Hort selbst getöpfert hat:


Das sind 2 kleine Tonblüten, die an der Unterseite ein kleines Loch haben, damit man sie auf einem Stöckchen ins Blumenbeet stecken kann oder in einen Topf. ♥ Und dazu so eine Zuckerstange, wie ich sie bisher nur aus amerikanischen Weihnachts-Trickfilmen kannte. Es gibt sie wirklich!
Auch darüber, daß mein Exmann und ich zu einer normalen Kommunikation zurückgefunden haben. Er hat Plakate für mein Ensemble gedruckt, und weil er so ist, wie er ist, auf überschüssiges Papier gleich noch selbst gestaltete Visitenkarten in unserem Design sowie zum Ausprobieren einen Autoaufkleber mit unserem Logo für meinen Don Carlos. Steht ihm ausgezeichnet. Ich habe in der nächsten Probe sofort Bestellungen von den Kollegen aufgenommen: 4 Autos sowie ein Bratschen- und ein Cellokasten verlangen nach klebenden Logos. ^^

[Gelacht]
Sehr laut und herzlich beim nächtlichen Geburtstagsgratulationsanruf bei Ash.
Außerdem im Chat und TS mit Gildenfreunden sowie beim Lesen von RUMO - ich bin zu 2/3 durch und liebe es immer noch.
Als mein Posaunenlehrer sah, wie ich mir die schmerzenden Wangen rieb und sagte, ja, das was wir hier machen ist Grübchentraining.
Und gerade eben, als mich das töpfernde Kind von oben anrief und sagte: Ich weiß nicht mehr, wo ich bei dem Mauslied anfangen soll. Aaaaaawwww.

[Geärgert]
60 km fahren am Wochenende, um Stunden nachzuholen, die wegen Blitzeis im Januar ausgefallen sind, und dann kommt nur eine von 7 Schülern, das ist so, aber so ätzend. Und dann nicht einmal wieder nach Hause können, weil man noch zu Job A muß… *spotz spotz* Mal sehen, wie viele es nächstes WE werden.

[Musik]
Ich hatte einen Valentinstags-Löffelmugge mit einer lieben Kollegin. Das war recht witzig für uns, nur ziemlich kalt in der Ecke direkt neben der Restauranttür. Außerdem dachte ich zum wiederholten Male, ich hätte doch lieber ein leichteres Instrument lernen sollen.


Sowas um Mitternacht möglichst lautlos (wegen der Nachbarn) in mehreren Gängen in den 3. Stock zu kriegen ist wirklich was anderes, als einfach die Klarinette in den Rucksack zu packen. Aber wenn ich dort das nächste Mal spiele, falls die Restaurantpächter das wollen, werde ich bitten, daß sie das hauseigene Piano in den Saal rollern.

[Zum ersten Mal gemacht]
Eigene YouTube-Videos. Mich fragen doch immer wieder Leute, ob man mich nicht auch musikalisch auf Youtube findet - nun, jetzt lautet die Antwort ja, obwohl ich Skrupel habe, die Liveaufnahmen da reinzustellen, weil die einfach vom Sound her etwas abfallen. Und Studioaufnahmen habe ich ja nicht viele. Hmpf.
Eine Autowaschanlage benutzt. Seit 15 Jahren einen Führerschein und nie in der Waschanlage gewesen! Mein erstes Auto durfte da nicht rein, weil ihre Antenne festgerostet war. Und Don Carlos hatte jetzt das Ehre der Premiere. Mein Gott, war das aufregend. Und wie unglaublich BLAU der da wieder rauskam! Boah! Ich glaub, das machen wir jetzt öfter.

[Gekauft]
Einen Büchergutschein eingelöst, den ich zum Geburtstag bekommen habe. Geschenke für Freunde. Ein gebrauchtes Handy, das sich als oll herausstellte und das ich wieder zurückgegeben habe.

[Gegessen]
Ich koste mich durch vegane asiatische Saucen, um nicht immer nur Pasta zu machen. Bisher ist keine dabei, die mich so richtig flasht, vielleicht muß ich hier auch mal selbst experimentieren. Experimentieren führt in Hummelhausen ja bisher immer zu sehr leckeren Ergebnissen. Zum Beispiel eine Soja"fleisch"-Tomaten-Zwiebel-Rucola-Pfanne mit Glasnudeln:



[Triumphiert]
Über mein Zwerchfell! Himmel, was kamen da in der letzten Gesangsstunde für Töne aus meinem Kehlkopf! Ich habe erstmal vor Schreck aufgehört zu singen, während meine Lehrerin aufsprang und mir um den Hals fiel, bevor wir beide eine Runde durch ihr Wohnzimmer hüpften. Yeah, der Grundstein zum Belten ist gelegt. :D


Dienstag, 11. Februar 2014

Nur mal so für zwischendurch:

- ein Hauch von Opulenz. Ich habe mich gerade über jemanden geärgert, und gegen Ärger hilft nichts so großartig wie Barockoper. Eines der schönsten Zitate aus dieser hier lautet:

Alles Leid der Welt würde gestillt
wenn es dem Menschen gelänge
zu lieben oder nicht
nach seinem Willen.




Sonntag, 9. Februar 2014

Suchbegriffe Januar und Rückblick auf etwas mehr als eine Woche

Kaninchen Hummel hatte Besuch! Und weil Hummel sehr gerne Besuch und das ausgesprochen genossen hat, war keine Zeit zum Bloggen, aber jetzt fülle ich mal ein wenig auf. Ich beginne mit dem Bißchen-mehr-als-ne-Wochenrückblick.

[Gesehen] Sämtliche Sehenswürdigkeiten der Region, der arme Besuch wurde überall hingeschleppt und fand tatsächlich alles genauso toll wie ich. Hat er jedenfalls behauptet.

[Gehört] Mehr nette Dinge als in den letzten 30 Jahren zusammen. Verzweifelte Soprane. Vögel in Vorfreude auf den Frühling. Sturm, der am Dach rüttelte und Regen, der darauf prasselte. "Deine größte Gabe ist es, Herzen zu berühren."

[Wetter] Letzte Woche sah mein Dachfenster bei Außentemperaturen von -10° bis -15° noch so aus:


Doch dann wurde es vergangenes Wochenende plötzlich frühlingshaft warm.

[Gemacht] Neben viel Rumgefahre zu den Sehenswürdigkeiten auch lange Spaziergänge, mit und ohne Mausiprinzesschen. Ich habe mal wieder mein Traumhaus besucht. =) Das ist eine Villa am Ufer dieses Sees, in die ich einziehen will, seit ich 3 Jahre alt war:



Und seit Jahren mal wieder gespielt - das hat so Spaß gemacht! Spectrangle, Phase 10, ein total abgefahrenes Weihnachts-Ratespiel… wir haben uns teilweise echt schlapp gelacht.

[Gesundheit] Joa, alles ganz gut, nur ein bißchen Magenweh über die ganze Woche. Ich glaub, da ist mir was nicht bekommen, was die Hummelmama selbstgemacht hat. War vielleicht zu fettig.

[Arbeit] Diese Woche hatte ich Ferien in Job B und mußte nur zweimal zu Job A. Die Woche davor hatte einer der Schüler brav Noten schreiben geübt:


[Gelacht] Außer während der wiederentdeckten Gesellschaftsspiele auch noch herzlich auf dem Geburtstag meiner Schwester, als meine drei jüngsten Nichten und Neffen anrückten. Ich wurde stundenlang mit Knicklichtern malträtiert.


[Geweint] Vor Rührung. Und wieder am Ende von Sass.




[Geärgert] Nö.

[Gefreut] Wie wahnsinnig darüber, daß mein Bruder eine Möglichkeit gefunden hat, meine nur mäßig gelungene Aufnahme vom Konzert noch zu retten. Wir haben das halbe Wochenende daran gearbeitet.

[Gegessen & Getrunken] Sehr leckere Mohrrübensuppe à la Hummelmama. Gemüsesuppe bei meiner Schwägerin. Brot und Brötchen, Apfelsinen und Bananen, Nüsse. Kaffee, Malzkaffee, Rotwein, Wasser, verschiedene Tees. Vegane Pizza mit Sojastücken, Paprika, frischem Basilikum und noch einmal eine mit Champignons und Auberginenscheiben, beides gut gepfeffert… sehr lecker!




[Ausblick auf die kommende Woche] Job B geht wieder los mit allem, was dazugehört. Sie haben meine Abrechnung für den Dezember verschlampt, weshalb ich 1. noch einmal aus dem Gedächtnis die Schüleranwesenheiten herauskramen muß und 2. mein Geld einen Monat zu spät bekomme. Eventuell eine Valentinstag-Mugge am, nun ja, Valentinstag. Sonst nichts Besonderes.

……………

Die Suchbegriffe für den Januar waren mal wieder sehr kreativ.

große balkonfenster - sind was Schönes, finde ich. Ich bin Lichtfetischistin.

b. brown verletzlichkeit macht stark - nie gehört, aber so vom Grundsatz her klingt das nach einer interessanten These.

buchbindekunst - das ist auch etwas Wunderschönes. Es gibt freie Buchbinder, zu denen man einfach mit einem Stapel Papier gehen kann, damit sie daraus ein Buch machen. Ich habe meinen Eltern vor einigen Jahren mal zu Weihnachten eine mit Hand geschriebene Märchen- und Sagensammlung geschenkt, die ich auf diese Art habe binden lassen. Wer Spaß daran hat, so etwas selbst auszuprobieren, kann sich auch mal an Scrapbooking versuchen, da gibt es viel vorgefertigten Firlefanz, mit dem man herumspielen kann, und man kann (muß aber nicht) sich die Bücher auch selbst binden.

experimente mit hummeln - Halloooo?! Die einzig zulässigen Experimente mit Hummeln sind "Wieviel Lavendel paßt auf dieses Blumenbeet" und "Wie nah komme ich mit der Kamera an diesen wunderbaren Plüschzeppelin heran, ohne ihn zu stören".

hochzeitsmuggen - bitte bei Bedarf hier melden, ich spiele und singe gerne und habe diverse Musikerkollegen in der Hinterhand.

im wald selbstbefriedigung - Hehe, ja, da wird Dir bestimmt warm von.

liath schmitt - Ich kenne eine Liath, aber habe in meinem ganzen Leben noch keinen Schmitt getroffen. Aus irgendeinem Grund muß ich gerade an Jack Schitt aus der fantastischen Buchreihe Thursday Next denken.

presspappe - warst Du das auch mit der Buchbindekunst? Vielleicht haben entsprechende Unternehmen wie Verläge immer mal Abfall, den Du verwerten kannst.

Und zum Abschluß dieses Beitrags noch eine Sache, die mich wirklich beeindruckt hat.